Fledermaus Braunes Langohr. Foto: NLWKN.

Internationale Fledermaus-Nacht „Batnight“ – 24./25. August 2024

Fledermäuse, die einzigen fliegenden Säugetiere, sind gefährdet – auch die 19 Fledermausarten, die in Niedersachsen vorkommen. Dabei ist es einfach, den Tieren zu helfen, so der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). In der „Batnight“ am 24./25. August 2024 gibt es in ganz Niedersachsen Veranstaltungen des NABU.


Mitteilung von: Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) – Am: 22.08.2024
Online: https://www.nlwkn.niedersachsen.de/ – Foto: NLWKN


Internationale Fledermaus-Nacht „Batnight“ – 24. und 25. August 2024

Für den Schutz der Fledermäuse: Attraktive Lebensräume für die einzigen fliegenden Säugetiere gestalten

Foto: NLWKN. Das Braune Langohr – Ein Erkennungsmerkmal sind seine sehr großen Ohren, die im angelegten Zustand wie kleine Widderhörnchen aussehen. Es gilt als Waldfledermausart, die bevorzugt Quartiere in Baumhöhlen und Spalten aufsucht.

Immer weniger Lebensräume, Probleme bei der Nahrungssuche und Gefahren durch Pestizide – Fledermäuse sind in Deutschland gefährdet. Nicht ohne Grund genießen sie europaweiten Schutz. In der bundesweiten Roten Liste der gefährdeten Säugetierarten ist der größte Teil der heimischen Fledermausarten als „gefährdet“ bis hin zu „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Dies gilt auch für die meisten der 19 Fledermausarten, die in Niedersachsen vorkommen.

Ansprechende Lebensräume für die heimischen Fledermausarten lassen sich einfach gestalten. Oft reichen wenige Schritte, um den Tieren effektiv zu helfen.

Fledermauskästen als Ersatzquartiere

Ein Fledermauskasten lässt sich zum Beispiel aus Holz und Dachpappe einfach herstellen. Die Kästen können auch fertig gebaut bestellt werden. Wichtig ist, dass unterschiedliche Fledermausarten unterschiedliche Kästen bevorzugen: Fledermausarten wie die Zwergfledermaus bevorzugen enge Spalten, wohingegen Arten wie das Große Mausohr in der Regel mehr Raum in ihren Schlaf- und Ruhephasen sowie während der Jungenaufzucht benötigen.

„Die Kästen sollten in drei bis fünf Metern Höhe aufgehängt werden und nach Süden oder Osten ausgerichtet sein. Außerdem sollten keine Äste oder Ähnliches zum Kasten ragen, um Katzen, Mardern und Waschbären den Zugang zu erschweren“, erklärt Dr. Linus Günther, Fledermausexperte beim NLWKN.

Fledermausfreundliche Gärten und Wasserflächen

Fledermäuse ernähren sich von Insekten. Die wiederum sind auf das Vorkommen vieler blütenreicher Pflanzenarten angewiesen. Fledermausexperten empfehlen daher Saatmischungen mit heimischen Blumensamen.

Zudem benötigen Fledermäuse ausreichend Gewässer zur Wasseraufnahme. Wer einen Teich im Garten hat, kann ihn fledermausgerecht gestalten. Geachtet werden sollte auf eine möglichst große, freie Wasserfläche ohne überhängende Äste von Bäumen und mit eingeschränktem Bewuchs von Seerosen und anderen Pflanzen an der Wasseroberfläche. Denn Fledermäuse benötigen freie Wasserstellen. Diese fliegen sie an und nehmen im Flug das Wasser von der freien Wasseroberfläche auf.

Verzicht auf Pestizide

Je mehr Pestizide in Privatgärten verwendet werden, desto weniger Insekten finden auch Fledermäuse. „Dabei fungieren sie als ökologische Variante der Insektentilgung und fressen Stechmücken, Motten, Käfer und viele andere Insektenarten“, erläutert Günther. „Ein pestizidfreies Gebiet nutzt obendrein nicht nur den Fledermäusen, sondern dem gesamten Ökosystem, also auch uns Menschen.“

Rücksicht auf Fledermäuse beim Umbauen

Wer sein Wohnhaus oder andere Gebäude umbaut, muss auf Dachnischen und Hohlräume achten. Denn diese können wichtige Tagesquartiere für Fledermäuse darstellen. Verschwinden sie, finden Fledermäuse keinen Platz mehr, um sich tagsüber auszuruhen und im Frühjahr und Sommer ihre Jungen aufzuziehen.

Fledermäuse am Haus oder im Dachboden sind für Menschen unproblematisch, selbst wenn sie von Parasiten befallen sein sollten. Nur bei direkter Berührung der Tiere kann es zur Übertragung von Krankheiten kommen. Daher sollte jeder, der eine Fledermaus berührt, Handschuhe tragen.

Hoher Schutzstatus

Das Einfangen oder Verjagen der Tiere ist jedoch generell nicht gestattet, denn: „Grundsätzlich dürfen Fledermäuse aufgrund des deutschen und europäischen Artenschutzrechtes nicht gestört, aktiv vertrieben oder gar getötet werden“, betont Dr. Linus Günther. „Ebenso ist es untersagt, ihre Quartiere zu verändern oder zu zerstören, egal ob sie aktuell bewohnt sind oder nicht.“

Veranstaltungen in ganz Niedersachsen zur „Batnight“ am 24./25. August 2024

Im Rahmen der internationalen Fledermausnacht „Batnight“ stehen die fliegenden Säugetiere am 24. und 25. August 2024 in ganz Niedersachsen im Mittelpunkt. Der NABU Niedersachsen bietet über das Land verteilt viele Veranstaltungen an. Alle diesjährigen Termine der NABU-Batnights nach Bundesland gelistet finden Sie online.

So findet zum Beispiel in Winsen/Luhe am Samstag, 24. August 2024, ab 18:00 Uhr, eine Exkursion statt. Gemeinsam werden Fledermauskästen kontrolliert und jagende Fledermäuse beobachtet. Treffpunkt ist am Parkplatz Schweinemarkt, Kreuzung Altstadtring/Tönnhäuser Weg.

Mehr Information beim NLWKN

Auf der Internetseite des NLWKN finden sich zahlreiche Informationen rund um Fledermäuse, ihren Schutzstatus und der Flyer „Fledermäuse – geliebte Nachtschwärmer“. Außerdem steht dort eine Bauskizze für einen Fledermauskasten bereit.

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