Runder Tisch Klimaneutralität: Treibhausgase im ganzen Landkreis im Blick
Industrie, Verkehr und private Haushalte sind – zu etwa gleichen Teilen – die Hauptverursacher von Klimagasen vor Ort. Welche Maßnahmen helfen uns im Landkreis, bis 2030 klimaneutral zu werden? Darum ging es bei der Sitzung des Runden Tisches Klimaneutralität am 17. September 2024. Klar wurde, dass zusätzliche Anstrengungen nötig sind.
Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 25.09.2024
Online: mehr – Foto: Landkreis Lüneburg
Der Runde Tisch Klimaneutralität nimmt Treibhausgase im Landkreis in den Blick
Foto: Landkreis Lüneburg. Diskussion beim Runden Tisch Klimaneutralität über Maßnahmen für den Klimaschutz
Wodurch werden im Landkreis Lüneburg die meisten Treibhausgase ausgestoßen? Wo wird die meiste Energie verbraucht? Und wie können der Energieverbrauch gesenkt und der Ausstoß von Treibhausgasen vermieden werden? Die Mitglieder des Runden Tisches Klimaneutralität erfuhren am 17. September 2024, wie es um die Energieverbräuche und Emissionen im Landkreis bestellt ist. In Kleingruppen erarbeiteten sie darauf aufbauend Vorschläge für die Erreichung der Klimaneutralität im Landkreis.
Integriertes Klimaschutzkonzept: Kreisverwaltung und das Kreisgebiet insgesamt
Laut Niedersächsischem Klimagesetz müssen alle Landkreise ein Klimaschutzkonzept für die eigene Verwaltung erstellen. Darin geht es um die Emissionen, die z. B. durch Verwaltungs- und Schulgebäude des Landkreises verursacht werden.
Der Landkreis Lüneburg geht über diese Vorgabe hinaus: Gemeinsam mit dem Unternehmen energielenker projects GmbH wird ein integriertes Klimaschutzkonzept erstellt, in dem auch Emissionen aus dem gesamten Kreisgebiet betrachtet werden.
Hauptverursacher: Verkehr, private Haushalte und Industrie
Im Jahr 2022 wurden laut Untersuchung insgesamt 1,3 Millionen Tonnen CO2 im gesamten Kreisgebiet ausgestoßen. „Damit liegt der Pro-Kopf-Ausstoß zwar unter den Werten der letzten Jahre (abgesehen vom Corona-Jahr 2020) und etwas unter dem Bundesdurchschnitt“, erklärt Klimaschutzmanagerin Friederike Lang. „Dennoch würde ein ‚weiter wie bisher‘ nicht ausreichen, um die angestrebte Klimaneutralität in Verwaltung und Landkreis zu erreichen.“ Die drei Hauptverursacher von Treibhausgasen im Kreisgebiet sind die Industrie, der Verkehr und private Haushalte (vgl. Grafik unten).
Kreisverwaltung: Umstellung auf Elektromobilität und Solarenergie
Die energielenker projects GmbH betrachtete auch die Möglichkeiten im Landkreis, fossile durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Dabei spielen vor allem die Potenziale für die Erzeugung von Energie aus Windkraft und Solarkraft auf Freiflächen eine wesentliche Rolle.
Bei der Kreisverwaltung fallen vor allem die Liegenschaften und der Fuhrpark ins Gewicht. Die Verbrennung der fossilen Energieträger Erdgas, Benzin und Diesel sind dabei ausschlaggebend. Um die Emissionen dauerhaft zu senken, stellt der Landkreis unter anderem den Fuhrpark schrittweise auf Elektromobilität um und schafft auf kreiseigenen Gebäuden immer mehr Möglichkeiten für PV-Anlagen.
Nächster Schritt: Klimaschutzkonzept und Maßnahmen werden ausgearbeitet
In Kleingruppen erarbeiteten die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kommunen, Zivilgesellschaft und Energieversorgern Vorschläge für den Weg hin zu einem treibhausgasneutralen Landkreis. „Mit dem Runden Tisch beginnt für uns ein wesentlicher Schritt der Arbeit am Klimaschutzkonzept“, sagt Janna Hoveida, Leiterin des Fachdienstes Klimaschutz, Kreisentwicklung, Wirtschaft.
„Die Ergebnisse der Bilanz sowie die Ideen der Teilnehmenden fließen nun in die Entwicklung von konkreten Maßnahmen ein, die der Landkreis neben den bisherigen Aktivitäten ergreifen wird, um die Klimaneutralität zu erreichen.“ Die Ergebnisse des Runden Tisches werden nun von den Mitarbeitenden geprüft, weiterentwickelt und in das Klimaschutzkonzept integriert. Anfang 2025 soll dies mit dem Beschluss zum integrierten Klimaschutzkonzept veröffentlicht werden.
Mehr Information und Kontakt
- Landkreis Lüneburg: Klimaschutz im Landkreis
- Landkreis Lüneburg: Klimaschutzmanagement
Hintergrund: Integriertes Klimaschutzkonzept
Die Landkreise in Niedersachsen sind verpflichtet, bis zum 31.12.2025 ein Klimaschutzkonzept für die eigene Verwaltung zu erstellen (§ 18 Niedersächsisches Klimagesetz). Pflichtelemente eines solchen Konzepts sind
- eine Ausgangsbilanz der jährlichen Treibhausgas-Emissionen der Verwaltung und eine Zielsetzung zur Minderung dieser Emissionen,
- eine Festlegung von Zwischenzielen, die Darstellung geplanter Maßnahmen zur Zielerreichung und ein Verfahren zur Überprüfung.
Ein integriertes Klimaschutzkonzept geht darüber hinaus. Es umfasst und untersucht auch die Treibhausgas-Emissionen im Kreisgebiet. Die enthaltenen Elemente können teils von der Verwaltung selbst, teils von einem externen Dienstleister erstellt werden:
- Kurzprofil und Ist-Analyse (Verwaltung)
- Energie- und THG-Bilanz und Potentialanalyse (extern)
- Szenarien (extern) und Empfehlungen (extern/Verwaltung)
- Kommunenbeteiligung (extern)
- Ziele/Energiepolitisches Leitbild (extern/Verwaltung) und Maßnahmenkatalog (Verwaltung)
- Verstetigungsstrategie (Verwaltung)
Weiterlesen: Landkreis Lüneburg – Bürgerinformationssystem: Klimaschutzkonzept Landkreis Lüneburg (Vorlage 2023/350 zur Sitzung des Kreistags am 30.11.2023).
Mehr bei Lüne-Blog
- Landkreis Lüneburg: Umfassendes Klimaschutzkonzept in Vorbereitung – 09.12.2023
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