Büro. Foto: StartupStockPhotos. Pixabay.

CDU KV Lüneburg: Dorfbüros im öffentlichen Raum einrichten

In „Dorfbüros“ im Landkreis Lüneburg – also Büroräumen und Arbeitsplätzen zum stunden- oder tageweisen Mieten – sieht der CDU-Kreisverband Lüneburg großes Potenzial. Das würde den ländlichen Raum um Lüneburg attraktiver machen, die Verkehrsprobleme in der Hansestadt verringern und den Klimaschutz fördern. Nun regt der Kreisverband einen Modellversuch an.


Mitteilung von: CDU KV Lüneburg
Am: 01.07.2022


Dorfbüros: Viele Chancen für den ganzen Landkreis

In der Einrichtung von sog. „Dorfbüros“ sieht der CDU Kreisverband Lüneburg die Chance, vielfältigen Herausforderungen im Landkreis Lüneburg effektiv entgegenzutreten. Er sieht in Coworking-Spaces im Landkreis Lüneburg großes Potenzial zur Attraktivitätssteigerung des ländlichen Raums, zur Verringerung des Verkehrsproblems in der Hansestadt Lüneburg sowie für den Klimaschutz und startet eine Initiative für einen Modellversuch.

Dorfbüros: Eingerichtete Gemeinschaftsbüros mit Arbeitsplätzen und Besprechungsräumen

In Anlehnung an ein gleichlautendes Modellprojekt der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. sind mit dem Begriff „Dorfbüros“ Gemeinschaftsbüros gemeint, in denen zeitlich flexibel einzelne Arbeitsplätze und Besprechungsräume angemietet werden können.

Dorfbüros beruhen auf dem Konzept der Coworking Spaces: Der englische Begriff („Räume fürs Zusammenarbeiten“) ist in den vergangenen Jahren im Zuge der Digitalisierung und neuer Arbeitsformen populär geworden. In Lüneburg sind bereits solche Gemeinschaftsbüros entstanden.

CDU-Kreisverband: „Arbeit zurück ins Dorf holen“

Aus Sicht des CDU-Kreisverbandes besteht aber auch für die ländlichen Gemeinden im Landkreis eine Chance, mit Coworking-Spaces die Lebensqualität zu verbessern und die Arbeit zurück ins Dorf zu holen.

„Seit Jahren beklagen wir den zunehmenden Verkehr im Bereich der Hansestadt Lüneburg insbesondere durch Berufspendler. Wenn der Teil der arbeitenden Bevölkerung, der aufgrund der Beschaffenheit seines Arbeitsplatzes auch von zu Hause aus arbeiten könnte, gar nicht erst zum Arbeiten in die Stadt fahren müsste, würde dies nicht nur die Verkehrssituation in der Hansestadt entlasten, sondern auch einen ganz praktischen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Passende Infrastruktur anbieten: Guten Internetanschluss, Möglichkeit für Videokonferenz, Arbeits- und Besprechungsraum

Die Erfahrungen des Lockdowns haben jedoch gezeigt, dass viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die von zu Hause ausarbeiten könnten, aus den verschiedensten Gründen trotzdem zumindest an einzelnen Tagen ins Büro fahren.

Dies kann z.B. daran liegen, dass der häusliche Internetanschluss nicht schnell genug ist, wenn gleichzeitig neben dem Homeschooling noch eine Videokonferenz mit den Kollegen stattfinden soll, oder dass aufgrund der räumlichen Situation in der Mietwohnung einfach kein Platz ist, um sich mit seiner Arbeit ausbreiten zu können.

Für diese Fälle könnte es für die vorbeschriebenen Fälle schon eine große Hilfe sein, wenn man sich an seinem Wohnort oder zumindest in der näheren Umgebung einen Arbeitsplatz für ein paar Stunden anmieten kann, um dort in Ruhe die Dinge zu erledigen, die man zu Hause eben nicht erledigen kann“, erläutert Anna Bauseneick, Mitglied des Kreisvorstandes und Landtagskandidatin, den Sinn und Zweck von Dorfbüros.

Aufforderung an Gemeinden und Landkreis: Pop-up-Büros einrichten und erproben

Die Gemeinden und der Landkreis können aus Sicht des CDU-Kreisvorsitzenden Felix Petersen viel dazu beitragen, dass Dorfbüros in der Fläche des Landkreises eingerichtet werden: „Neben der Bereitstellung einer ausreichend schnellen Breitbandversorgung sollten der Landkreis und die Gemeinden und Samtgemeinden in einem ersten Schritt gemeinsam eine Potenzialanalyse anstoßen, um herauszufinden, welchen Bedarf es an Coworking-Spaces in der Fläche des Landkreises gibt und wo diese z.B. unter der Berücksichtigung von verfügbaren Räumlichkeiten, der Anbindung an den ÖPNV oder der vorhandenen Internetverbindung eingerichtet werden sollten.

In diesem Rahmen sollte auch, wie im vergangenen Jahr im Landkreis Uelzen schon passiert, mit einem Pop-up Büro die Resonanz auf so eine Einrichtung getestet werden“ schlägt Petersen vor.

Vorbild Landkreis Uelzen: Zwei Pop-up Coworking-Büros in Containern

Der Landkreis Uelzen war 2020 als erster Landkreis bundesweit der Genossenschaft „CoWorkLand eG“ beigetreten und hatte mit dieser zusammen im Herbst 2021 in Bad Bevensen und in Uelzen jeweils etwa drei Wochen lang zwei Pop-Up Coworking-Büros in Containern aufgestellt, in denen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger kostenlos ein Büro auf Zeit mieten konnten.

Die Nutzerinnen und Nutzer wurden von der Genossenschaft, die diesen Versuch begleitete, befragt. Im Ergebnis dieser Befragung kam z.B. heraus, dass hier nicht nur heimische Berufspendler sowie selbstständige solche Einrichtungen nutzen, sondern auch Gäste, die während ihres Urlaubsaufenthaltes für ein paar Stunden arbeiten wollen und in ihrer Ferienunterkunft nicht den entsprechenden Platz finden.

Positive Rückmeldungen in Uelzen

„Die Erfahrungen in Rheinland-Pfalz als auch im Nachbarkreis Uelzen zeigen, dass Dorfbüros dazu beitragen können, Menschen, die sich ein Leben auf dem Land vorstellen können, hier zu halten oder wieder in ihre alte Heimat zurück zu locken.

Sie bieten außerdem die große Chance, mehr Fachkräfte in die Region zu holen bzw. diese auch in den ländlichen Gemeinden zu binden, was wiederum hier ansässigen Unternehmen beim Wettbewerb um gut ausgebildetes Personal helfen könnte.

Geeignete Standorte im Landkreis ermitteln

Wenn man die positiven Effekte zusammennimmt, die Dorfbüros für den ganzen Landkreis haben könnten, erscheint es lohnenswert einmal festzustellen, welchen Bedarf es in den Gemeinden außerhalb der Hansestadt Lüneburg für Coworking-Spaces gibt und wo geeignete Standorte für solche Coworking-Spaces sein könnten.

Die gewonnen Erkenntnisse könnten dann den Gemeinden sowie ggf. interessierten Investoren zur Verfügung gestellt werden, um diese bei der Eröffnung von Coworking-Spaces außerhalb der Hansestadt Lüneburg zu unterstützen“, erläutert Landtagskandidat Jörn Schlumbohm das Ziel der Initiative des CDU-Kreisverbandes.


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