CO2-Bilanz im Landkreis Lüneburg: Erste Informationen
Am 25. April 2022 wurde die CO2-Bilanz des Landkreises Lüneburg im Ausschuss für Klimaneutralität vorgestellt. Erste Informationen dazu gab der Landkreis jetzt an die Presse weiter. Die CO2-Bilanz selbst ist beim Landkreis noch nicht auffindbar.
Mitteilung von: Landkreis Lüneburg
Am: 25.05.2022
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CO2-Bilanz des Landkreises – vorgestellt im Ausschuss für Klimaneutralität am 25. April 2022
Die aktuelle CO2-Bilanz des Landkreises Lüneburg stellte das Unternehmen BEKS EnergieEffizienz GmbH den Mitgliedern des Ausschusses für Klimaneutralität 2030 am 25. April 2022 vor, verbunden mit einer IST-Analyse des European Energy Awards. Die umfangreiche Bestandsaufnahme kann genutzt werden, um für die beschlossene Klimaneutralität 2030 Potenziale zu identifizieren und Maßnahmen zu erarbeiten. Im nächsten Schritt soll ein sogenannter Maßnahmenplan erarbeitet werden.
Positiv: Mehr grüner Strom erzeugt als verbraucht
Um eine Bilanz für die Analyse ziehen zu können, wurden die Jahre 2017 bis 2019 im Landkreis Lüneburg betrachtet. Positiv fällt auf, dass in der Region bilanziell mehr grüner Strom erzeugt als verbraucht wird. Dies ist zum größten Teil auf den Ausbau von Windkraft zurückzuführen.
Einsparpotenzial besonders in Straßenverkehr und privaten Haushalten
Dennoch gibt es viel zu tun, um dem Ziel Klimaneutralität näher zu kommen. Besonders in den Bereichen Straßenverkehr und private Haushalte bieten sich Einsparpotenziale an.
Neben dem Umstieg auf das Fahrrad oder den ÖPNV gibt es für Bürgerinnen und Bürger verschiedene Möglichkeiten, um auch energieeffizienter zu wohnen und somit Kosten zu sparen.
Interesse an erneuerbaren Energien und energetischer Sanierung wächst
Passend dazu beobachtet der Bereich Klimaschutz des Landkreises ein zunehmendes Interesse an erneuerbaren Energien, der energetischen Sanierung sowie an Fördermitteln energetischer Maßnahmen.
Die Anfragen zu allgemeinen Klimaschutzthemen, den Angeboten des Landkreises sowie Fördermitteln stiegen im Vergleich zum letzten Jahr deutlich an. Nun soll das Beratungsangebot erweitert werden, geplant sind unter anderem Online-Gruppenberatungen zur Solarenergie und ein Internettool zur Suche nach geeigneten Fördermitteln.
Landkreis Lüneburg: CO2-Bilanz
Die aktuelle CO2-Bilanz der Region sowie eine IST-Analyse des European Energy Awards wurden dem Ausschuss für Klimaneutralität am 25. April 2022 vorgestellt.
- Landkreis Lüneburg: Tagesordnung und Unterlagen zum Ausschuss für Klimaneutralität 2030 am 25. April 2022 – mehr
Die angesprochene CO2-Bilanz liegt bei den Unterlagen zu dieser Sitzung noch nicht vor (25.05.2022).
Antrag der Grünen: CO2-Bilanz gut zugänglich veröffentlichen
Am 17.02.2022 hatte die Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN den Antrag gestellt, die CO2-Bilanz mit einer kurzen Erklärung unter „Aktuelles im Landkreis“ sowie „Schnelle Zugriffe“ auf der Website des Landkreises zu veröffentlichen.
Begründet wurde das mit der Bedeutung des Themas. Die Politik könne so Anreize schaffen, denn die konkrete Reduktion von Treibhausgasemissionen hänge auch vom Mitwirken der Bürger*innen ab.
- Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN vom 17.02.2022 zum Thema: „Veröffentlichung der CO2-Bilanz“ mit Antwort der Verwaltung – mehr
Positive Antwort der Verwaltung
Die Verwaltung erklärte, Klimaschutz als Zukunftsthema sei dem Landkreis Lüneburg sehr wichtig. Unter der Rubrik „Umwelt und Klima“ würden daher aktuelle Themen prominent auf der Startseite platziert, darunter immer wieder Klimaschutz-Themen.
Die ausführliche Vorstellung der CO2-Bilanz und damit auch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit seien für den 25. April 2022 geplant.
Derzeit (25.05.2022) ist die CO2-Bilanz dort noch nicht zu finden.
- Landkreis Lüneburg: Rubrik „Umwelt und Klima“
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Die BEKS EnergieEffizienz GmbH hat auch für die Stadt Lüneburg eine Treibhausgas-Bilanz erstellt. Diese wurde am 17.05. in einer Ausschusssitzung vorgestellt – und war wenige Tage später schon im Bürgerinformationssystem (ALLRIS) aufzufinden. Die Präsentation dieser CO2-Bilanz schließt mit Empfehlungen, wie die angestrebte Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen ist. Neben den bekannten, direkt CO2-einsparenden Maßnahmen lautet eine weitere Empfehlung: „Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung ausbauen“!
In diesem Punkt ist beim Landkreis offenbar noch viel zu verbessern. Abgesehen davon, dass die Treibhausgas-Bilanz noch nicht für die Bevölkerung zugänglich ist, enthält die aktuelle Pressemitteilung nur sehr spärliche Informationen zu deren Ergebnissen. Verwirrend ist, dass sich diese Informationen auf der Webseite des Landkreises hinter der Überschrift „Masterplan“ verbergen; wünschenswert wäre, beispielsweise mit „CO2-Bilanz“ zu titeln.
Bisher wurden nur Leserinnen und Leser der Landeszeitung zeitnah über einige Ergebnisse der Treibhausgas-Bilanz des Landkreises informiert. Damit auch die übrige Bevölkerung informiert wird, sollten wichtige Klimathemen auf der Start-Webseite des Landkreises auffindbar und leicht zugänglich sein.
Politik und Verwaltung können die Klimakrise nicht alleine bewältigen, umso wichtiger sind Transparenz, gute Kommunikation und besonders die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.
P.S. Die Klimabilanz der Hansestadt Lüneburg ist hier zu finden: https://ratsinfo.stadt.lueneburg.de/bi/to010.asp?SILFDNR=6448 -> ganz unten auf die Seite scrollen!
Originell zu erfahren, dass in der Stadt Lüneburg im Bereich Verkehr ein Einsparpotential von 64 % (!) ermittelt wurde, von dem aber in den vergangenen Jahren praktisch fast nichts realisiert worden ist. Woran das wohl liegt? …