Foto: Deutsche Bahn AG/Petra Schwaiger. ICE-Schnellfahrstrecke Frankfurt-Köln neben der A3 bei Frankfurt.

Blankenburg und Meyn (SPD): Sanierung plus Neubau Hamburg-Hannover als „Befreiungsschlag für norddeutschen Bahnverkehr“

Die Bahnstrecke Hamburg-Hannover soll 2026 und 2029 saniert werden – verbunden mit dem Bau einer Neubau-Trasse entlang der A7, so die Deutsche Bahn am 27. Juni 2025. Die SPD-Abgeordneten Jakob Blankenburg (MdB) und Philipp Meyn (MdL) sprechen von einem „Befreiungsschlag für den norddeutschen Bahnverkehr“. Im Landkreis Harburg und bei Ministerpräsident Olaf Lies stößt das Vorhaben auf Kritik, beim Landkreis Lüneburg auf große Zustimmung.


Mitteilung von: Philipp Meyn (SPD) – Am: 27.06.2025
Online: https://philipp-meyn.de/ – Foto: Lüne-Blog


Blankenburg und Meyn (SPD) begrüßen Vorzugsvariante der Bahn: Sanierung und Neubau sorgen für Sicherheit und Zukunftsfähigkeit

Foto: Deutsche Bahn AG/Petra Schwaiger. ICE-Schnellfahrstrecke Frankfurt-Köln neben der A3 bei Frankfurt.

Die Deutsche Bahn stellt am 27. Juni 2025 ihre Vorzugsvariante für die Bahnstrecke Hamburg-Hannover vor. Vorgesehen sind die umfangreiche Sanierung der bestehenden Strecke in den Jahren 2026 und 2029, verbunden mit dem Bau einer Neubau-Trasse entlang der A7. Die SPD-Abgeordneten Jakob Blankenburg (MdB) und Philipp Meyn (MdL) begrüßen diesen Schritt ausdrücklich und sprechen von einem „Befreiungsschlag für den norddeutschen Bahnverkehr“.

Neubau-Strecke: Zusätzliche Kapazitäten werden dringend benötigt

Wie dringend das Neubauvorhaben ist, belegen die aktuellen Zahlen der Deutschen Bahn: Jeder vierte Güterwagon in Deutschland fährt ab oder nach Hamburg. Der größte Rangierbahnhof Europas liegt genau an der Strecke, in Maschen. Aktuell liegt die Auslastung der Strecke daher bei 147 Prozent. Selbst im Optimalfall kann rechnerisch eine Pünktlichkeit von lediglich 80 Prozent erreicht werden. Dies erklärt, warum die Strecke Hamburg-Hannover bundesweiter Rekordhalter bei der Unpünktlichkeit ist: 2024 lag diese bei 56 Prozent.

Dazu erklärt Jakob Blankenburg: „Mit der Sanierung der Bestandsstrecke wird die bestehende Infrastruktur fit gemacht. Gleichzeitig schafft die Neubautrasse entlang der A7 dringend benötigte zusätzliche Kapazitäten. Nur diese Variante kann die prognostizierten Verkehrsbedarfe abdecken.”

Verkehrstechnisch und gesellschaftlich sinnvollste Lösung

Die neue Bahntrasse soll von Hamburg entlang der Autobahn 7 bis Soltau und von dort entlang der Bundesstraße 3 vorbei an Bergen und Celle führen. Die beiden Abgeordneten sind überzeugt, dass mit der vorgestellten Vorzugsvariante die verkehrstechnisch und gesellschaftlich sinnvollste Lösung gefunden ist, zumal die Mittel für die Neubaustrecke mit dem Sondervermögen Infrastruktur zur Verfügung stehen. Die geplanten Maßnahmen sollen Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im Fern- und Regionalverkehr verbessern und den Schienengüterverkehr stärken – insbesondere von und zu dem norddeutschen Seehafen.

Kombination aus Sanierung und Neubau

Philipp Meyn äußert sich daher zuversichtlich: „Die Maßnahmen 2026 und die Generalsanierung 2029 sind notwendig, um Sicherheit und Zuverlässigkeit auf der heutigen Strecke zu gewährleisten. Zudem entsprechen sie dem Beschluss des Dialogforums 2015. Aber: Ohne eine zusätzliche Trasse fehlen uns dringend benötigte Kapazitäten und im Ernstfall eine Ausweichmöglichkeit. Mit der vorgestellten Kombination aus Sanierung und Neubau setzt die Bahn ein starkes Zeichen für Planungssicherheit vor Ort und den dringend benötigten Kapazitätsausbau.“

Taktverdichtung zwischen Hamburg und Lüneburg möglich – Vorteil auch für die Wirtschaft

Für Lüneburg bedeutet die Neubaustrecke, dass endlich Platz geschaffen wird für eine Taktverdichtung zwischen Hamburg und Lüneburg. Zukünftig könnten Regionalzüge im Fünfzehn-Minuten-Takt fahren – eine echte Entlastung für Pendlerinnen und Pendler. Auch die lokale Wirtschaft profitiert von der Neubaustrecke. Einerseits kurbelt ein besseres Nahverkehrsangebot den Tourismus an, andererseits macht eine bessere Erreichbarkeit der Ober- und Mittelzentren die Region als Wirtschaftsstandort attraktiver.

Tempo für Beschluss und Umsetzung gefordert

„Mit der heute vorgestellten Vorzugsvariante liegt ein tragfähiger Kompromiss auf dem Tisch, der Verkehrswende, Klimaschutz und Lebensqualität vereint. Jetzt braucht es Tempo im parlamentarischen Verfahren und anschließend in der Umsetzung. Denn: Die Bagger und im Anschluss die Züge müssen rollen. Pünktlich, verlässlich und zukunftsorientiert!“, so die Abgeordneten abschließend.

Weitere Stimmen aus der Region

Landrat Böther, Landkreis Lüneburg: „Neubaustrecke Hamburg-Hannover zwingend erforderlich“

„Als Landkreis Lüneburg begrüßen wir diese richtige und wichtige Entscheidung der Bahn ausdrücklich“, teilte Landrat Jens Böther in einer Pressemitteilung im Anschluss mit. „Für unsere Region, für ihre wirtschaftliche Entwicklung und für das gesamte norddeutsche Schienennetz ist die Neubaustrecke Hamburg-Hannover zwingend erforderlich. Sie bedeutet eine Entlastung für die hiesigen Pendlerinnen und Pendler, befördert den klimafreundlichen Gütertransport auf der Schiene und ist zudem eine wesentliche Säule des von der Bahn angestrebten ‚Deutschlandtaktes‘.“

Er sei zuversichtlich, dass die Entscheidung für den Streckenneubau letztlich stehen werde. „Der Landkreis Lüneburg profitiert sogar doppelt: Durch den Neubau wird die bislang überlastete Strecke Hamburg-Hannover langfristig zu einer leistungsfähigen und zukunftsweisenden Verbindung. Der alte Abschnitt wird demnächst generalsaniert und auch künftig werden am Bahnhof Lüneburg ICEs halten“, so Böther.

Dr. Julia Verlinden (Grüne): Verlässlichere Züge und mehr Züge im Fernverkehr

Auch Dr. Julia Verlinden, MDB und stellvertretende Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion, freut sich: „Endlich hat das Bundesverkehrsministerium grünes Licht gegeben, dass die Bahn ihre Vorplanung veröffentlicht und damit Transparenz herstellt. Das fordern wir Grüne schon seit zwei Jahren. Sobald eine Neubaustrecke fertig ist, entspannt sich zusätzlich die Situation auf der Bestandsstrecke, sodass mehr Züge fahren können. Davon profitieren alle. Gleichzeitig muss Lüneburg, Uelzen und Celle aber auch weiterhin an den Fernverkehr angeschlossen bleiben – das hat die DB mir heute erneut bestätigt.“

Hansestadt Lüneburg: Endlich sachbezogene Entscheidung getroffen

„Damit gibt es endlich Klarheit. Die jetzt von der Deutschen Bahn vorgestellten Bewertungsergebnisse zeigen, was die Hansestadt Lüneburg seit Jahren gut begründet und gefordert hat: den Neubau der Bahntrasse im Wesentlichen parallel zur A7“, sagt Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. „Wer die Schiene in Norddeutschland wirklich zukunftsfähig machen will, kommt um den Neubau nicht herum“, machte Kalisch bereits in der Vergangenheit deutlich und betont es auch heute. Künftige Verkehrsbedarfe könnten nur über eine Neubaustrecke bewältigt werden. Entsprechend erleichtert ist Claudia Kalisch, „dass die Deutsche Bahn das jetzt auch so klar kommuniziert hat“. 

Mehr Information und Kontakt

  • Seevetal-aktuell: Landrat Rainer Rempe (Landkreis Harburg) und weitere Politiker gegen Neubau-Trasse – 26.06.2025
    Landrat Rainer Rempe (Landkreis Harburg), Ministerpräsident Olaf Lies und weitere Abgeordnete aus der Region lehnen den Neubau der Bahnstrecke entlang der A7 vehement ab. „Alpha‑E war schon 2014 mein Projekt”, so Lies.
  • Initiative Deutschlandtakt und Fahrgastverband PRO BAHN Niedersachsen e.V.: Neubaustrecke Hannover-Hamburg 
    Alpha-E ist nicht zukunftsfähig und daher keine Alternative. Zukunftsfähig ist die Führung der Neubaustrecke entlang A7 und B3 an Soltau und Celle vorbei, da diese großen zusätzlichen Nutzen für den Heidekreis, den Landkreis Celle und für Nordwest-Niedersachsen und Bremen erbringt. Diese Variante ist nach den verfügbaren Daten auch ökologisch einem Ausbau des Bestandes überlegen.

Mehr bei Lüne-Blog

  • Philipp Meyn und Jakob Blankenburg: Lüneburg braucht mehr Kapazität auf der Schiene – 18.08.2023
    Die Bahn wird in Lüneburg gut genutzt. Um künftig Ausfälle, häufige Verspätungen oder überfüllte Züge deutlich zu reduzieren, fordern die SPD-Politiker Jakob Blankenburg und Philipp Meyn dringend mehr Kapazitäten auf der Strecke Hannover-Hamburg. Neben der Neubaustrecke entlang der Autobahn ist kurzfristig die Instandsetzung der Bestandsstrecke nötig.
  • Fridays for Future Niedersachsen fordern ICE-Neubaustrecke Hannover-Hamburg – Offener Brief an Lars Klingbeil – 01.08.2023
    Seit Jahren ist klar, dass nur eine neue Bahnstrecke den Verkehrs-Engpass zwischen Hamburg und Hannover sinnvoll auflösen kann. In einem offenen Brief fordern Fridays for Future Niedersachsen SPD-Chef Lars Klingbeil auf, die Blockade gegen den Neubau aufzugeben und sich stattdessen für die konsequente Einhaltung der Klimaziele einzusetzen. Der Landkreis Lüneburg begrüßt, dass sich aus fachlicher Sicht DB und Bundesverkehrsministerium für einen Neubau aussprechen.
  • Fahrgastverbände: Neubaustrecke für Bahnverbindung Hannover-Hamburg nötig – 29.09.2022
    Alpha-E: Ein unzureichender Kompromiss, der unwirtschaftlich ist, jahrzehntelang den Bahnverkehr behindert und der Verkehrswende schadet – so die Fahrgastverbände Deutscher Bahnkundenverband, PRO BAHN Niedersachsen und VCD Niedersachsen. Sie kritisieren eine straßenfixierte Verkehrspolitik in Niedersachsen, die sich stattdessen für den Neubau der A20 und A39 einsetzt.
Grafik: DB AG
Bahnprojekt Hamburg/Bremen–Hannover. Rot markiert die Vorzugsvariante Hannover-Hamburg. Mehr Information: https://www.hamburg-bremen-hannover.de/home.html

Grafik: DB AG. Bahnprojekt Hamburg/Bremen–Hannover. Rot markiert die Vorzugsvariante Hannover-Hamburg. Mehr Information: https://www.hamburg-bremen-hannover.de/home.html

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