Grafik: Mohamed Hassan, Pixabay. Phishing, Online-Betrug-mit-Kreditkarte.

Betrügereien bei ebay-Kleinanzeigen: Drei beliebte Tricks

„Sicheres Bezahlen“ vortäuschen, Dreiecksbetrug und angebliche Abholung per Spedition sind drei beliebte Tricks bei ebay-Kleinanzeigen. Tipp des Landeskriminalamts: Nur erprobte Zahlungsmethoden nutzen! Und im Betrugsfall Anzeige erstatten bei der Online-Wache der Polizei Niedersachsen. P.S. Das ist auch bei Fahrraddiebstahl möglich!


Mitteilung von: Landeskriminalamt Niedersachsen
Am: 20.11.2022
Online: https://www.polizei-praevention.de/aktuelles/neue-phishing-variante-bei-ebay-kleinanzeigen-und-sicheres-bezahlen.html


1. Trick: Funktion „Sicheres Bezahlen“ vortäuschen

Seit längerem nutzen Cyberkriminelle eine Masche aus, um bei ebay-Kleinanzeigenverkäufen in Verbindung mit der Funktion „Sicheres Bezahlen“ an Kreditkartendaten zu gelangen.

Zahlungsaufforderung per SMS-Link

Verkäufer, die Produkte einstellen, erhalten von den Tätern zwei Nachrichten:

  • Zunächst kommt der Hinweis des angeblichen Käufers, dass dieser die Ware nun mit seiner Debitkarte bezahlt hätte. In Kürze würde sich ebay bezüglich der Bezahlung melden. Gleichzeitig wird man nach der Mobilfunknummer gefragt.
  • Kurz danach erhält man per SMS die Meldung, dass man nun die Bezahlung annehmen müsse: Man solle auf ein Link mit der Funktion „Sicher Bezahlen“ klicken, um das Geld zu erhalten.

Vorsicht: Phishing – Zahlung wird veranlasst

Wer dem Link folgt, wird im Betrugsfall auf eine Phishingseite umgeleitet. Die Täter wollen u.a. an die Adressdaten, vorrangig aber an Kreditkartendaten.

Es kann sein, dass die Täter zunächst zur Eingabe von Zahlungsdaten (Kreditkartendaten) auffordern. Im Anschluss wird sehr wahrscheinlich eine Zahlung ausgelöst.

Der Käufer glaubt, er sei in der Sicher-Bezahlen-Funktion bei eBay und bestätigt die Zahlung. Womöglich schaffen es die Täter dann auch noch, Probleme bei der Zahlung vorzugaukeln, um eine erneute Zahlung bestätigen zu lassen.

Wie kann ich mich davor schützen?

  • Richten Sie die gewünschten Zahlungsmethoden in Ruhe selber ein. Lassen Sie sich nicht durch angebliche Käufer bei einem Kauf zu einer Methode überreden, die Sie selber bisher noch nicht nutzen.
  • Nutzen Sie die “Sicher bezahlen”-Funktion ausschließlich innerhalb von ebay-Kleinanzeigen. Öffnen Sie keine zugesendeten Links, die Sie von angeblichen Käufern per SMS, Chat oder Messenger bekommen.
  • Am besten geben Sie in Ihrer Anzeige keine Handynummer an, die offen ersichtlich ist.
  • Übrigens: Ein Shortlink, wie oben in der SMS gezeigt, kann man über einen Dienst wie https://checkshorturl.com/ auflösen lassen. Im Anschluss erhält man dann die Information, wohin der kryptische Link tatsächlich führt. Im Beispielfall war es definitiv nicht ebay oder ebay-Kleinanzeigen.

Was tun, wenn ich bereits eine Zahlung veranlasst habe?

  • Wenn Sie bereits eine Zahlung veranlasst haben, informieren Sie unverzüglich Ihre Bank bzw. Ihr Kreditinstitut. Lassen Sie die Zahlungen sperren. Gegebenenfalls sollte nach Rücksprache mit der Bank auch die betroffene Kreditkarte gesperrt werden.
  • Haben Sie sich auf der gefälschten Seite zudem noch mit Ihren ebay-Accountdaten angemeldet, so wurden diese Daten sehr wahrscheinlich auch abgephisht. Kontaktieren Sie sofort den echten Support von ebay-Kleinanzeigen und ändern Sie Ihre Zugangsdaten.
  • Erstatten Sie Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle oder über Ihre Onlinewache- https://www.onlinewache.polizei.niedersachsen.de/ 

➡️ Weiterlesen: Landeskriminalamt Niedersachsen – Ratgeber Internetkriminalität
„Neue Phishing-Variante bei ebay-Kleinanzeigen und Sicheres Bezahlen“ (20.11.2022) – mehr

2. Trick: Dreiecksbetrug

Eine weitere Betrugsmasche ist der sogenannte Dreiecksbetrug. Dabei wird ein ahnungsloser Verkäufer mit Hilfe eines ebenfalls ahnungslosen Käufers von einem Betrüger um seine Ware gebracht.

  • Ein Verkäufer bietet z. B. ein Handy bei ebay-Kleinanzeigen zum Kauf an.
  • Der Betrüger zeigt Kaufinteresse am Handy. Er fordert zur Bezahlung die PayPal-Daten des Verkäufers und teilt ihm seine Versandadresse mit oder vereinbart Abholung.
  • Dann bietet der Betrüger selbst dieses Handy bei ebay-Kleinanzeigen zum Kauf an. Wenn ein Interessent das Handy kaufen will, leitet der Betrüger ihm die PayPal-Daten des Verkäufers zur Bezahlung weiter. Der Interessent überweist die Kaufsumme.
  • Der Verkäufer denkt jetzt, der Betrüger habe bezahlt, und übergibt oder schickt ihm das Handy.
  • Der Kunde, der sich auf die Verkaufsanzeige des Betrügers gemeldet hatte, wartet nun mehrere Tage vergeblich auf das Handy. Er bemerkt den Betrug und fordert über den PayPal-Käuferschutz das Geld zurück.

Hauptgeschädigter ist der Verkäufer – er wurde um sein Handy bzw. den Verkaufsbetrag betrogen. Der Betrüger ist nicht mehr erreichbar, da meistens Scheinadressen (z. B. leere Wohnung mit gefälschtem Namen am Briefkasten) genutzt werden.

➡️ Weiterlesen: Landeskriminalamt Niedersachsen – Prävention
„Betrug über ebay-Kleinanzeigen“ – mehr

3. Trick: Abholung per Spedition

Der seriöse Verkäufer stellt sein Produkt online, zum Beispiel ein Sofa. Bereits nach kurzer Zeit meldet sich ein Interessent, der vorgibt, ernsthaftes Interesse an dem Produkt zu haben.
Unglücklicherweise, so der Käufer, könne er die Ware aber nicht persönlich vor Ort abholen, da er im Ausland wohnt. Er würde jedoch ein Spedition beauftragen und das Geld z. B. per PayPal vorab übermitteln.

Dann erhält der Verkäufer eine gefälschte Nachricht von PayPal und wird – „aus Sicherheitsgründen“ – zu einer Vorabzahlung für den Versand aufgefordert. Wer den Betrag bezahlt, hat kaum Chancen, das Geld zurückzuerhalten.

➡️ Weiterlesen: Landeskriminalamt Niedersachsen – Ratgeber Internetkriminalität
„Betrug durch angebliche Käufer bei Kleinanzeigen geht weiter“ – mehr

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