Handwerkskammer Lüneburg, Friedenstraße 6, 21335 Lüneburg. Foto: Christine Böhm.

Handwerks- und Landwirtschaftskammer Niedersachsen: Ländlichen Raum stärken

Ländliche Räume dürfen in ihrer Entwicklung nicht abgehängt werden – so die zentrale Forderung von Handwerk und Landwirtschaft in Niedersachsen in ihrem ersten gemeinsamen Empfehlungspapier. Das gelte für Infrastruktur, Förderung von nachhaltiger Entwicklung und Innovation und Bildung.


Mitteilung von: Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade – Am: 02.06.2024
Online: https://www.hwk-bls.de/ – Foto: Christine Böhm. Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade in Lüneburg


Empfehlungspapier: Ländliche Räume nicht abhängen

Handwerks- und Landwirtschaftskammern verabschieden erstmals gemeinsame Empfehlungen zur Stärkung der ländlichen Räume in Niedersachsen

Ländliche Räume dürfen in ihrer Entwicklung nicht abgehängt werden – das fordern Handwerk und Landwirtschaft in Niedersachsen in ihrem ersten gemeinsamen Empfehlungspapier, das am 24. Juni 2024 vorgestellt wurde.

„Gerade unser großer Kammerbezirk von Cuxhaven bis Goslar ist in weiten Teilen ländlich geprägt. Das bringt besondere Herausforderungen mit sich, für die es Lösungen braucht“, betont Detlef Bade, Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsens (LHN).

Gleichwertigkeit urbaner und ländlicher Räume herstellen

Das sei auch auf dem Hintergrund der Transformation und der zunehmenden Abwanderung junger Menschen in die Ballungsgebiete nötig, so Bade. Das Empfehlungspapier sei daher in der Vollversammlung der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade auf breite Zustimmung gestoßen und einstimmig verabschiedet worden.

Gemeinsam mit Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK), und Eckhard Stein, dem Vorsitzenden der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen e.V. (LHN), stellte er das gemeinsame landesweite Empfehlungspapier der LWK und LHN vor.

Ausbau der Infrastruktur auf dem Land und Stärkung der Betriebe

Die Einzelziele des Papiers betreffen insbesondere vier Bereiche:

  • den Ausbau der Infrastruktur zur Stärkung der ländlichen Räume
    Dabei geht es um Internetversorgung und auch um die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs.
  • die Nutzung und Erschließung der Nachhaltigkeitspotenziale von Handwerk und Landwirtschaft zur Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe
  • die Förderung betrieblicher Innovations- und Digitalisierungspotenziale der Betriebe zur Bewältigung des strukturellen Wandels sowie
  • die Unterstützung einer ganzheitlichen Bildungspolitik zur Sicherung und Gewinnung von Fachkräften in den Betrieben.

Maßgeblicher Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung und zur wirtschaftlichen Stabilität

Nur so könne ein besseres Gleichgewicht zwischen ländlichen Räumen und Ballungszentren gewährleistet werden, erklärte Stein: „Handwerk und Landwirtschaft sind nicht nur Arbeitgeber und Ausbilder, sondern darüber hinaus auch zentrale Akteure vor Ort zur Versorgung der Bevölkerung und dem Erhalt der Vitalität ländlicher Strukturen.“

Schwetje ergänzt: „Die Stärkung und Schaffung regionaler Kreisläufe erfordert die Einbindung von Landwirtschaft und Handwerk. Ohne landwirtschaftliche und handwerkliche Betriebe ist die ökonomische, ökologische und – nicht zu vergessen – die soziale Entwicklung der ländlichen Räume in Niedersachsen kaum denkbar.“ Die ländlichen Räume trügen maßgeblich zur wirtschaftlichen Stabilität in Niedersachsen bei.

Hintergrund: Handwerk und Landwirtschaft in Niedersachsen

Von der Ems bis an die Elbe bilden über 86.000 Betriebe aus dem Handwerk und gut 35.000 Unternehmen aus der Landwirtschaft das Rückgrat der niedersächsischen Wirtschaft – und das speziell in den ländlichen Räumen. Die landwirtschaftlichen Betriebe haben ihre Produktionsstandorte fast ausschließlich im ländlichen Raum. Im Handwerk sind fast 60 Prozent der niedersächsischen Betriebe dort angesiedelt.

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