Foto: Behindertenbeirat Lüneburg. Tagung des Inklusionsrats Niedersachsen am 20. März 2025 in Lüneburg: Begrüßung durch OB Claudia Kalisch.

Inklusionsrat von Menschen mit Behinderungen (NIR) fordert mehr barrierefreie Mobilität

Am 20. März 2025 tagte der Niedersächsische Inklusionsrat von Menschen mit Behinderungen (NIR) in Lüneburg. Der Rat ist ein Zusammenschluss der kommunalen Behindertenbeiräte und -beauftragten. Thema war „Barrierefreie Mobilität“. Gefordert wurden mehr Anstrengungen im öffentlichen Verkehr und Straßenraum und die frühzeitige Beteiligung von Menschen mit Behinderungen als Fachleute in eigener Sache.


Mitteilung von: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung – Am: 21.03.2025
Online: https://www.ms.niedersachsen.de/ – Foto: Behindertenbeirat Lüneburg


Inklusionsrat fordert mehr barrierefreie Mobilität für das Land Niedersachsen

Foto: Behindertenbeirat Lüneburg. Tagung des Inklusionsrats Niedersachsen am 20. März 2025 in Lüneburg: Begrüßung durch OB Claudia Kalisch

Die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen (LMB) Annetraud Grote fordert gemeinsam mit dem Niedersächsischen Inklusionsrat von Menschen mit Behinderungen (NIR) eine umfassende barrierefreie Mobilität in Niedersachsen. Der NIR ist ein Zusammenschluss der kommunalen Behindertenbeiräte und -beauftragten.

Thema „Barrierefreie Mobilität“

Die Sitzung fand am 20. März 2025 in Lüneburg statt und stand unter dem Thema „Barrierefreie Mobilität“. Denn das Recht auf Zugänglichkeit von Straßen und Transportmitteln ist als Menschenrecht in Art. 9 der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben. Barrierefreie Mobilität ist ein Qualitätsmerkmal für eine moderne Gesellschaft und dient grundsätzlich allen Menschen. Angesprochen wurde dabei:

  • mangelnde Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr, insbesondere in Zügen, und z. B. bedingt durch defekte Aufzüge
  • barrierefreier Straßenraum, z. B. Hindernisse durch das Abstellen von E-Scootern auf Gehwegen
  • die Bereitstellung von Inklusionstaxis
  • für alle verständliche Informationen und Kommunikation, z. B. Auskünfte zu Fahrplänen in Leichter Sprache
  • individuelle Mobilität, z. B. die Mitnahme von Assistenzhunden
  • die Notwendigkeit einer frühzeitigen Beteiligung von Menschen mit Behinderungen als Experten und Expertinnen in eigener Sache

Begrüßung der Gäste durch OB Kalisch und Yvonne Hobro

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und die Ersten Kreisrätin des Landkreises Lüneburg, Yvonne Hobro, begrüßten die Mitglieder des Inklusionsrates. „Beide berichteten von Erfolgen und Plänen zur Inklusion in der Region, sprachen aber auch offen an, dass „noch viel Luft nach oben“ sei, so der Behindertenbeirat Lüneburg. Grußworte gab es auch von Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies.

Vorgestellt wurde unter anderem das Landeskompetenzzentrum für Barrierefreiheit. Auch die besondere Situation von Geflüchteten mit Behinderungen in Erstaufnahmeeinrichtungen wurde angesprochen. Im Rahmen von Workshops, z. B. geleitet von Stefan Borchers, Landkreis Lüneburg, diskutierten die Mitglieder über Anforderungen an barrierefreien öffentlichen Verkehr und ein Forderungspapier an die Politik.

Landesbeauftragte Annetraud Grote: Mehr Unterstützung für Behindertenbeiräte 

Annetraud Grote, Niedersächsische Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen, unterstützt die Forderungen zur barrierefreien Mobilität in Niedersachsen. Sie fordert auch mehr Wertschätzung für die Arbeit der kommunalen Behindertenbeauftragten und -beiräte: „Gemeinsam mit ihnen lege ich den Finger in die Wunde, wo Inklusion noch nicht gelingt. Ich fordere, dass die kommunalen Behindertenbeauftragten und -beiräte im Haupt- und Ehrenamt durch die Kommunen noch mehr gestärkt werden.“

Hintergrund: Leben mit Behinderung

Im Jahr 2023 hatten in Niedersachsen rund 9 Prozent der Bevölkerung eine Schwerbehinderung. Der Anteil nimmt mit dem Alter zu. Über 90 Prozent der Behinderungen sind krankheitsbedingt, angeboren sind weniger als 3 Prozent. 
Sozialberichterstattung Niedersachsen: Menschen mit Behinderungen

  • Lüne-Blog: 3. Dezember – Tag der Menschen mit Behinderung: Fünf Dinge, die man über Barrierefreiheit wissen sollte – 02.12.2022
    Mehr als jeder Dritte in Deutschland lebt mit gesundheitlichen Einschränkungen, jede zehnte Person gilt als schwerbehindert. Aber im öffentlichen Raum stoßen sie immer wieder auf Barrieren. Barrierefreiheit ist ein Menschenrecht – und gehört umgesetzt. Auch Menschen ohne Behinderung sind irgendwann womöglich selbst auf gut zugängliche Gebäude, Leichte Sprache oder die Kommunikation über Computer angewiesen. Deshalb: Barrierefreiheit geht alle an.

Bushaltestelle Am Sande - von vielen gern genutzt, gerade auch von Menschen mit Rollator oder mit schweren Einkaufstaschen. Foto: Lüne-Blog.

Bushaltestelle Am Sande – von vielen gern genutzt, gerade auch von Menschen mit Rollator oder mit schweren Einkaufstaschen. Foto: Lüne-Blog

Lünepedia: Behindertenbeirat

Der ehrenamtlich tätige Behindertenbeirat Lüneburg hat im Frühjahr 2022 seine Arbeit aufgenommen. Sprechstunde und Beratung ist jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat von 16 bis 17 Uhr im Büro des Behindertenbeirates im 1. Stock des Glockenhauses. Ein Fahrstuhl ist vorhanden.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/

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