St. Nicolai in Lüneburg. Von der Morgensonne beleuchtet. Foto: Lüne-Blog.

Gedenken an Curt Pomp, den „Retter von Lüneburg“

Am 8. August 2023, zwei Tage vor seinem 90. Geburtstag, verstarb der Lüneburger Altstadtretter Curt Pomp. Ihm ist es zu verdanken, dass Lüneburg seine historischen Häuser bewahrt hat. Denn Pläne sahen vor, die Innenstadt autogerecht zu modernisieren. Curt Pomp setzte alles daran, die Häuser zu erhalten und rief 1974 den „Arbeitskreis Lüneburger Altstadt“ (ALA e.V.) ins Leben. In vielen Medienbeiträgen wird seiner gedacht.


Am: 09.08.2023 – Foto: Lüne-Blog. St. Nikolai in Lüneburg, von der Morgensonne beleuchtet. Die Kirche liegt im östlichen Teil von Lüneburg, außerhalb des Senkungsgebiets.


Lüneburger Heide: „Wie Curt Pomp Lüneburg rettete“

Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhr Curt Pomp (1933-2023) mit seinem Rad als Pfadfinder durch Deutschland. Hamburg und Dresden und viele andere Städte liegen in Trümmern. Mit 17 Jahren, 1950, kommt er auch nach Lüneburg und stellt fest „Lüneburg ist ja gar nicht kaputt und sieht fast original so aus wie vor dem Krieg“.

Er zieht in die Altstadt. Einige Jahre später erfährt er vom damaligen Bauamtdirektor, dass die westliche Altstadt abgerissen werden soll – für Parkplätze … „Mehr als 60 Häuser in der Altstadt und weitere 70 in der Innenstadt hat Pomp bis heute vor dem Abriss bewahrt. In Lüneburg kämpfte er für den Denkmalschutz, noch bevor er überhaupt in Deutschland eingeführt wurde.“

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Lüneburg Aktuell: „Abschied von einem Denkmal – zum Tode von Curt Pomp“

„Nach dem Zweiten Weltkrieg, als viele Städte zerbombt waren, radelte der 1933 in Böhmen geborene Pomp durch Deutschland. Auch in Lüneburg machte er Station, war gefangen von der Anmut. Als er später in Hamburg an der Hochschule für Bildende Künste Gold- und Silberschmied sowie Grafik und Bildhauerei studierte, kam er oft zum Zeichnen an die Ilmenau.

1966 zog er in die Altstadt, die damals als Schandfleck galt. Es gab keine Kanalisation, durch den Salzabbau sackte der Boden, rissen Häuser, bekamen bedrohlich Schlagseite. Arme Leute hausten hier eng an eng.“ – Eine Würdigung von Carlo Eggeling.

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Arbeitskreis Lüneburger Altstadt (ALA): „Geschichte“

„In Lüneburg waren im 2. Weltkrieg keine wesentlichen Gebäudeverluste zu beklagen, jedenfalls nicht im Bereich der historischen Innenstadt. Verluste gab es erst in den Jahren nach 1956, als in erheblichem Umfang alte Häuser abgerissen wurden. …

Als Reaktion kam es 1972 zur Gründung einer Bürgerinitiative, aus der 1974 der Arbeitskreis Lüneburger Altstadt (ALA) als eingetragener Verein hervorging, mit dem Ziel, weitere Zerstörungen zu verhindern und Alt-Lüneburg als städtebauliches Gesamtkunstwerk zu erhalten und zu revitalisieren. Initiator war Curt Pomp, der mit seinen Ideen den Verein geprägt hat und ab Vereinsgründung bis 2015 dessen 1. Vorsitzender war und ab 2015 Ehrenvorsitzender des ALA ist.“

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YouTube: Curt Pomp im Gespräch

„Wäre dieser Mann nicht zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen, Lüneburg könnte heute wohl kaum mit einem unverwechselbaren Stadtbild punkten.“ – Curt Pomp im Gespräch.

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  • taz: Der Retter von Lüneburg – 03.12.2009
    Gäbe es Curt Pomp nicht, wären die alten Kaufmannshäuser womöglich längst abgerissen, wegen denen die Touristen heute nach Lüneburg kommen. Und auch das Hansestädtchen Werben verdankt dem Künstler viel. Besuch bei einem Kämpfer für das Alte.

Wikipedia: Curt Pomp

Curt Pomp (* 10. August 1933, † 08. August 2023) war ein Bildhauer und Restaurator, der sich seit Ende der 1960-er Jahre in dem von ihm gegründeten „Arbeitskreis Lüneburger Altstadt“ (ALA) für die Erhaltung historischer Bausubstanz in Lüneburg einsetzte.

Für diese Arbeit erhielt der ALA 1979 den „Deutschen Preis für Denkmalschutz“ des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz beim Bundesminister des Innern. Curt Pomp wurde 1988 das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Weiterlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Curt_Pomp


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