Mann mit Telefon. Foto: Gerd Altmann, Pixabay.

Polizei warnt vor Schockanrufen in der Region: Keine „Kaution“ an der Haustür übergeben!

Tochter oder Enkel hätten angeblich einen Verkehrsunfall verursacht und nun sei eine hohe Kaution fällig. So oder ähnlich klingt es bei Schockanrufen. Aktuell sind wieder Betrüger vor Ort unterwegs, die dann die angebliche Kaution an der Haustür abholen … Die Polizei rät, sofort aufzulegen und warnt: Polizei und Justizbehörden fordern niemals Geldbeträge oder Wertgegenstände am Telefon ein!


Mitteilung von: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen – Am: 13.03.2025
Online: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59488/5990014 


Schockanrufe in Stadt und Landkreis Lüneburg

Betrüger entnehmen Informationen aus Traueranzeigen

Im Verlauf des 12. März 2025 kam es wieder vermehrt zur Schockanrufen in Stadt und Landkreis Lüneburg. Gegen 13:50 Uhr wurde eine 73-Jährige aus Mechtersen kontaktiert. Eine weinerliche weibliche Stimme gab vor, sie sei die Tochter und habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Im weiteren Verlauf forderte eine männliche Person, die angab Richter zu sein, eine Kaution. Die 73-Jährige erkannte den Betrugsversuch und legte vorbildlich auf.

Schmuck und Geld als „Kaution“ an der Haustür übergeben

Im Bereich Bardowick verlief ein Schockanruf leider erfolgreich. Eine angebliche Polizeibeamtin kontaktierte eine 69-Jährige und redete ihr ein, es habe einen tödlichen Verkehrsunfall gegeben, bei dem die Enkelin der Seniorin beteiligt gewesen sei. Es wurde eine Kaution gefordert. Diese wurde in Form von Schmuck und Gold an der Haustür übergeben. Es entstand Sachschaden von mehreren tausend Euro.

Betrüger geben sich als Staatsanwälte, Richter oder Polizisten aus

In den Anrufen geben sich die Betrüger als Staatsanwälte, Richter oder auch Polizeibeamte aus. Dabei wird behauptet, dass eine Tochter oder ein Sohn der verstorbenen Person einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Hierbei sei jemand verletzt oder sogar getötet worden. Um eine bevorstehende Haft zu verhindern, fordern sie die Angerufenen auf, einen hohen Geldbetrag oder Schmuck zu zahlen bzw. zu übergeben. Aber: Polizei und Justizbehörden fordern niemals Geldbeträge oder Wertgegenstände am Telefon ein!

Betrüger nutzen Informationen aus Traueranzeigen

Bereits im Februar konnten einige Schockanrufe im Landkreis Lüneburg in Verbindung mit veröffentlichten Traueranzeigen gebracht werden. Zunehmend machen sich Betrüger Traueranzeigen zunutze, um Opfer zu finden. Mit dem Namen einer trauernden Person suchen sie im Telefonbuch nach der Telefonnummer der Hinterbliebenen. Dadurch kennen sie auch die familiären Verhältnisse und erzeugen so eine größere Glaubwürdigkeit. Mit einem Schockanruf setzen sie dann die Angehörigen unter Druck, die sich ohnehin in einer emotionalen Ausnahmesituation befinden.

Bitte beachten!

Die Polizei warnt eindringlich und rät:

  • Seien Sie misstrauisch bei Anrufen, in denen hohe Geldforderungen gestellt werden, insbesondere wenn die Anrufer Druck ausüben oder eine emotionale Notlage ausnutzen.
  • Die Polizei oder auch andere Justizbehörden fordern niemals Geldbeträge oder Wertgegenstände am Telefon ein!
  • Beenden Sie das Telefonat – informieren Sie sofort Ihre Polizei oder ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu!
  • Versuchen Sie, die im Anruf betroffene Person selbst zu erreichen, um die Angaben zu überprüfen – nutzen Sie hierfür die Ihnen bekannte Nummer und lassen sich auf keinen Fall weiterleiten.
  • Geben Sie am Telefon keine Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder sensible Daten.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen, angebliche Mitarbeiter von Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten.
  • Vermeiden Sie es, in der Traueranzeige die eigene Anschrift oder die des Verstorbenen anzugeben. Nennen Sie stattdessen die Kontaktdaten des Bestattungshauses. So finden eventuelle Kondolenzbriefe trotzdem den Weg zu den Angehörigen und Sie vermeiden ungebetene Gäste in den eigenen vier Wänden.

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