
Kurpark Lüneburg: Sanierung des Gradierwerks kommt voran
Seit September 2024 wird das Lüneburger Gradierwerk in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz saniert. Aktuell wird das Reisig eingebaut, über das die Sole rieseln soll. Demnächst werden der Treppenturm und das geplante Dach mit Solarmodulen erstellt.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 07.03.2025
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg
Gradierwerk im Kurpark: Mit neuem Reisig zurück zum gewohnten Bild
Foto: Hansestadt Lüneburg. Das Gradierwerk im Lüneburger Kurpark wird aktuell mit neuem Reisig bestückt.
Das Gradierwerk im Lüneburger Kurpark kehrt zum gewohnten Anblick zurück: Seit Dienstag wird dort das neue Schwarzdornreisig eingebaut. „Das Gradierwerk mit seiner gesunden ‚Meeresbrise‘ gehört einfach zur Salzstadt Lüneburg. Darum bin ich froh, dass die Arbeiten im Kurpark vorangehen“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch.
Seit September 2024 saniert
Seit September 2024 wird das Lüneburger Gradierwerk in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz saniert. Nach mehr als 20 Jahren war das Reisig abgesackt und in Teilen marode. Üblicherweise hält Schwarzdornreisig nur 15 bis 18 Jahre. Auch die Standfestigkeit des Gradierwerks war nicht mehr gegeben. Holztragwerk und Holzverbindungen waren nicht mehr intakt.
Schraubpfähle eingesetzt, Rieseltische vorbereitet, Reisigarbeiten in Gang
Inzwischen sind 50 Schraubpfähle über die gesamte Länge des Gradierwerks eingesetzt worden. Seit Herbst laufen die Holzarbeiten am Gerüst. Die Rieseltische, in denen die Sole aufgefangen wird, sind bereits hergestellt. Die Arbeiten sind jetzt so weit fortgeschritten, dass frisches Reisig eingebaut werden kann.
Über das gute Timing freut sich Dirk Günther, Geschäftsführer der Kurzentrum Lüneburg Kurmittel GmbH: „Nur von November bis März kann der Schwarzdorn geschlagen werden und er muss dann möglichst zeitnah verbaut werden. Im Laufe der nächsten Woche werden die Reisig-Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein.“
Demnächst Erstellung von Treppenturm und Dach
Anschließend werden die Holzarbeiten am Gerüst des Gradierwerks fortgesetzt. Treppenturm und Dach werden erstellt. Bislang war das Gradierwerk gegen Regenwasser und Laub nicht geschützt. Das hat sich negativ auf die Lebensdauer des Kurpark-Wahrzeichens ausgewirkt. Daher hat die Denkmalpflege der Hansestadt Lüneburg die Veränderung des Bauwerks durch ein ergänzendes Dach von Beginn an befürwortet und positiv begleitet.
Das Dach soll später nicht nur als Schutz für das Gradierwerk, sondern auch als Fläche für eine Photovoltaikanlage dienen. „Eine wegweisende Bereicherung für die Kurmittel GmbH und den Standort Lüneburg“, betont Claudia Kalisch.
Zum Hintergrund: Gradierwerk
Ein Gradierwerk ist Teil einer Saline. Dadurch, dass die Sole über die Reisigwände rieselt, kann die Konzentration des Salzgehalts erhöht und die Qualität des daraus gewonnenen Salzes verbessert werden. Das Gradierwerk, das 1907 im Lüneburger Kurpark erbaut wurde, war damals bundesweit das einzige seiner Art. Durch die salzhaltige Luft im direkten Umfeld diente es allein der Gesunderhaltung der Bevölkerung.
Jetzt ist es Teil eines klimaneutralen Energiekonzepts. Die städtische Tochtergesellschaft Kurzentrum Lüneburg Kurmittel GmbH als Eigentümerin des historischen Gradierwerks hat zusammen mit der Avacon Natur GmbH eine neue Gesellschaft¸ die SALVA Lüneburg GmbH, gegründet, um das moderne Energiekonzept umzusetzen. Teil des Konzeptes ist auch die Sanierung des Gradierwerkes. Auf der neu zu schaffenden Dachfläche soll eine Photovoltaik-Anlage installiert werden.
Mehr bei Lüne-Blog
- Kurmittel GmbH Lüneburg: Gradierwerk als Teil eines klimaneutralen Energiekonzepts – 29.10.2023
Das Gradierwerk als „Leuchtturmprojekt“: Neben Erdwärmekollektoren im Kurpark und einer Solaranlage auf dem Dach der Salztherme soll auch das Gradierwerk für Photovoltaik genutzt werden. Damit solle das historische Bauwerk in ein klimaneutrales Energiekonzept für das Kurzentrum integriert werden, so Dirk Günther, Geschäftsführer der Kurmittel GmbH.

Planskizze Gradierwerk. Grafik: Architektengemeinschaft Groger Grund Schmidt. So könnte das sanierte Gradierwerk aussehen. Die Dachplatten sind ebenfalls Solarmodule.
Lünepedia: Kurort Lüneburg
Der Salinen-Direktor Bergrat Otto Sachse, der um 1900 für die Saline verantwortlich war, sorgte dafür, dass die Stadt 15 Hektar Land zur Verfügung stellte. Auf diesem Land ließ er 1907 den Kurpark eröffnen und 1910 folgte die Errichtung des Gradierwerks.
Das Gradierwerk in Lüneburg dient Kurzwecken. Die Inhalation der Salzluft ist vor allem für Allergiker und Asthmatiker wohltuend, da die Atemwege befeuchtet werden und die feinen Salzkristalle die Atemwege reinigen.
1976 wurde Lüneburg dank der Sole-Moorheilbäder sowie des Gradierwerks der Titel Luftkurort verliehen. Wegen dem zunehmenden Autoverkehr – der Park befindet sich zwischen zwei Hauptverkehrsstraßen – stiegen die Abgaswerte an, was zur Aberkennung des Titels im Jahr 1990 führte.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Kurpark
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