Schulz-Hendel und Pascal Mennen: Schnellere Abschussgenehmigungen verbessern Schutz von Weidetieren
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will erreichen, dass Wölfe, die für Nutztierrisse verantwortlich sind, künftig auch ohne langwierige DNA-Nachweise entnommen werden können. Das werde auch im Kreis Lüneburg dazu beitragen, die Zahl der Nutztierrisse wirksam zu begrenzen, so Mennen und Schulz-Hendel.
Mitteilung von: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Niedersachsen – Am: 12.10.2023
Online: https://www.fraktion.gruene-niedersachsen.de/index.html – Foto: Lüne-Blog.
Detlev Schulz-Hendel und Pascal Mennen: Schnellere Abschussgenehmigungen verbessern Schutz von Weidetieren
Foto: Lüne-Blog. Herdenschutzzaun mit Infotafel beim Heidschnuckenstall in der Kronsbergheide bei Amelinghausen.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will erreichen, dass Wölfe, die für Nutztierrisse verantwortlich sind, künftig auch ohne langwierige DNA-Nachweise entnommen werden können. Die grünen Landtagsabgeordneten Detlev Schulz-Hendel und Pascal Mennen aus Lüneburg begrüßen die Vorschläge.
„Es erhöht schlicht die Chance, auch tatsächlich die Problemwölfe ausfindig zu machen und zu entnehmen, wenn die Abschussgenehmigung zügig erteilt wird“, sagt Schulz-Hendel. Das werde auch im Kreis Lüneburg dazu beitragen, die Zahl der Nutztierrisse wirksam zu begrenzen, ist Mennen überzeugt.
Beschlüsse bei der Konferenz der Umweltminister*innen der Länder im November 2023
„Die Pläne der Bundesumweltministerin helfen den Weidetierhalter*innen, stärken ihre wichtige Arbeit und bringen uns dem Ziel eines regional differenzierten Bestandsmanagements beim Wolf einen wichtigen Schritt näher“, stellt Pascal Mennen fest. Wichtig sei vor allem, dass künftig in räumlicher und zeitlicher Nähe zu den Nutztierrissen die Problemwölfe entnommen werden könnten. Auf der Konferenz der Umweltminister*innen der Länder im November 2023, so hoffen die grünen Landtagsabgeordneten, sollten dazu einstimmige Beschlüsse gefällt werden.
Schulz-Hendel: Herdenschutzmaßnahmen müssen gewährleistet werden
Detlev Schulz-Hendel weist jedoch darauf hin, dass ganz unabhängig vom weiteren Vorgehen der Politik der Schutz der Tiere auf den Weiden gewährleistet werden sollte.
Zäune und Untergrabschutz seien noch immer die wirksamsten Mittel, um Nutztierrissen durch Wölfe zu verhindern. „Dessen sollten sich die Weidetierhalter*innen bewusst sein und weiterhin mit finanzieller Unterstützung des Landes die empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen ergreifen“, sagt der grüne Landtagsabgeordnete.
- Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN): Wolfsbüro
Durch die FFH-Richtlinie und das Bundesnaturschutzgesetz ist Niedersachsen verpflichtet, dem Wolf Schutz zu gewähren und sein Überleben dauerhaft zu sichern. Bereits seit 2007 beschäftigt sich der NLWKN daher intensiv mit dem Wolf. - NLWKN: Zuwendungen zur Vermeidung von durch den Wolf verursachten wirtschaftlichen Belastungen
Die finanzielle Unterstützung sieht einen anteiligen finanziellen Ausgleich bei Nutztierrissen und Präventionsmaßnahmen zur vorsorglichen Beschaffung von wolfsabweisenden Schutzzäunen und Herdenschutzhunden vor. In der Regel werden Maßnahmen zum Herdenschutz für die durch Wölfe besonders gefährdeten Nutztierarten Schafe, Ziegen und Gatterwild gefördert.
- NABU Niedersachsen: Herdenschutz Niedersachsen – https://www.herdenschutz-niedersachsen.de
Seit 2017 leistet das NABU-Projekt „Herdenschutz Niedersachsen“ Beratung, Wissenstransfer und Unterstützung für die Umsetzung wirkungsvoller Maßnahmen zum Schutz von Weidetieren vor Wolfsübergriffen. Das Ziel dieser Aktivitäten ist die Erhaltung von Beweidung bei Wolfspräsenz. Dies ist möglich, setzt aber die flächendeckende und fachgerechte Anwendung entsprechender Maßnahmen voraus.
Mehr bei Lüne-Blog
- Weidetiere und Wolf: Dialogforum in Niedersachsen gestartet – 06.02.2023
Ausnahmegenehmigungen für den Abschuss von “Problemwölfen” hatte der ehemalige niedersächsische Umweltminister Olaf Lies im Oktober 2022 verlangt. Nach dem Regierungswechsel setzen sich Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte und Umweltminister Christian Meyer (beide Grüne) nun ein für eine Versachlichung der Diskussion und konkrete Unterstützung für betroffene Tierhalter:innen. - Amt Neuhaus: Zweiter Wolf abgeschossen – 03.02.2022
Nachdem im Januar 2022 im Amt Neuhaus ein weibliches Rudeltier getötet wurde, wurde nun ein zweiter Wolf abgeschossen. Im November 2021 war dafür eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erteilt worden. Aus DNA-Analysen und Rissbildern geht hervor, dass unter anderem die beiden Elterntiere des Rudels an den Rissereignissen beteiligt waren, so das niedersächsische Umweltministerium.
Mitteilung von: Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – Am 12.10.2023
Online: mehr
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: Regelung zu Wolfsmanagement bringt großen Fortschritt
Bundesumweltministerin Steffi Lemke will einen zügigeren Abschuss von Wölfen nach Nutztierrissen ermöglichen. Dies kommentiert Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte:
„Der Vorschlag von Bundesumweltministerin Steffi Lemke bringt einen großen Fortschritt für mehr Schnelligkeit und Praxistauglichkeit bei der Entnahme von Wölfen, die landwirtschaftliche Schäden verursachen. Wenn Schafe oder Ziegen trotz Herdenschutz oder Pferde und Rinder gerissen werden, sollen Wölfe in der betroffenen Region künftig im Umkreis von 1000 Metern um betroffene Weiden innerhalb eines befristeten zeitlichen Rahmens entnommen werden können.
In besonders belasteten Regionen kann es dann einfacher und schneller zu Entnahmen kommen. Nun wird es darum gehen, die Grundlagen zu schaffen, um zügig diesen weiteren Schritt in die Richtung eines regionalen Wolfsmanagements zu gehen.”
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