Agroforstprojekt: Hühnerwald in Rettmer sucht Forscher:innen – 29. Mai bis 1. Juni 2022
Agroforstsysteme – die Mischung von Bäumen und Anbaufläche – versprechen ökonomische und ökologische Verbesserungen. Ob das Konzept das auch einhält, erforscht die „Lokalgruppe Hartmann“ in Rettmer vom 29. Mai bis 1. Juni 2022. Für die diesjährige Messkampagne werden noch Mitforscher:innen gesucht! Ein Vortreffen zur Information findet online am Samstag, 21. Mai 2022, statt.
Mitteilung von: Lokalgruppe Hartmann
Am: 14.05.2022
Online: mehr
Foto: Andreas Göllner, Pixabay. Hühner im Wald. Beispielbild.
Agroforstsysteme verstehen lernen: Hof Hartmann in Rettmer
Die Hühner vom Hof Hartmann in Rettmer haben ihren eigenen Wald – den Hühnerwald. Im April 2016 wurden dazu auf einem Acker am Ortsrand von Rettmer 1500 Pappelstecklinge und Weiden gepflanzt als Grundlage für das erste Agroforstsystem. Die mobilen Ställe der Legehennen und Hähnchen werden regelmäßig umgesetzt, sodass die Tiere immer einen frischen Auslauf zum Scharren, Fressen und Sandbaden nutzen können.
Durch das intensive Suchen nach Insekten und Früchten der Wild- und Futterpflanzen können die Hühner ihren natürlichen Verhaltensmustern nachgehen und haben stets artgerechte Beschäftigung. Entsprechend hoch ist der Wohlfühlfaktor für die Tiere (Hof Hartmann: mehr).
Die Lokalgruppe Hartmann erforscht die Veränderungen und Auswirkungen
Wir, die „Lokalgruppe Hartmann“, verfolgen und erforschen als Bürgerwissenschaftler*innen (sog. citizen scientists) in Zusammenarbeit mit der Universität Münster die Veränderungen auf der Ackerfläche und die Auswirkungen der Baumpflanzung auf den Boden und die Artenvielfalt. Das Agroforstsystem auf dem Hof Hartmann wird im Rahmen des deutschlandweiten Forschungsprojektes „agroforst-monitoring“ durch Datenerhebungen im Gelände begleitet.
Agroforstsysteme werden unter anderem zum Brechen von Wind, zur Schattenspende für Nutztiere oder zur Ernte von weiteren Lebensmitteln und Holz genutzt. Die Leitfrage unseres Forschungsprojekts ist, ob Agroforstwirtschaft in der Praxis die Erwartungen in Bezug auf Klima- und Bodenschutz sowie den Erhalt der Biodiversität erfüllen kann.
Mitforschen: Geländekampagne von Sonntag, 29. Mai 2022, bis Mittwoch, 01. Juni 2022
Du willst mitforschen? Dann komm zur Geländekampagne von
Sonntag, 29. Mai 2022 bis Mittwoch, 01. Juni 2022.
An diesen Tagen werden Kartierungen im Rahmen des Projektes Agroforst-Monitoring durchgeführt, um die Veränderungen in jungen Agroforstsystemen zu untersuchen. Vorwissen braucht es keines, nur Interesse am Mitmachen, Mitforschen, Mitlernen!
Die Geländekampagne beginnt um 9:00 Uhr am Südeingang zum Hühnerwald.
Die Vogelzählung startet voraussichtlich bereits um 5:30 Uhr.
- Mehr Information: Agroforst-Monitoring auf Hof Hartmann: mehr
Wir freuen uns über weitere Interessierte! Die Studierenden der Universität leiten uns an und unterstützen uns. Je nachdem, ob dich nur einzelne Themen, wie z.B. Boden, Verdunstung, Vegetation, Insekten, Fledermäuse oder Vögel interessieren, kannst du an einzelnen Messungen oder aber an allen Tagen teilnehmen.
Vortreffen zur Information am Samstag, 21. Mai 2022, 17:00 Uhr
- Am Samstag, den 21. Mai 2022, um 17:00 Uhr findet ein digitales Vorabtreffen für alle Interessierten statt: Zoom-Meeting-ID: 842 2662 6891, Kenncode: 309836
- Weitere Informationen findest du unter https://agroforst-monitoring.de/messkampagne-auf-hof-hartmann/ oder über den QR-Code.
- Bei Fragen melde dich gerne bei unserer Projektkoordinatorin Julia Binder agroforst-monitoring@posteo.de.
Hintergrund: Agroforstsysteme
Agroforstsysteme, d.h. der Anbau und die Nutzung von Gehölzen auf landwirtschaftlichen Flächen, haben in Mitteleuropa eine lange Tradition. Bereits im Mittelalter waren diese in Deutschland z.B. in Form von Streuobstwiesen weiträumig verbreitet. Jedoch besetzte diese alte Landnutzungsform in den vergangenen Jahrzehnten nur noch Nischen- oder Spezialbereiche. Das liegt daran, dass im 20. Jh. durch die nahezu flächendeckende Mechanisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft weitestgehend Gehölze aus dem Agrarraum verdrängt wurden.
Unter „modernen“ Agroforstsystemen verstehen wir neu einsetzende Entwicklungen in der Agrarlandschaft. Sie sollen eine ökonomisch konkurrenzfähige Produktion mit Gehölzstrukturen als Alternative zu herkömmlichen Anbauformen ermöglichen. In Zeiten des Klimawandels und der Biodiversitätskrise ein äußerst spannender Vorschlag.
Von modernen Agroforstsystemen versprechen sich sowohl Naturschutz als auch Landwirtschaft viele ökologische, ökonomische und soziale Verbesserungen. Aber es gibt auch noch viele Bedenken.
- Aus: Agroforst-Monitoring – mehr
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