Forstministerin Staudte zur Waldinventur: Niedersachsen ist auf gutem Weg, aber noch viel zu tun
Der Wald in Deutschland kann keinen Klimaschutzbeitrag mehr leisten, so Agrarminister Cem Özdemir bei der Vorstellung der Bundeswaldinventur. Er produziert mehr Kohlenstoff als er verbraucht. Es gibt also viel zu tun – auch in Niedersachsen, wie Forstministerin Miriam Staudte bestätigt.
Mitteilung von: Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – Am: 08.10.2024
Online: https://www.ml.niedersachsen.de/presse/ – Foto:Lüne-Blog.
Forstministerin Miriam Staudte zur Bundeswald-Inventur: Niedersachsen ist auf gutem Weg, aber noch viel zu tun
Foto: Lüne-Blog, Lüneburg, Wilschenbruch.
„Die Daten der Bundeswaldinventur zeigen, dass wir in Niedersachsen zwar auf einem guten Weg sind, aber dennoch viel zu tun bleibt“, nimmt Forstministerin Miriam Staudte Stellung.
„Den Waldumbau zu klimastabilen Laub- und Laubmischwäldern müssen wir daher weiterführen und beschleunigen. Denn gesunde und stabile Wälder schützen nicht nur unser Klima und stellen den Rohstoff Holz bereit. Sie sind gleichzeitig Heimat für unzählige Tier- und Pflanzenarten und ein Erholungsraum für uns Menschen“.
Arbeitsgruppe prüft Auswirkungen und begleitet Waldumbau
Eine Koordinierungsgruppe im Forstministerium arbeitet die Auswirkungen der Klimakrise auf den Wald systematisch auf und begleitet den Waldumbau intensiv, so die Ministerin. Den vielen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, die ihren Wald wieder aufgeforstet und/oder klimastabil umgebaut haben, sprach sie ihre Anerkennung aus.
Hintergrund: Bundeswaldinventur 2024
Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat am 8. Oktober 2024 die Zahlen der Bundeswaldinventur vorgestellt.
- In Niedersachsen schätzt die Inventur die Waldfläche auf 1,2 Millionen Hektar. Dieser Wert blieb im Vergleich zur letzten Erhebung 2012 nahezu unverändert. Mit der absoluten Waldfläche und dem Gesamtholzvorrat liegt Niedersachsen im bundesweiten Vergleich hinter Bayern und Baden-Württemberg auf Platz drei.
- Positiv ist, dass der Anteil der Laubbäume wie Buche und Eiche in den niedersächsischen Wäldern in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen ist: Erstmals überwiegen mit 51 Prozent die Laubbäume (Bundeswaldinventur drei: 47 Prozent, ein Plus von 37.000 Hektar) gegenüber den Nadelbäumen wie Kiefer und Fichte sowie in geringen Anteilen auch Lärche, Tanne und Douglasie.
- Der Gesamtholzvorrat ist seit der letzten Erhebung im Jahr 2012 um knapp zwei Millionen Kubikmeter leicht auf 341 Millionen Kubikmeter angestiegen. Bei der vorherigen Bundeswaldinventur (BWI III) konnte noch ein Anstieg von 40 Millionen Kubikmeter gegenüber der BWI II verzeichnet werden. Somit ist auch die Menge an zusätzlich gebundenem CO2 gegenüber der Vorperiode gesunken.
- tageschau.de: Wald gibt mehr Kohlenstoff ab, als er aufnimmt – 08.10.2024
Der Wald sei mittlerweile zu einer „Kohlenstoffquelle“ geworden, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bei der Vorstellung der Bundeswaldinventur. Die Forstwirtschaft müsse sich in Zukunft noch stärker auf den Schutz und die Schonung des Waldes konzentrieren, so der agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, Martin Häusling. - Lüne-Blog: Stadtforst Lüneburg im Oktober: Holzernte beginnt – 08.10.2024
Baumfällungen insbesondere in den Bereichen Südergellersen, Deutsch Evern und im Tiergarten kündigt Stadtförster Per-Ole Wittenburg an. Der Holzeinschlag dauert etwa bis Anfang März 2025, die Rückearbeiten erfolgen bis in den April. Dabei geht es um die reguläre Durchforstung, Holzverkauf, zum Beispiel für Möbelholz, und das Fällen, um Platz für junge Laubbäume zu schaffen, so Wittenburg. - Lüne-Blog: Wald-Spaziergang mit dem BUND Elbe-Heide: Forstwirtschaft und/oder Naherholung? – 30.09.2024
In seinem Rundbrief vom 27. September 2024 berichtet der BUND Elbe-Heide über einen Spaziergang im Forst Gut Wienebüttel am 1. September 2024. Wie wird der Wald genutzt? Wie gelingt es, dass Waldflächen widerstandsfähig gegenüber dem Klimawandel werden und größtmögliche Schutzwirkung entfalten? Im Rahmen der Anpassung an den Klimawandel erscheint es unumgänglich, auch die Aktivitäten der Forstwirtschaft in den Wäldern anzupassen.
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