Ilmenausperrwerk: Die Stemmtore werden eingehoben. Foto: Löhn/NLWKN.

Hochwasserschutz: Ilmenau-Sperrwerk wieder frei für die Schifffahrt

Das llmenau-Sperrwerk schließt die Mündung der Ilmenau in die Elbe bei Bedarf ab. So sind die Flussgebiete von Ilmenau und Luhe und die Stadt Winsen vor hereinströmendem Hochwasser geschützt. Nach 50 Betriebsjahren musste es erneuert und erhöht werden. Nun ist das Sperrwerk wieder für die Schifffahrt geöffnet und die Arbeiten gehen in die Endphase.


Mitteilung von: Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz – Am: 11.10.2023
Online: mehr – Foto: Löhn/NLWKN


Küstenschutz: Ilmenau-Sperrwerk öffnet wieder seine Tore für die Schifffahrt

Große Fortschritte auf Küstenschutzbaustelle / Erneute Sperrung der K50 erforderlich vom 16.-19. Oktober 2023

Eine ereignisreiche Bauphase neigt sich dem Ende zu: Im August 2023 wurden in Hoopte unter anderem die ilmenauseitigen Stemmtore per Schwerlastkran erfolgreich eingehoben. Foto: Löhn/NLWKN.

Neue Tore, neue Steuerungstechnik und ein neues Betriebsgebäude: Seit 2020 wird im Rahmen der Grundinstandsetzung des Ilmenau-Sperrwerks in Hoopte (Landkreis Harburg) in die Zukunftssicherheit des wichtigen Küstenschutzbauwerks investiert.

Mitte Oktober 2023 steht auf der Baustelle des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit dem Rückbau der Revisionsverschlüsse und der Wiedereröffnung der Schifffahrtsöffnung ein weiterer großer Bauabschnitt vor dem Abschluss.

Freigabe für die Schifffahrt ab 19. Oktober 2023

„Wenn alles nach Plan läuft, kann die Schifffahrtsöffnung ab dem 19. Oktober wieder für die Schifffahrt freigegeben werden“, so Stefan Löhn, Projektleiter des Landesbetriebs in der Betriebsstelle Lüneburg.

Parallel finden im Zeitraum vom 16. bis zum 19. Oktober 2023 die Arbeiten zum Rückbau der Verschlüsse statt, die während der Bauphase den Sturmflutschutz sicherstellten. Dafür kommt erneut ein Autokran zum Einsatz. Das macht die Sperrung der Kreisstraße 50 im Bereich des Bauwerks erforderlich.

Kurzzeitige Sperrung der Kreisstraße 50 vom 16.-19. Oktober 2023 nötig

Der NLWKN bittet um Verständnis. „Nach aktuellem Stand wird dies die letzte im Rahmen der Sanierung des Ilmenau-Sperrwerks erforderliche Vollsperrung für den Straßenverkehr sein“, unterstreicht Löhn.

Die Umleitungen sind ausgeschildert:

  • Der Verkehr aus Richtung Hoopte in Richtung Drage und Geesthacht wird erneut über die Hoopter Straße, den Altstadtring, den Tönnhauser Weg (L217) und die Drager Straße umgeleitet.
  • Die Umleitung für den Verkehr aus Richtung Geesthacht/Drage in Richtung Hoopte und Stelle erfolgt in umgekehrter Richtung.

Zweiter Bauabschnitt auf der Zielgeraden

Der Startschuss für die umfangreichen Instandsetzungsarbeiten in Hoopte war Mitte August 2020 gefallen:

  • Während des ersten Bauabschnitts stand der Bau eines neuen Betriebsgebäudes im Fokus.
  • Im Rahmen des zweiten Bauabschnitts konnte Anfang November 2021 dann die Instandsetzung und Verstärkung der vier Hubtore in den beiden seitlichen Flutöffnungen des Sperrwerks erfolgreich abgeschlossen werden.
  • In 2022 folgte als weiterer wesentlicher Baufortschritt der Einbau der neuen elbseitigen Stemmtore.
  • Im Verlauf dieses Sommerhalbjahres konnte der NLWKN nun die neuen ilmenauseitigen Stemmtore in der Schifffahrtsöffnung einbauen. Sie schließen das Bauwerk als zweite Deichsicherheit zur Elbe hin ab.

Zweiter Bauabschnitt voraussichtlich Ende 2023 abgeschlossen

„Der laufende zweite Bauabschnitt kann mit den noch ausstehenden Restarbeiten voraussichtlich Ende 2023 abgeschlossen werden“, so Löhn. So folgen in diesem Jahr unter anderem noch Stahlbauarbeiten, Blitzschutzarbeiten, Beschichtungsarbeiten, Arbeiten an der Haustechnik und dem Brandschutz sowie an den Außenanlagen.

„Es gibt kurz gesagt noch einiges zu tun. Der Großteil dieser Tätigkeiten erfolgt allerdings im Bauwerk selber und ist daher witterungsunabhängig“, sagt Stefan Löhn.

Ebenfalls auf dem Programm stehen der obligatorische Probebetrieb der neuen Steuerungstechnik und diverse Funktionsprüfungen. In diesem Rahmen sind kurzzeitige Sperrungen der Schifffahrtsöffnung nicht ausgeschlossen, teilt der NLWKN mit.

Information: Das Ilmenau-Sperrwerk

Gebaut wurde das Ilmenau-Sperrwerk einst als Reaktion auf die Erfahrungen der schweren Sturmflut vom Februar 1962. Es entstand zwischen 1969 und 1973 als Teil umfangreicher Schutzmaßnahmen entlang der Küste und der Unterelbe.

Die Anlage sperrt die Mündung der Bundeswasserstraße Ilmenau bei Bedarf ab und schützt so die Ilmenau- und Luheniederungen mit der Stadt Winsen (Luhe) vor Sturmfluten. Betrieben und unterhalten wird das Sperrwerk von der Betriebsstelle Lüneburg des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Es wird rund einhundert Mal im Jahr geschlossen.

Nach fast 50 Betriebsjahren hatten Steuerungs- und Elektrotechnik, Hydraulik und Stahlwasserbau des Sperrwerks das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht. Zudem mussten die Sperrwerke entlang der Unterelbe an die neu ermittelten Bemessungswasserstände angepasst werden. Das Ilmenau-Sperrwerk wurde daher umfassend erneuert und erhöht.

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Ilmenaumündung in Hoopte mit dem 1973 entstandenden Sperrwerk. Foto: NLWKN.

Ilmenaumündung in Hoopte mit dem 1973 entstandenen Sperrwerk. Foto: NLWKN.

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