Marktplatz Lüneburg mit Rathaus. Foto: Lüne-Blog.

Lüneburg: Top-Noten bei bundesweiter Passantenbefragung – Start für Neugebiet Bilmer Berg

Das Lob tut gut: Eine der drei „Bestperformerinnen“ ist die Hansestadt in der Vergleichsstudie „Vitale Innenstädte 2024“ in der Stadtgröße von 50.000 bis 100.000. Boris Hedde, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung in Köln (IFH), stellte die Studienergebnisse in kurzer Form bei der Ratssitzung am 19. Juni 2025 vor. Bei der Sitzung wurde auch der Bebauungsplan Bilmer Berg beschlossen. Damit kann jetzt die Erschließung des rund 34 Hektar großen Areals im Südosten der Stadt beginnen.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 20.06.2025
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg


„Vitale Innenstädte 2024“: Lüneburg erhält in bundesweiter Passantenbefragung Top-Noten

Hausaufgaben für die Zukunft: Begrünung und weitere Leerstandsbekämpfung

„Ihre Innenstadt hat eine tolle Ausgangssituation und super Noten bekommen. Seien Sie stolz auf Ihre Stadt!“ Das betonte Boris Hedde, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung in Köln (IFH), bereits im Rahmen der 4. Lüneburger Stadtkonferenz im Mai 2025. Jetzt stellte er die IFH-Studie „Vitale Innenstädte 2024“ dem Rat der Hansestadt vor.

Vergleichende Studie mit 69.000 Interviews in 107 Städten 

Für die Studie hat das IFH im Herbst 2024 insgesamt 69.000 Interviews in 107 Städten geführt und auch Passant:innen in Lüneburg befragt. Das Ergebnis: Lüneburg gehört zu den Städten, die besonders gut abschneiden. Vor allem im Vergleich zu anderen Städten gleicher Größe steht die Hansestadt gut da.

Ob Aufenthaltsqualität, Sehenswürdigkeiten, Sicherheit, Lebendigkeit oder Erlebniswert – überall bekommt Lüneburg von den Befragten bessere Noten als der Durchschnitt. Die Architektur, also Gebäude und Fassaden, beschert der Hansestadt sogar einen Bestwert. Einzig bei der Stadtbegrünung (Schulnote 3) fällt Lüneburg hinter den Durchschnitt zurück.

Alle Altersgruppen zieht es in die Innenstadt

„Innenstädte sind ein Ort für alle“, betont Boris Hedde. Für die Behauptung, junge Menschen ziehe es nicht mehr in die Innenstädte, gebe es keine Grundlage. Bundesweit sei das Durchschnittsalter der Innenstadtbesucher:innen auf 46,1 Jahre gesunken. In Lüneburg liegt es sogar bei unter 39 Jahren. Ein Viertel der Menschen in Lüneburgs Fußgängerzone ist 20 Jahre oder jünger.

Handel als Hauptgrund für den Besuch

Der Handel ist nach wie vor der Hauptgrund für einen Besuch in der Innenstadt. 61 Prozent der Befragten, die auch mehrere Gründe nennen konnten, kommen zum Einkaufen. Mit 40 Prozent folgt auf Rang 2 das gastronomische Angebot. Dahinter liegen relativ gleichauf Sightseeing, Dienstleistungen wie Friseure oder Banken, die Wege zu Behörden, Arztpraxen oder Arbeitsplatz sowie das Freizeit- und Kulturangebot mit jeweils 14 bis 20 Prozent.

Lüneburg mit Bestnoten für gastronomisches Angebot

Gut für die Hansestadt: Im Hinblick auf Restaurants, Cafés und Bars wird Lüneburgs Innenstadt als besonders attraktiv bewertet und erreicht einen Bestwert in der Studie. Auch beim Einzelhandels- und beim Kulturangebot kann Lüneburg punkten. Nur bei den Sport-, Spiel- und Freizeitmöglichkeiten in der Innenstadt liegen die Ergebnisse in der Studie unter dem Durchschnitt vergleichbarer Städte.

Besucher:innen haben auch Wünsche an die Stadt

Hedde erläuterte anhand der IFH-Studie, dass Innenstadtbesuche attraktiver gestaltet werden müssten, um Menschen zu begeistern. „Vor allem die Aufenthaltsqualität, der Erlebniswert und Gebäude bzw. Fassaden gehören zu den Erfolgstreibern“, sagte er. „Parkmöglichkeiten spielen dagegen als Erfolgsfaktor keine Rolle.“

Für Lüneburg habe die Befragung ergeben: Besonders die weitere Verbesserung des öffentlichen Toilettenangebots, die weitere Umgestaltung zu einer grünen Innenstadt und Maßnahmen gegen Leerstand werden von Besucher:innen gewünscht.

Hansestadt: Stadt-WC und Vorschläge zur Umgestaltung von Plätzen

Mit dem Stadt-WC und dem Konzept der stillfreundlichen Orte hat die Hansestadt bereits Maßnahmen eingeführt. Die Verwaltung plant zudem, dem Rat der Hansestadt weitere Ideen zur Umgestaltung asphaltierter Plätze vorzulegen.

„Die Studie unterstreicht, wie beliebt unsere Innenstadt nach wie vor ist. Die Ergebnisse sind für uns aber kein Grund, uns darauf auszuruhen. Die Leerstandsbekämpfung beispielsweise ist eine Daueraufgabe. Die Ergebnisse der Studie sind für uns Motivation, die Herausforderungen, die die Weiterentwicklung der Innenstadt mit sich bringt, gemeinsam mit den Akteur:innen vor Ort anzugehen“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch.


Startschuss für die Erschließung des Gewerbegebiets Bilmer Berg II: Rat beschließt Bebauungsplan

Hansestadt Lüneburg: Luftbild Bilmer Berg

Der Weg ist frei für die Entwicklung des Gewerbegebiets Bilmer Berg II: In seiner jüngsten Sitzung hat der Rat der Hansestadt Lüneburg den Bebauungsplan als Satzung beschlossen. Damit kann jetzt die Erschließung des rund 34 Hektar großen Areals im Südosten der Stadt beginnen – ein bedeutender Schritt für die wirtschaftliche Entwicklung Lüneburgs.

Kooperation mit der Wirtschaftsförderung

Die Erweiterung Bilmer Berg II setzt die Hansestadt in Kooperation mit der WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH sowie der Wirtschaftsförderung für Stadt und Landkreis Lüneburg (WLG) um. Ein städtebaulicher Vertrag regelt die Zusammenarbeit. Vorrangiges Ziel ist es, mittelständischen Betrieben aus der Region neue Ansiedlungsflächen zu bieten und Lüneburg als Wirtschaftsstandort weiter zu stärken.

Erschließung und erste Bauprojekte

Zwei Jahre waren angesetzt worden vom Startschuss bis zur jetzigen Planungsreife – dieses Zeitfenster wurde eingehalten. „Alle Beteiligten haben hier konstruktiv und mit großem Engagement zusammengearbeitet“, sagt René Meyer, stellvertretender Geschäftsführer der WLH. Für die Erschließung des gesamten Gebietes rechnet die WLH mit einer Bauzeit von rund zweieinhalb Jahren. „Da die Erschließung in Teilabschnitten von Nord nach Süd erfolgen wird, können erste Bauvorhaben im neuen Gewerbegebiet allerdings bereits deutlich früher starten“, betont Meyer.

OB Kalisch: Freude über Meilenstein und neue Ansiedlungsperspektiven

Auch Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch freut sich über den wichtigen Meilenstein: „Mit diesem Ratsbeschluss schaffen wir die planungsrechtlichen Voraussetzungen für dringend benötigte neue Gewerbeflächen in Lüneburg und geben kleinen und mittleren Unternehmen aus unserer Region in naher Zukunft neue Ansiedlungsperspektiven.“

Die verkehrsgünstige Lage an der geplanten A39 macht das Gebiet besonders attraktiv. Die Erschließung erfolgt über die August-Wellenkamp-Straße und die neu anzulegende Friedrich-Penseler-Straße. Eine mögliche Erweiterung über eine Unterführung der A39 in Richtung eines weiteren geplanten Gewerbegebiets – Bilmer Berg III – wird aktuell in einer Machbarkeitsstudie geprüft. Eine Entscheidung darüber muss spätestens bis zum 30. Juni 2027 fallen.

Neues Sportareal Bilmer Berg II

Neben der Ausweisung von Gewerbeflächen sieht der Bebauungsplan auch eine sieben Hektar große Fläche für Gemeinbedarf vor – insbesondere für ein neues Sportareal, das die Stadt auf dem Gelände der Stiftung Hof Schlüter entwickeln möchte. Eine Machbarkeitsstudie dazu gab es bereits. Aktuell richtet die Verwaltung eine Arbeitsgruppe mit Vertreter:innen aller Fraktionen ein, um ein Konzept für den Sportpark Bilmer Berg II zu entwickeln.

Ausgleichsflächen, Fuß- und Radwegenetz geplant

Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie die öffentliche Auslegung des Entwurfs für das Gewerbegebiet fanden 2023 und 2025 statt. Auch Behörden und Träger öffentlicher Belange wurden eingebunden. Nach Abwägung aller Stellungnahmen wurde der Plan nun final beschlossen und wird ortsüblich bekannt gemacht.

Neben neuen Gewerbeflächen sowie Sportflächen sind Ausgleichsflächen und die Bestandssicherung von Wald- und Grünflächen am Bilmer Berg geplant. Auch soll das gesamte Gebiet mit einem Fuß- und Radwegenetz versehen werden. Die Herstellung der Ausgleichsflächen kann parallel mit der Erschließung starten.

Hansestadt Lüneburg: Luftbild Bilmer Berg.

Hansestadt Lüneburg: Luftbild Bilmer Berg

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