Grafik: Friedensbündnis Lüneburg - Sharepic. Keine Bundeswehr an Lüneburger Schulen.

Friedensbündnis Lüneburg fordert: Keine Bundeswehr-Werbung an Lüneburger Schulen

Gegen eine einseitige und beschönigende Darstellung der Tätigkeit in der Bundeswehr wendet sich das Friedensbündnis Lüneburg und fordert alle Verantwortlichen auf, Werbung für die Bundeswehr an Lüneburger Schulen zu stoppen. Anlass war ein Online-Elternabend der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen in Kooperation mit dem Karriereberatungsbüro der Bundeswehr am 2. Dezember 2025.


Mitteilung von: Friedensbündnis Lüneburg – Am: 12.12.2025
Online: https://www.friedenskooperative.de/ – Grafik: Friedensbündnis Lüneburg, Sharepic.


Friedensbündnis Lüneburg fordert: Stopp für Bundeswehr-Werbung an Lüneburger Schulen

Am 2. Dezember 2025 fand in Lüneburg ein Online-Elternabend statt, an dem auch Schüler:innen teilnehmen konnten. Die Veranstaltung mit dem Titel „Karriere bei der Bundeswehr – mehr als nur Uniform!“ wurde von der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen in Kooperation mit dem Karriereberatungsbüro der Bundeswehr durchgeführt. Das Friedensbündnis Lüneburg kritisiert die aktuelle Nachwuchswerbung der Bundeswehr.

Militärdienst nicht einseitig darstellen

Das Friedensbündnis Lüneburg betont: Für eine freie Meinungsbildung ist es unerlässlich, kontroverse Themen auch kontrovers darzustellen und Überwältigung zu vermeiden. Doch wie neutral informieren Bundeswehr-Offiziere und Arbeitsagentur tatsächlich? Gerade angesichts offizieller Forderungen nach Kriegstüchtigkeit müsse darüber aufgeklärt werden, dass die Tätigkeit von Soldaten:innen mit der Perspektive eines Kriegseinsatzes sich grundsätzlich von zivilen Berufen unterscheidet. Das Friedensbündnis fordert Schüler:innen und Eltern aktiv auf, diese Grundsätze (Beutelsbacher-Konsens) gegenüber Schulen, Berufsberatungen und Jugendoffizieren einzufordern. 

Auf Gefahren und Risiken hinweisen

Eine beschönigende Art der Militärwerbung widerspricht aus Sicht des Friedensbündnisses auch den Prinzipien der UN-Kinderrechtskonvention, deren Schutzrechte für alle unter 18-Jährigen gelten. Offen bleibt, ob diese Rechte bei Online-Veranstaltung oder auf Berufsbildungsmessen berücksichtigt werden können.

Minderjährige sind meist weder durch Alterskontrollen noch klare Ausschlüsse geschützt. In vergangenen Beratungen wurden junge Frauen und Männer kaum über die hohe Gefahr sexueller Belästigung in der BW-Truppe informiert. Auch Risiken wie Traumatisierungen, Verstümmelungen und tödliche Einsätze werden weitgehend ausgeblendet.

In der Praxis überwiegt die Darstellung positiver Seiten

Stattdessen begönnen einige Jugendoffiziere ihre Präsentation mit dem Foto eines weißen Holzkreuzes und dem Kommentar: „… dazu brauche ich euch wohl nichts weiter zu sagen …“- gefolgt von einem 20-minütigen einseitigen Vortrag mit bunten Abenteuerbildern aus Marine- und Fallschirmjägereinsätzen. Über die furchtbaren Folgen solcher Kriegseinsätze wie in Afghanistan oder die mangelhafte Versorgung traumatisierter Veteran:innen wird geschwiegen. 

Parallel dazu wirbt die Bundeswehr massiv im öffentlichen Raum – etwa an Bushaltestellen, auf Blaulicht-Tagen oder in den Sozialen Medien. Mit Geld, Führerschein und „sicheren Perspektiven“ werden Jugendliche als Soldaten rekrutiert.

Friedensbündnis Lüneburg: Keine Bundeswehr an Lüneburger Schulen!

Das Friedensbündnis fordert alle Verantwortlichen in den Schulen auf, ihre Schülerschaft ab sofort nicht mehr diesen „Hochglanzversprechen“ der Bundeswehr auszuliefern. Keine Bundeswehr an Lüneburger Schulen!

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Friedensbündnis Lüneburg: Plakat-Ausstellung zum Blaulichttag 2025 in Lüneburg. Das Friedensbündnis kritisiert damit die Einbindung der Bundeswehr an den Blaulichttagen, bei denen die Realität des Militärdienstes völlig ausgeblendet wird.

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