Foto: Hansestadt Lüneburg. Schüler:innen und Schüler der Grundschule Am Sandberg in Ochtmissen mit ihren Werkergebnissen von der „Solar-Baustelle“.

Lüneburg nachhaltig: Balkonkraftwerk gewinnen, Klimaschutz in der Schule, wieder Preis für Anne-Frank-Hort

Für ein Balkonkraftwerk gibt es vielerorts im Landkreis einen Zuschuss von 100 Euro – bei den kommenden Stadtteilfesten in Lüneburg kann man mit Glück eines gewinnen. In der Grundschule Am Sandberg in Ochtmissen haben Kinder mit der Kraft der Sonne Geräte in Bewegung gebracht. Und der nachhaltige Anne-Frank-Hort hat wieder einen Preis bekommen. 


Mitteilung von: Hansestadt / Landkreis Lüneburg – Am: 04./05.06.2025
Online: Hansestadt mehr – Landkreis mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg


I. Kampagne #WareWunder: Klimaschutz im Alltag

Foto: Hansestadt Lüneburg. Schüler:innen und Schüler der Grundschule Am Sandberg in Ochtmissen mit ihren Werkergebnissen von der „Solar-Baustelle“.

Die Kampagne #WareWunder des Umweltbundesamtes zeigt, dass ein umwelt- und klimaschonender Lebensstil auch ohne große Umstellungen möglich ist. Vorgestellt werden nachhaltige Alltragsprodukte, die in Sachen Nachhaltigkeit „wahre Wunder“ vollbringen. Landkreis und die Hansestadt Lüneburg sind mit dabei, um zu zeigen: Jeder Beitrag zählt.

Im September 2025 setzt die Kampagne #WareWunder ihren Schwerpunkt auf das Thema Mobilität, insbesondere Carsharing. In den darauffolgenden Monaten werden Themen wie programmierbare Heizungsthermostate, Sparduschköpfe, Jeans mit Nachhaltigkeitssiegeln und torffreie Blumenerde behandelt.

Juni-August 2025: Balkonkraftwerke – Verlosung bei Stadtteilfesten und Info zu Fördermöglichkeiten

Die Kampagne beginnt am 5. Juni 2025 mit dem Thema Balkonkraftwerke. „Im Landkreis gibt es verschiedene Kommunen, die die Installation von Balkonkraftwerken fördern. Mit Informationen auf unserer Internetseite und Social Media wollen wir zeigen, wo Bürgerinnen und Bürger Unterstützung bekommen“, erklärt Friederike Lang, Referentin für Klimaschutz und Öffentlichkeitsarbeit beim Landkreis Lüneburg.

So fördern zum Beispiel die Gemeinde Adendorf und die Samtgemeinde Ilmenau steckbare Stromerzeugungsgeräte (Stecker-Solar-Geräte, Balkonmodule) mit 100 Euro je Haushalt. Die Hansestadt Lüneburg übernimmt 30 Prozent der Kosten.

Balkonkraftwerk gewinnen beim Stadtteilfest

Der Infostand ist auch auf Stadtteilfesten vertreten – und mit etwas Glück kann man hier gleich ein Balkonkraftwerk gewinnen!

  • Balkonkraftwerk gewinnen: am 28. Juni 2025 in Kaltenmoor, am 5. Juli in Goseburg/Zeltberg, am 24. August in Lüne-Moorfeld/Ebensberg und am 6. September in Neu Hagen/Schützenplatz.

Auch die kostenlosen Energiespar-Checks sind Teil der Kampagne. Auf der Internetseite des Landkreises können Interessierte unter anderem ihren Stromverbrauch mit vergleichbaren Haushalten gegenüberstellen.


II. Wenn Sonnenkraft Schule macht: Kinder lernen spielerisch Klimaschutz

Mit der Kraft der Sonne Ventilatoren zum Surren bringen und bunte Stiftehalter rotieren lassen: Die Kinder der Grundschule Am Sandberg in Ochtmissen hatten auf ihrer „Solar-Baustelle“ sichtlich Spaß. Unter Anleitung von Umweltpädagogin Anja Schoene bauten sie zum Beispiel solarbetriebene Mini-Hubschrauber und Ventilatoren für heiße Tage. Dabei lernten sie gleichzeitig spielerisch, wie aus Sonnenlicht erneuerbare Energie wird. Die „Solar-Baustelle“ ist Teil einer Reihe kreativer Klimaschutzaktionen, die die Hansestadt Lüneburg gemeinsam mit Lüneburger Grundschulen und Kitas umsetzt.

Energiesparkonzept an allen städtischen Bildungseinrichtungen

Seit 2018 engagieren sich die städtischen Bildungseinrichtungen in einem umfassenden Energiesparprojekt. Jede Schule und Kita hat einen Energiebeauftragten benannt, die Hausmeisterinnen und Hausmeister dokumentieren regelmäßig die Verbrauchswerte für Strom, Wärme und Wasser. Ziel ist es, Energieverluste zu erkennen und Gegenmaßnahmen schnell umzusetzen.

„Entscheidend ist auch das Verhalten der Nutzenden“, betont Marlisa Janke-Laumer, Energiemanagerin bei der städtischen Gebäudewirtschaft. Durch regelmäßige Schulungen lernen Lehrkräfte, Mitarbeitende und Kinder unter anderem, wie richtiges Lüften und Heizen dabei helfen kann, Energie zu sparen – beispielsweise durch Stoßlüften oder eine optimale Thermostateinstellung.

Erhebliche Einsparungen an Energie und Wasser

Die Bilanz kann sich sehen lassen: Mehr als 1.700 Megawattstunden Wärme und 300 Megawattstunden Strom wurden seit Projektbeginn eingespart. Das entspricht mehr als 500 Tonnen vermiedener CO₂-Emissionen. Auch der Wasserverbrauch sank um über 2.500 Kubikmeter.

Ein Teil der eingesparten Kosten fließt zurück an die Schulen und Kitas, ein anderer an die Stadt. Mit dem Rest wird das Energiesparprojekt selbst finanziert. Als Dank für das kontinuierliche Engagement kann jede Einrichtung an einer besonderen Mitmach-Aktion teilnehmen. „Die Begeisterung der Kinder zeigt, wie wichtig es ist, Klimaschutz schon früh verständlich zu machen“, sagt Janke-Laumer. Weitere Klimaschutzaktionen an Lüneburgs Grundschulen und Kitas sind bereits geplant.

  • Hansestadt Lüneburg: Klimasschutzplan 
    Der fortgeschriebene Klimaschutzplan, der am 30. Oktober 2024 durch den Rat der Hansestadt Lüneburg beschlossen wurde, soll in seiner Funktion die Hansestadt Lüneburg auf dem Weg zur Klimaneutralität 2030, einer besonders gesellschaftlichen Herausforderung, bestärken und die Energiewende in der Hansestadt Lüneburg vorantreiben.
  • Hansestadt Lüneburg: Klimaschutzplan – Klimaschutz an Schulen und Kitas (PDF-Datei)

III. Lüneburg als Vorbild: Wieder Preis für Anne-Frank-Hort

Lüneburg wird erneut als Vorreiter in Sachen nachhaltiges Bauen ausgezeichnet: Der Neubau des städtischen Hortgebäudes an der Anne-Frank-Grundschule in Kaltenmoor wurde mit dem Siegel „Bewährt vor Ort“ prämiert. Das Gebäude wurde vollständig in Holz-Stroh-Lehm-Bauweise errichtet – ein Baukonzept, das ressourcenschonend, klimafreundlich und zukunftsweisend ist. Das „Bewährt vor Ort“-Siegel für kommunale Innovation wird vergeben vom Deutschen Städte- und Gemeindebund und der Initiative Re:Form.

OB Kalisch: Zeigen, dass nachhaltiges Bauen in der Kommune möglich ist

Bei der feierlichen Preisverleihung am 3. Juni 2025 in Berlin nahm Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch die Auszeichnung persönlich entgegen. „Wir zeigen, dass nachhaltiges Bauen im kommunalen Alltag möglich ist – nicht irgendwann, sondern jetzt. Mit Projekten wie diesem gestalten wir eine lebenswerte Zukunft“, so Kalisch. Für den Hortneubau ist es nicht der erste Preis. Bereits 2024 wurde das Hortgebäude im Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ des Deutschen Instituts für Urbanistik ausgezeichnet.

Über 50 Jahre rund 190 Tonnen CO₂-Äquivalente eingespart

Lehm, Stroh und Holz – die eingesetzten Materialien zeichnen sich durch ihre Ökobilanz aus. Eine Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach liefert den Strom, LED-Leuchten sorgen für effiziente Beleuchtung und durch die Mehrfachnutzung der Räume wird Platz optimal ausgeschöpft: vormittags für den Schulunterricht, nachmittags für die Betreuung.

„Im Vergleich zur herkömmlichen Massivbauweise sparen wir über 50 Jahre rund 190 Tonnen CO₂-Äquivalente ein“, erklärt Maja Lucht, Fachbereichsleiterin Gebäudewirtschaft. „Zudem verbessern die natürlichen Baustoffe das Raumklima und bieten Vorteile beim Brandschutz und in der Dämmung.“

Teil einer größeren Vision: Modellregion „Cradle-to-Cradle“

Lüneburg ist Teil der niedersächsischen Modellregion „Cradle-to-Cradle“, die auf geschlossene Materialkreisläufe beim Bauen setzt. Insgesamt 27 regionale Handwerksbetriebe haben am Hortneubau mitgewirkt – darunter auch eine auf Strohbau spezialisierte Firma. Das Projekt ist somit auch ein gelungenes Beispiel für kommunale Wertschöpfung und Kooperation.

Foto: Hansestadt Lüneburg. Bauarbeiten am neuen Anne Frank-Hort.

Foto: Hansestadt Lüneburg. Bauarbeiten am Anne Frank-Hort (August 2023). Der Hort bei der Anne-Frank-Grundschule in Kaltenmoor ist der erste kommunale Neubau, der komplett in Holz-Stroh-Bauweise errichtet wurde.

 

Foto: Henning Angerer/ DStGB. Im Rahmen des Deutschen Kommunalkongresses 2025 in Berlin am 3. Juni 2025 erhält Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch das Siegel  „Bewährt vor Ort“ von Moderatorin Gundula Gause.

Foto: Henning Angerer/DStGB. Im Rahmen des Deutschen Kommunalkongresses 2025 in Berlin am 3. Juni 2025 erhält Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch das Siegel „Bewährt vor Ort“ von Moderatorin Gundula Gause.

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