Klimaentscheid Lüneburg: Landkreis soll Klima-Initiativen beteiligen und Transparenz schaffen
Landkreis Lüneburg: Keine Teilnahme am „Runden Tisch Klimaneutralität“ für Fridays for Future und Klimaentscheid Lüneburg? Warum ist die CO2-Bilanz des Landkreises nach über einem Monat noch nicht zugänglich? Die Initiative Klimaentscheid Lüneburg verlangt vom Landkreis Bürgerbeteiligung und Transparenz.
Mitteilung von: Klimaentscheid Lüneburg
Am: 28.05.2022
Runder Tisch Klimaneutralität ohne Klima-Initiativen?
Der Landkreis Lüneburg plant eine Arbeitsgruppe „Runder Tisch Klimaneutralität“. Die Klima-Initiativen vor Ort sollen jedoch offenbar nicht beteiligt werden.
Als Mitglieder der neuen Arbeitsgruppe „Runder Tisch Klimaneutralität“ wurden Vertreter:innen des Kreistags, der Stadt, der Wirtschaft, der Leuphana Universität sowie von zwei Naturschutzorganisationen eingeladen. Die Klimaschutz-Initiativen in Lüneburg sind bisher nicht in der Arbeitsgruppe vorgesehen.
Kristin Jordan vom Klimaentscheid Lüneburg hält diese Besetzung für unausgewogen: „Es kann nicht sein, dass die junge Generation, die sich auch hier in Lüneburg in besonderem Maße dafür eingesetzt hat, den Klimaschutz voranzutreiben, nun außen vor bleiben soll“.
Fridays for Future und Klimaentscheid Lüneburg in Stadt und Landkreis von Tausenden unterstützt
Fridays for Future hatten in Lüneburg Tausende Menschen bei Demonstrationen hinter sich. Der Klimaentscheid Lüneburg, eine von 80 Ortsgruppen der Klimaschutzorganisation GermanZero, habe für sein Bürgerbegehren Unterschriften von mehr als 8.000 Lüneburger:innen erhalten.
„Beide Initiativen vertreten die Forderungen der hiesigen Bevölkerung nach ambitioniertem Klimaschutz. Ihre Perspektive muss auch direkt, durch Teilhabe am Runden Tisch, berücksichtigt werden“, fordert Jordan.
Bürgerbeteiligung nur als Lippenbekenntnis – Umsetzung fehlt
Bisherige Ansuchen, die Klima-Initiativen am Runden Tisch zu beteiligen, wurden zurückgewiesen. Wer die Mitglieder in der Arbeitsgruppe „Runder Tisch Klimaneutralität“ seien, sei 2021 beschlossen worden. Dies könne nicht mehr geändert werden, so der Landkreis.
„In der Öffentlichkeit sind alle für Bürger:innenbeteiligung. Bei der konkreten Umsetzung hakt es aber noch“, sagt Jordan.
Auch CO2-Bilanz des Landkreises nach über einem Monat noch nicht zugänglich
Das gilt im übrigen auch für die Treibhausgas-Bilanz des Landkreises. Der vom Unternehmen BEKS EnergieEffizienz GmbH erstellte Bericht wurde der Politik im Ausschuss für Klimaneutralität 2030 am 25. April 2022 vorgestellt. Die Pressemitteilung dazu, ein Monat später (25. Mai 2022), enthält nur sehr spärliche Informationen zu den Ergebnissen.
Zur Information der Bevölkerung sollten wichtige Klimathemen auf der Start-Webseite des Landkreises gut auffindbar und zugänglich sein.
Stadt Lüneburg: CO2-Bilanz kurz nach der Ausschusssitzung veröffentlicht
Auch für die Stadt Lüneburg wurde von BEKS EnergieEffizienz GmbH eine Treibhausgas-Bilanz erstellt. Diese wurde am 17.05.2022 in einer Ausschusssitzung vorgestellt – und war wenige Tage später schon im Bürgerinformationssystem (ALLRIS) aufzufinden.
Die Präsentation dieser CO2-Bilanz schließt mit Empfehlungen, wie die angestrebte Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen ist. Neben den bekannten, direkt CO2-einsparenden Maßnahmen lautet eine weitere Empfehlung: “Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung ausbauen”!
- Hansestadt Lüneburg: Energie und Treibhausgas-Bilanz 2017-2019. Potenziale und Szenarien:
https://ratsinfo.stadt.lueneburg.de/bi/to010.asp?SILFDNR=6448 -> ganz unten auf die Seite scrollen!
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