Projekt BEGIN: Mehr Chancen am Arbeitsmarkt in Kaltenmoor und Am Weißen Turm
Über 200 Menschen aus Kaltenmoor, Am Weißen Turm und Umgebung qualifizieren und vor Ort in Arbeit vermitteln – das ist Ziel des Projekts BEGIN. Mehr als 40 Teilnehmende freuen sich mit OB Kalisch, dass die Förderung jetzt fest zugesagt ist. Da das Programm auf den Bedarf der regionalen Wirtschaft abgestimmt ist, profitiere diese auch davon, erklärt OB Kalisch.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 06.02.2024
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg.
Beschäftigung, Gemeinschaft, Integration: Neues Projekt bietet mehr Chancen am Arbeitsmarkt
Foto: Hansestadt Lüneburg. Projekt BEGIN in Kaltenmoor: Der „BEGIN“ ist gemacht, der Zuwendungsbescheid jetzt eingetroffen: Darüber freut sich Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (M.) gemeinsam mit den Teilnehmenden und weiteren Projekt-Partnern.
„Für mich war das Projekt genau der Schubs, den ich gebraucht habe“, sagt Asiye C. „Ich habe die Mittlere Reife in der Türkei gemacht und traue mich nach 17 Jahren nun endlich, mich in Deutschland zur Sozialassistentin ausbilden zu lassen.“
Die 41-Jährige ist eine von mehr als 40 Teilnehmer:innen des Projekts „BEGIN – Beschäftigung, Gemeinschaft, Integration“, das am 2. Februar 2024 offiziell in Kaltenmoor vorgestellt wurde.
Schrittweise Berufsausbildung zum Start in den Beruf
BEGIN richtet sich an Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund ab 18 Jahren vor allem in den Quartieren Kaltenmoor und am Weißen Turm und ganz besonders an Frauen.
Wer teilnimmt, kann sich in Berufsausbildungs-Modulen weiterbilden, die von der AWOCADO Service gGmbH und der VHS REGION Lüneburg angeboten werden. Das Ziel: Ein direkter Anschluss an ein Arbeitsverhältnis bei einem regionalen Unternehmen.
Viele Tätigkeitsfelder: Vom Bäcker bis zum Bau, von Gastronomie bis Seniorenassistenz
Die Auswahl an Ausbildungsfeldern ist groß: Bäcker- und Bauhandwerk, Gastronomie, Hauswirtschaft, Lager/Logistik, Pädagogik, Senior:innenassistenz, Veranstaltungsmanagement sowie Verkaufs- und Dienstleistungsgewerbe. Auch ein Schulabschluss kann während des Programms gemacht werden. Die Fördergelder aus dem Projekt stammen aus dem Bundesprogramm „BIWAQ – Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“.
OB Kalisch: Auf regionale Wirtschaft abgestimmt
„Wir freuen uns, dass wir dank der Mittel für dieses tolle Projekt neue Chancen und niedrigschwellige Angebote für Weiterbildung und Berufseinstieg für Menschen mit besonderen Lebensumständen und Migrationshintergrund schaffen“, betonte Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch beim Pressetermin in Kaltenmoor.
„Dass dieses Programm auf die Bedürfnisse unserer regionalen Wirtschaftsunternehmen abgestimmt ist, schafft echte Perspektiven. Davon profitieren beide Seiten.“
Module direkt vor Ort
Die Module könnten direkt bei den Menschen in Kaltenmoor und Am Weißen Turm stattfinden, erklärt der Stadtteilmanager von Kaltenmoor, Sven Dunker. „Und über die gute Nachbarschaft können wir nochmal einen anderen Ansatz für die Integration bieten.“
Kern des Projektes ist die Berufshilfe. Daneben gibt es noch eine zweite Säule: Die Förderung des sozialen Zusammenhalts. Dank der finanziellen Unterstützung gibt es im kaffee.haus Kaltenmoor Veranstaltungen und Gruppenangebote, die für die Bewohner:innen kostenlos sind.
… in Kooperation mit dem Jobcenter
Die Hansestadt Lüneburg hat im Vorfeld auch einen Kooperationsvertrag mit dem Jobcenter im Landkreis Lüneburg abgeschlossen. Geschäftsführerin Angelika Brauer appellierte beim Pressetermin an die Teilnehmenden: „Seien Sie bitte mutig und packen Sie die Chance an, die sich Ihnen bietet.“
Asiye C. hat genau das getan. „Das Programm hat mein Leben schön gemacht“, sagt sie, „ich bin voll motiviert.“ Und so hofft sie wie die anderen Teilnehmenden, dass noch möglichst viele weitere Frauen und Männer sich trauen, diesen Schritt zu gehen.
Ziel: Über 200 Menschen in Arbeit zu vermitteln
Die Förderung der Projektaktivitäten ist aus EU- und Bundesmitteln, aber auch mit einem Eigenanteil der Hansestadt Lüneburg, bis Mitte 2026 abgesichert. Über das Projekt sollen mindestens 220 Menschen aus Kaltenmoor, Am Weißen Turm und Umgebung qualifiziert und in Arbeit vermittelt werden.
VHS Lüneburg: Mehr Information
- VHS REGION Lüneburg: BIWAQ / QuiS – Qualifizierung im Stadtteil
Der Kurs richtet sich an Frauen und Männer mit und ohne Migrationsgeschichte, die mindestens 18 Jahre alt sind, aktuell keine Arbeit haben und noch keine Rente bekommen. In Kursen von 7 bis 11 Monaten mit anschließendem Praktikum werden die Teilnehmenden fit fürs Berufsleben – in Bauhandwerk, Lager und Logistik, Verkauf, Service und pädagogischer Mitarbeit. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss nachzuholen.
- NDR: Migration in Norddeutschland: So viele Geflüchtete haben Arbeit – 01.12.2023
Eine NDR Analyse zeigt, dass rund 30 Prozent der Geflüchteten in Norddeutschland arbeiten. Bürokratische Hürden, zu wenig Kinderbetreuungsplätze und fehlende Sprachkurse verhindern, dass es mehr sind. Dabei werden Fachkräfte dringend gebraucht.
Foto: Hansestadt Lüneburg. Asiye C. ist eine von mehr als 40 Teilnehmenden des Projekts „BEGIN“ und voll motiviert, den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu schaffen.
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