Foto: Förderverein Historische Ilmenau e.V. BU: Die Nadelwehre in der Ilmenau, hier bei Wittorf, stehen unter Denkmalschutz.

Landkreis-Ausschuss für Raumordnung: Nadelwehre und Schleusen an der Ilmenau erhalten

Die Ilmenau soll nach Vorgabe der EU-Wasserrahmenrichtlinie renaturiert werden. Dazu gehört die Durchgängigkeit als Fischwanderroute. Der Ausschuss für Raumordnung im Landkreis Lüneburg hat sich nun dafür ausgesprochen, die Nadelwehre und Schleusen in Bardowick und Wittorf als Vorranggebiete Kulturgut beizubehalten.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 04.09.2023
Online: mehr – Foto: örderverein Historische Ilmenau e.V. 


Ausschuss für Raumordnung setzt sich für den Erhalt der historischen Nadelwehre und Schleusen in der Ilmenau ein

Foto: Förderverein Historische Ilmenau e.V. Die Nadelwehre in der Ilmenau, hier bei Wittorf, stehen unter Denkmalschutz.

Sie regulieren das Wasser der Ilmenau und sorgen so dafür, dass Bauwerke und Natur im Flusseinzugsgebiet keine Schäden davontragen: Die Nadelwehre und Schleusen in der Region sind historische Baudenkmäler.

Der Ausschuss für Raumordnung hat nun ein wesentliches Signal gesetzt, um den Erhalt zu unterstützen: Die Nadelwehre und Schleusen in Bardowick und Wittorf sollen als Vorranggebiete Kulturelles Sachgut beziehungsweise als Vorbehaltsgebiete Schleuse im Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramms 2025 beibehalten werden.

Landkreis: Schleusen und Wehre sollen erhalten bleiben – trotz vorgesehener Renaturierung

Die Bedeutung der Ilmenau für die motorisierte Schifffahrt ist längst verloren gegangen. Daher wird sie nach Vorgabe der EU-Wasserrahmenrichtlinie renaturiert.

Die Schleusen und Wehre aber, die zur Erreichung der ökologischen Durchgängigkeit für die Fischfauna entfernt werden sollen, sind Baudenkmäler von landesweiter Schutzwürdigkeit. Ohne die Nadelwehre würde zudem der Wasserstand in Lüneburgs größtem Fluss, der Ilmenau, sinken. Das hätte insbesondere in Trockenzeiten einen erheblichen Einfluss auf grundwasserabhängige Lebensräume von Tieren und Pflanzen.

Entscheidung liegt bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes

Wie es mit der Renaturierung der Ilmenau weitergeht, entscheidet die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Dabei muss aber eine Abwägung zwischen dem Naturschutz und anderen Zielen, wie etwa Tourismus und Hochwasserschutz, getroffen werden.

Die Festlegungen als Vorranggebiet kulturelles Sachgut sowie Vorbehaltsgebiet Schleuse im Regionalen Raumordnungsprogramm 2025 des Landkreises Lüneburg verleiht der Erhaltung der Nadelwehre und Schleusen ein höheres Gewicht.

Der Beschluss des Ausschusses für Raumordnung ist somit ein Plädoyer dafür, Natur-, Wasser- und Kulturschutz im Einklang zu denken.

Information: Nadelwehre und Schleusen im Landkreis Lüneburg

Die Nadelwehre bestehen aus je 300 Holzpflöcken aus Kiefer, die im Winter gezogen werden müssen, um sie zu schützen. In Niedersachsen gibt es derzeit noch vier derartige Nadelwehre; davon zwei im Landkreis Lüneburg und eines im Landkreis Harburg.

Die Schleusen mit ihren Holztoren sind derzeit nicht in Betrieb, da sie sanierungsbedürftig sind. Schleuse und Wehr in Bardowick wurden 1934 errichtet, die Anlagen in Wittorf 1893.

Mehr bei Lüne-Blog

  • Landkreis-Ausschuss für Raumordnung: Öffentliche Sitzung am 29. August 2023
    Um den aktuellen Stand des Raumplanungsverfahrens RROP 2025 geht es im Ausschuss für Raumordnung des Landkreises Lüneburg am 29. August 2023. Weiteres Thema ist die Renaturierung der Ilmenau als Fischwanderroute mit ökologischer Durchgängigkeit gegenüber dem Antrag, die vorhandenen Schleusen und Nadelwehre in Bardowick und Wittorf als Kulturgut beizubehalten. Die Sitzung ist öffentlich.

Wikipedia: Nadelwehr

Ein Nadelwehr ist eine Form eines Wehres. Es dient dazu, ein Fließgewässer zu stauen, um entweder durch die entstehende Gefällestufe die potentielle Energie nutzbar zu machen (früher genutzt zum Antrieb von Mühlen) oder eine bestimmte Wassertiefe für die Schifffahrt oberhalb der Wehranlage zu erzeugen.

Das Nadelwehr besteht aus einer Reihe von Stangen, Nadeln genannt, die auf dem Grund des Flusses durch einen Anschlag an der Wehrsohle und oberhalb der Wasserlinie an einem Laufsteg des Wehrbocks durch den Wasserdruck festgehalten werden. Die Nadeln können aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Früher waren es fast immer Rundhölzer, seltener Kanthölzer. Heute sind es Stahl- oder Aluminiumrohre. Die Durchflussmenge wird durch Wegnehmen oder Hinzufügen von einzelnen Nadeln reguliert.
Weiterlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Nadelwehr


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