Cécile Lecomte: Ehrenpreis des Nuclear Free Future Award 2022. Pressefoto.

Gerichtsverhandlung gegen Überwachung: Kundgebung in Hannover für Lüneburger Aktivistin am 6. September 2023

Sie verletzt keine Rechte, aber will Aufmerksamkeit wecken. Mit dieser Begründung wurde die Lüneburgerin Cécile Lecomte zweimal in die polizeiliche Datenbank aufgenommen und präventiv überwacht. Ihre Klage dagegen wird am Mittwoch, 6. September 2023, in Hannover verhandelt. Eine Solidaritätskundgebung um 10 Uhr vor dem Gerichtsgebäude soll die Aktivistin unterstützen.


Mitteilung von: Cécile Lecomte – Am: 04.09.2023
Online: https://freiheitsrechte.org/themen/freiheit-im-digitalen/cecile-lecomte – Foto: Pressefoto.


Hannover: Lüneburger Aktivistin wehrt sich gegen polizeiliche Überwachungsmaßnahmen

Mittwoch, 6. September 2023, 10 Uhr – Verwaltungsgericht Hannover, Leonhardtstr. 15, 30175 Hannover

Am Mittwoch, den 6. September 2023, um 11 Uhr, werden zwei Klagen der Lüneburger Umwelt- und Kletteraktivistin Cécile Lecomte gegen die Bundespolizei vor dem Verwaltungsgericht Hannover verhandelt. Die Verhandlung ist öffentlich.

Gegenstand der Klagen sind zwei präventive Überwachungsmaßnahmen der Bundespolizei gegen die Aktivistin. Dabei geht es um die Ausschreibung zur präventiv-polizeilichen Fahndung über mehrere Jahre und eine ebenfalls präventive Observation (Überwachung) anlässlich des CASTOR-Transportes nach Biblis 2020.

Solidaritätskundgebung vor dem Gerichtsgebäude

Ab 10 Uhr findet zu diesem Anlass eine Solidaritäts-Kundgebung vor dem Verwaltungsgericht Hannover, Leonhardtstr. 15, statt. Die Leonhardtstraße befindet sich in fußläufiger Entfernung auf der Rückseite des Hauptbahnhofs Hannover. Cécile Lecomte wird bei der Kundgebung persönlich dabei sein.

Überwachung zur Einschüchterung von Aktivist*innen

Die Gesellschaft für Freiheitsrechte begleitet die Klage juristisch und erläutert: „Seit Jahren warnen viele Organisationen und Wissenschaftler*innen vor den Folgen der ständigen Ausweitung polizeilicher Überwachungsbefugnisse.

Nicht nur verstoßen viele der novellierten Polizeigesetze gegen Grundrechte. Sie werden im Namen der ‚Terrorismusbekämpfung‘ erlassen und am Ende oft zu ganz anderen Zwecken eingesetzt: Wie im Fall von Cécile Lecomte dazu, um Aktivist*innen einzuschüchtern und Protestaktionen zu verhindern.“

Begründung: Verletzt keine Rechte, will aber Aufmerksamkeit wecken

Die Bundespolizei begründet die Ausschreibung zur präventiven Fahndung so – Auszüge aus einem Begründungschreiben:

„[…] ist eindeutig belegt, dass Sie sehr aktiv an Aktionen insbesondere im Themenbereich von Klimaschutz und Anti-Atom tätig sind (Umweltaktivistin). Ihre Art der Beteiligung an den dargestellten Aktionen variiert. Sie achten darauf, dass sie keine Strafrechtsnormen verletzen. Mit Ihren Aktionen, insbesondere den nicht ganz unspektakulären Kletteraktionen, wollen Sie die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit auf sich ziehen.“

Cécile Lecomte kommentiert:
„Eine schwerbehinderte Aktivistin gefährdet den Staat, weil sie klettern kann und sich an öffentlichkeitswirksamen Aktionen beteiligt?? – Klimaschutz ist kein Verbrechen!“

Mehr Information und Kontakt

  • Polit- Kletteraktivistin & freie Journalistin mit Rolli: Blog von Cécile Lecomte 
  • Gesellschaft für Freiheitsrechte: Überwachung und Abschreckung von Aktivist*innen
    Die GFF unterstützt die Umweltaktivistin Cécile Lecomte dabei, unverhältnismäßige Überwachungsmaßnahmen gegen sie abzuwehren. Zweimal wurde die friedliche Aktivistin aufgrund ihrer vermeintlichen Gefährlichkeit in die polizeilichen Datenbank INPOL aufgenommen.

Mehr bei Lüne-Blog

  • Lüneburgerin erhält Ehrenpreis “Nuclear Free Future Award” 2022 – 17.12.2022
    Für eine Zukunft ohne Atom: Die Lüneburgerin Cécile Lecomte erhält den internationalen Nuclear Free Future Award 2022 in der Kategorie “Besondere Anerkennung” für ihr jahrzehntelanges Anti-Atom-Engagement. Ohne sie wäre die internationale Dimension der Uranaufarbeitung in Deutschland weit weniger bekannt, urteilte die Jury.
  • “ÖPNV für alle!” “Die Stufen müssen weg!” – Aktion am Bahnhof Lüneburg am 3. Dezember 2022 – 04.12.2022
    Eine spontane Protestaktion am Lüneburger Bahnhof machte am 3. Dezember 2022, dem Tag der Menschen mit Behinderung, auf Barrieren im öffentlichen Verkehr aufmerksam. Unter dem Motto #BarrierenBrechen sollen Aktionstage vom 3.-13. Dezember 2022 zeigen, mit welchen Hürden Menschen im Rollstuhl, mit Kinderwagen, Gehhilfe oder anderen Einschränkungen zu kämpfen haben.
  • Abseilaktion an der Autobahn am 3. April 2022: Kein Weiterbau der A39 – 03.04.2022
    Rund 30 Lüneburger*innen wirkten mit an der Abseilaktion gegen den Bau der A39 und für eine sozial-ökologische Mobilitätswende am Sonntag, 3. April 2022. Auf der Autobahnbrücke Hamburger Straße seilten sich zwei Kletterinnen mit einem großen Banner über die Autobahn ab.

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