Andreas Skrypietz am 25. August 2022 im Avenir. Foto: Klimaentscheid Lüneburg.

Klima.Wandeln.Hier: „Energiesparen“ mit Andreas Skrypietz am 25. August 2022 – Bericht

Nein, Holz- und Pelletöfen sind nicht umweltfreundlich. Ja, Wärmepumpen sind eine Schlüsseltechnologie, auch in bestehenden Häusern: In der Reihe „Klima.Wandeln.Hier“ beantwortete am 25. August 2022 Andreas Skrypietz von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) Fragen rund ums aktuelle Thema „Energie in Haus und Wohnung“.


Mitteilung von: Klimaentscheid Lüneburg
Am: 08.09.2022
Online: klimaentscheid-lueneburg.de
Foto: Klimaentscheid Lüneburg. Andreas Skrypietz am 25.08.2022 im Avenir Lüneburg.


Energie sparen in Wohnung und Haus: Tipps zu Heizung und Warmwasser

Energie-Experte Andreas Skrypietz von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) war am 25. August 2022 Gast beim Klimaentscheid Lüneburg. Vom täglichen Verhalten bis zur Wahl der besten Dämm- und Heiztechnik reichten die Tipps, die er den rund 30 Zuhörenden mit auf den Weg gab.

Kürzer duschen hat enormes Einsparpotenzial

Wie viel Potenzial zum Beispiel dahinter steckt, kürzer zu duschen, machte Skrypietz anhand aktueller Preise deutlich:

  • Duscht eine vierköpfige Familie täglich 8 Minuten, bei einem Durchlauf von 10 Litern pro Minute, sind dafür pro Jahr 1400 Euro fällig.
  • Reduzieren alle vier das tägliche Duschen auf fünf Minuten mit einem Duschsparkopf (8 Liter pro Minute), zahlen sie 660 Euro.
  • Duscht jeder von ihnen unter diesen Bedingungen nur drei Mal die Woche, beträgt die Rechnung dafür nur noch 280 Euro im Jahr.

Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Umwelt: Es muss weniger Energie erzeugt werden. Hinsichtlich fossiler Energiequellen ist das eine große Ersparnis von CO2. „Und für die Haut ist es auch besser. Das werden Ihnen Hautärzte bestätigen“, sagt Skrypietz.

Holz- und Pelletöfen: Gesundheitsschädliche Feinstaubwerte nehmen bereits zu

Auch nach den derzeit beliebten Holz- und Pelletöfen wurde gefragt. Von denen riet Skrypietz deutlich ab: „Holz ist zu wertvoll, um es zu verbrennen. Man kann damit viel bessere Dinge machen, beispielsweise sehr langlebige Häuser bauen.“

Zudem entsteht bei der Verbrennung stark gesundheitsschädlicher Feinstaub. Die Belastung dadurch sei besonders in Städten bereits spürbar. Der gestiegene Verbrauch mache sich zudem bereits durch höhere Preise bemerkbar.

Wärmepumpen als Schlüsseltechnologie

Skrypietz sprach auch über Wärmepumpen, die fälschlicherweise mit negativen Vorurteilen behaftet seien. Er erklärte, dass Wärmepumpen auch ohne eine Fußbodenheizung eingesetzt werden könnten: „Moderne Wärmepumpen schaffen eine ausreichende Vorlauftemperatur für die Heizung.“

Laut Skrypietz sind Wärmepumpen nicht nur beim Neubau, sondern gerade auch bei Bestandsbauten eine Schlüsseltechnologie. Er empfiehlt dazu ein vom Fraunhofer-Institut unterstütztes Blog

  • Marek Miara, Fraunhofer ISE: Wärmepumpen in bestehenden Gebäuden einsetzen – mehr
    Wie können Wärmepumpen im Bestand eingesetzt werden? Ist zuvor eine Sanierung nötig? Erreichen sie sinnvolle Effizienzwerte? Sind sie ökologisch?

Auf der Suche nach qualifizierten Experten

Wo man denn qualifizierte und vertrauenswürdige Expert*innen finden könne, um energiesparende und klimaschonende Technik einzubauen? Das sei nicht einfach, bestätigte Skrypietz: „Energieberater ist keine geschützte Berufsbezeichnung, es kann sich jeder so nennen.“ Wichtig sei es daher, entsprechende Referenzen und Empfehlungen einzuholen, bevor man eine Firma beispielsweise mit dem Einbau einer Solaranlage beauftrage.

Sein Tipp: https://www.energie-effizienz-experten.de. Die dort gelisteten Fachleute müssten sich regelmäßig fortbilden und hätten somit eine verbriefte Qualifikation. Die Seite wird von der Deutschen Energie-Agentur (dena) betrieben. Das bundeseigene Unternehmen hat die Aufgabe, die Ziele der Bundesregierung hinsichtlich Klimaschutz und Energiewende zu unterstützen und umzusetzen.

Reihe „Klima.Wandeln.Hier“ des Klimaentscheids Lüneburg

Zum Abschluss der Veranstaltung versprachen die Organisator*innen, hilfreiche Informationen auf der Internetseite des Klimaentscheids Lüneburg öffentlich zugänglich zu machen.

Die Gesprächsrunde mit Andreas Skrypietz war der dritte Abend in der Reihe „Klima.Wandeln.Hier“ des Klimaentscheids Lüneburg. Die Veranstaltungen in dieser Reihe sollen Menschen anregen, vor Ort aktiv zu werden für mehr Klimaschutz. Die kommende Veranstaltung der Reihe „Klima.Wandeln.Hier“ wird sich um den Klimajournalismus drehen.

Kooperationspartner*innen von „Klima.Wandeln.Hier“ sind Klimaentscheid Lüneburg, Stiftung Leben & Umwelt – Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen, agentur wortgewandt, T.U.N. e.V. und JANUN Lüneburg e.V.

Mehr Information und Kontakt: Klimaentscheid Lüneburg


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LünepediaLünepedia: Klimaentscheid Lüneburg

Die Initiative „Klimaentscheid Lüneburg“ wurde 2020 gegründet und organisierte 2021 ein erfolgreiches Bürgerbegehren mit dem Ziel, dass Lüneburg bis 2030 klimaneutral wird. Der Klimaentscheid wird unterstützt von rund 50 regionalen Unternehmen, Institutionen und Initiativen, z.B. der Voelkel GmbH, dem NABU Lbg. und dem Arbeitskreis „Laudato si“ der Kirchengemeinde St. Marien.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Klimaentscheid


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