Foto: Pressefoto Landkreis Lüchow-Dannenberg. Angehörige der Zeugen Jehovas im KZ-Ravensbrück SS-Foto 1940 © MGR/SBG, Foto-Nr. 1699.

Lüchow: Ausstellung zu Jehovas Zeugen in KZ Ravensbrück und DDR – bis 13. Dezember 2023

Zeugen Jehovas gehörten zu den ersten Opfern der Nazi-Herrschaft. Sie verweigerten Kriegsdienst und Hitlergruß. Für ihre Überzeugung bezahlten viele mit dem Leben. Auch in der späteren DDR war die Glaubensgemeinschaft verboten. Dem widmet sich eine Ausstellung vom 9. November bis 13. Dezember 2023 im Lüchower Kreishaus. Ausstellungseröffnung ist am 9. November um 18 Uhr.


Mitteilung von: Landkreis Lüchow-Dannenberg – Am: 06.11.2023
Online: https://www.luechow-dannenberg.de/home.aspx – Foto: Pressefoto Landkreis Lüchow-Dannenberg, ©MGR/SBG, Foto-Nr. 1699.


Ausstellung: „Jehovas Zeugen im KZ Ravensbrück und in Haftanstalten der DDR“

Foto: Pressefoto Landkreis Lüchow-Dannenberg. Angehörige der Zeugen Jehovas im KZ-Ravensbrück. SS-Foto 1940. 

Eine Wanderausstellung, die vom 9. November bis 13. Dezember 2023 im Lüchower Kreishaus zu sehen ist, widmet sich Zeuginnen und Zeugen Jehovas, die im NS-Staat unter anderem im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert wurden – und später in der DDR erneut verfolgt wurden.

Die Ausstellung wird am 9. November 2023 um 18 Uhr eröffnet. Nach der Begrüßung durch Landrätin Dagmar Schulz wird die Kuratorin Dr. Christl Wickert in das Thema einführen.

Die Ausstellung ist von Montag bis Donnerstag von 8:30 bis 16:00 Uhr und am Freitag von 8:30 bis 12:30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Verunglimpfungen bereits in den 1920-Jahren

Von völkischen und nationalsozialistischen Kreisen wurden die Bibelforscherinnen und Bibelforscher, so der offizielle Name der Glaubensgemeinschaft bis 1931, bereits in den 1920er-Jahren als „jüdische Bolschewisten“, als „Volksverräter“ und „Kommunisten“ verunglimpft.

Rund 2800 deutsche Zeuginnen und Zeugen Jehovas sowie 1400 aus den besetzten Ländern wurden als „Schutzhäftlinge“ der Gestapo in die Konzentrationslager deportiert. Im KZ Ravensbrück waren bis zur Befreiung 782 weibliche und 218 männliche Bibelforscher inhaftiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die meisten von ihnen als Verfolgte des Nationalsozialismus in der Sowjetischen Besatzungszone anerkannt.

Glaubensgemeinschaft in der DDR verboten

1950, ein Jahr nach der Gründung der DDR, wurde die Glaubensgemeinschaft dort verboten. Die SED warf den Mitgliedern Kosmopolitismus, „Boykotthetze“ und „Spionage für den Westen“ vor. Viele wurden daraufhin zu hohen Haftstrafen verurteilt.

Nach Einführung der allgemeinen Wehrpflicht wurden junge männliche Angehörige der Religionsgemeinschaft wegen Wehr- und Ersatzdienstverweigerung in der Bundesrepublik von 1956 bis 1968 und in der DDR von 1962 bis in die 1980er-Jahre zu Haftstrafen verurteilt.

Mehr zum Thema

  • mdr Geschichte: Vergessene Nazi-Opfer: Die Zeugen Jehovas – 10.03.2023
    „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“ – Die Zeugen Jehovas gehörten zu den allerersten Opfern der Nazi-Herrschaft – doch lange Zeit war das relativ unbekannt. Dabei widersetzte sich keine andere Religionsgemeinschaft mit einer vergleichbaren Unbeugsamkeit dem Anpassungsdruck des NS-Regimes. Viele Zeugen Jehovas bezahlten für ihre Überzeugung mit dem Leben.

Wikipedia: Jehovas Zeugen in der Zeit des Nationalsozialismus

Die Geschichte von Jehovas Zeugen in der Zeit des Nationalsozialismus ist geprägt von den Konflikten mit den nationalsozialistischen Staatsorganen, unter anderem weil sie Kriegsdienst und Hitlergruß verweigerten. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Jehovas Zeugen (früher „Bibelforscher“ genannt) vor allem deswegen verfolgt.

Jehovas Zeugen selbst sahen all diese Maßnahmen gegen sie als Bestätigung ihrer Auffassung, dass Staat und Kirche vom Teufel gelenkt gegen sie kämpften und sie als Märtyrer eine ähnliche Verfolgung erleiden würden wie die ersten Christen.

Weiterlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Zeugen_Jehovas_in_der_Zeit_des_Nationalsozialismus


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