Fabrikverkauf Roy Robson, Bleckeder Landstraße 18-20. Foto: Lüne-Blog.

Erweiterung im Fabrikverkauf von Roy Robson: Mediation soll Einigung bringen

Die Bekleidungsfirma Roy Robson will den Fabrikverkauf erweitern. Der Verein Lüneburger City Management (LCM) kritisiert, dass dort auch Marken anderer Modehändler verkauft werden, und befürchtet Nachteile für den Einzelhandel. Nun soll ein Mediationsverfahren mit OB Claudia Kalisch und Michael Zeinert, Geschäftsführer der IHK Lüneburg-Wolfsburg, eine Einigung herbeiführen.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg
Am: 03.04.2023
Online: mehr
Foto: Lüne-Blog


Hansestadt und IHK starten Mediationsverfahren zur geplanten Erweiterung von Roy Robson

Über die geplante Erweiterung des Roy Robson Fabrikverkaufs an der Bleckeder Landstraße wird in Lüneburg gerungen. Unterschiedliche Meinungen wurden bei einer Info-Veranstaltung dazu und auch im Rat der Stadt deutlich.

Auch Marken anderer Modehändler

Der kritische Blick richtet sich unter anderem auf die Marken anderer Modehändler, die dort verkauft werden. Vor allem der Verein Lüneburger City Management (LCM) setzt sich dafür ein, dass auf diesem Wege nicht Fremdmarken aus dem Innenstadt-Angebot verschwinden, weil sich das Angebot nicht mehr lohnt.

Bebauungsverfahren: Anregungen und Bedenken aufgenommen

Die Hansestadt Lüneburg hatte ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet, in das alle bis 3. März 2023 eingereichten Anregungen und Bedenken einfließen.

Begleitend haben jetzt Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und der Hauptgeschäftsführer der IHK Lüneburg-Wolfsburg, Michael Zeinert, ein Mediationsverfahren zwischen dem LCM und der Eigentümerfamilie von Roy Robson vorgeschlagen.

LCM und Roy Robson haben Einverständnis zu Mediationsverfahren erklärt

LCM-Vorsitzender Heiko Meyer, Roy-Robson-Gesellschafter Heiko Westermann und Frederick Westermann als Geschäftsführender Gesellschafter haben zugesagt, an solchen Gesprächen auch teilzunehmen.

IHK-Chef Michael Zeinert erklärt: „Wir haben dazu Kontakt mit dem Lüneburger Mediator Tilman Metzger aufgenommen. Er arbeitet zum Thema Mediation seit einigen Jahren mit unserer IHK Lüneburg-Wolfsburg zusammen und unsere Erfahrungen sind außerordentlich positiv.“

Auftaktgespräch nach Ostern – einvernehmliche Absprache als Ziel

Teilnehmen sollen Vertreter:innen der Eigentümerfamilie und des LCM sowie Oberbürgermeisterin, IHK-Chef und Stadtbaurätin Heike Gundermann. Ein erstes Auftaktgespräch findet nach Ostern statt, um zu prüfen, ob man sich auf ein gemeinsames Mediationsverfahren einigen kann.

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch sagt: „Ziel der Mediation ist, eine einvernehmliche Einigung im Interesse aller herzustellen.“

Verfahren zum Bebauungsplan läuft weiter

Unabhängig davon läuft das B-Plan-Verfahren weiter. Bis zum 3. März 2023 lief die Frist für Interessierte, ihre Bedenken und Anregungen für das Bebauungsplanverfahren bei der Verwaltung einzubringen.

Zahlreiche Stellungnahmen sind eingegangen, die im Moment ausgewertet werden. Die Auswertung wird dann zusammen mit den Ergebnissen der Mediation im Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung vorgestellt.

Hintergrund: Erweiterung der Verkaufsfläche bei Roy Robson

Der Hansestadt Lüneburg liegt ein Antrag der Firma Roy Robson auf eine Erweiterung der Verkaufsfläche ihres Fabrikverkaufs von aktuell 2.830 Quadratmeter auf künftig 3.500 Quadratmeter vor. Da dies absehbar Auswirkungen auf die Innenstadt haben könnte, hat die Bauverwaltung ein Einzelhandelsgutachten beauftragt. Es wurde im Februar 2023 öffentlich vorgestellt.

Das Ergebnis in der Zusammenfassung:

  • Mit Blick auf den Handel verträglich
    Gutachter Dr. Fabian Schubert führte bei der Vorstellung des Gutachtens aus, dass die beantragte Erweiterung um 670 Quadratmeter mit Blick auf den Innenstadt-Handel wirtschaftlich verträglich sei. Roy Robson habe eine sehr spezielle Zielgruppe.
  • Nicht vereinbar mit Raumordnungsprogramm und Einzelhandelskonzept
    Der Gutachter wies darauf hin, dass das Vorhaben in seiner beantragten Form mit dem Integrationsgebot des Landes-Raumordnungsprogramms Niedersachsen sowie dem Einzelhandelskonzept (EHK) der Stadt Lüneburg von 2011 nicht vereinbar sei. Der Gutachter schlug vor, dies durch eine Fortschreibung des EHK und eine damit verbundene Ausweisung eines Nebenzentrums zu lösen.

In seinem Fazit gibt der Gutachter die Empfehlung, die geplante Erweiterung zuzulassen, jedoch auf die beantragte Gesamtverkaufsfläche von 3.500 Quadratmetern zu begrenzen.

Mehr zum Thema bei Lüne-Blog

  • Roy Robson Fabrikverkauf: Bericht über die Bürgerversammlung am 9. Februar 2023 – 11.02.2023
    Wird der Anteil an Fremdmarken bei Roy Robson künftig begrenzt? Durch Umnutzung von Lagerflächen will die Bekleidungsfirma den Fabrikverkauf auf 3500 Quadratmeter erweitern. Bei einer Bürgerversammlung am 9. Februar 2023 wurden das Vorhaben und das begleitende Gutachten vorgestellt. Von Seiten des Einzelhandels wurde vor allem der Anteil an Fremdmarken kritisiert.
  • Erweiterung Roy Robson Fabrikverkauf: Bürgerversammlung am 9. Februar 2023 – 01.02.2023
    Durch die Umnutzung von Lagerflächen will die Bekleidungsfirma Roy Robson den Fabrikverkauf um etwa 700 Quadratmeter auf 3500 Quadratmeter erweitern. Das hat Auswirkungen auf den Einzelhandel in der Innenstadt und das Zentrenkonzept. Ein Gutachten dazu wird bei einer Bürgerversammlung am 9. Februar 2023 vorgestellt.
Foto: Hansestadt Lüneburg. IHK-Chef Michael Zeinert und OB Claudia Kalisch haben sich darauf verständigt, im Verfahren um eine innenstadtverträgliche Erweiterung Roy Robsons den LCM und die Eigentümerfamilie in einem Mediationsverfahren an einen Tisch zu bringen.

Foto: Hansestadt Lüneburg, 30.03.2023. IHK-Chef Michael Zeinert und OB Claudia Kalisch haben sich darauf verständigt, im Verfahren um eine innenstadtverträgliche Erweiterung Roy Robsons den LCM und die Eigentümerfamilie in einem Mediationsverfahren an einen Tisch zu bringen.

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