
Salztherme Lüneburg: Fortschritte beim Gradierwerk – klimaneutrales Energiekonzept in Vorbereitung
Das Schwarzdornreisig beim Gradierwerk ist eingebaut, nun sind Treppenturm und Dach an der Reihe. Im Juni sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Nach der Vorstellung im Wirtschaftsausschuss starten jetzt die Detailplanungen für das Energie-Gesamtkonzept der Salztherme. Im Dezember 2025 soll die Ausschreibung stattfinden, 2027 sollen die Anlagen in Betrieb gehen.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 27.03.2025
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg
Projekt mit Strahlkraft: Gradierwerk im Kurpark wird Teil des klimaneutralen Energiekonzepts für die Salztherme Lüneburg
Foto: Hansestadt Lüneburg. OB Claudia Kalisch und Dirk Günther, Geschäftsführer der SALVA GmbH, am neuen Reisig, das im Lüneburger Gradierwerk verbaut wurde.
Mit dem Schwarzdornreisig, das inzwischen vollständig eingebaut ist, bietet das Gradierwerk im Lüneburger Kurpark wieder nahezu den gewohnten und beliebten Anblick. Seit September 2024 wird das Gradierwerk in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz saniert. Noch ist das Denkmal eingerüstet und es geht weiter mit Holzarbeiten für den Treppenturm und das künftige Dach. Im Laufe des Juni 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und das Baugerüst wieder verschwinden. OB Claudia Kalisch freut sich auf die kommende „frische Meeresbrise im Kurpark“ und über das klimaneutrale Gesamtkonzept für die Salztherme.
Energiekonzept für die Salztherme: Solarenergie auf den Dächern und Nutzung der Abluft
102 Solar-Schindeln werden auf dem Dach des Gradierwerks montiert. Diese sollen künftig bis zu 25.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern, so Dirk Günther, Geschäftsführer der SALVA GmbH. Die SALVA GmbH wurde eigens für die Erschließung klimaneutraler Energiequellen für das Kurzentrum gegründet.
Im Wirtschaftsausschuss der Hansestadt am 24. März 2025 stellte Günther das klimaneutrale Energiekonzept für die Salztherme Lüneburg vor. „Rund 2.400 Quadratmeter Dachfläche des Kurzentrums werden mit vorzugsweise Photovoltaik-Thermie (PVT) ausgestattet“, erklärte Dirk Günther. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Energiekonzepts ist die Fortluft, also die Luft, die aus dem SaLü ins Freie geleitet wird. „Wir gehen davon aus, dass sich dadurch etwa 60 Prozent der Fernwärme ersetzen lassen“, so Günther.
Ergebnisse werden evaluiert und nötige Erweiterungen geprüft
In einem ersten Schritt sollen nun diese Energiequellen eingerichtet und die Ergebnisse evaluiert werden. In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse der Evaluation analysiert. „Daraus ergibt sich, welche Erweiterung am sinnvollsten wäre – beispielsweise Außenluft-Wärmepumpen oder Geothermie“, erläuterte Dirk Günther. Die erzeugte Wärme sei ausschließlich für die Selbstversorgung des SaLü vorgesehen. Die SALVA GmbH werde nicht als Energiehändler auftreten, betonte Günther.
„Für die erste Stufe liegen die Kosten bei weniger als drei Millionen Euro“, rechnet der SALVA-Geschäftsführer. Insgesamt stehen für die Wärmeerzeugungsanlagen inklusive der Sanierung des Gradierwerks 4,9 Millionen Euro zur Verfügung.
Detailplanung startet, Ausschreibung voraussichtlich im Dezember 2025
Nachdem das Energiekonzept nun vorgestellt wurde, startet die Planungsphase, bis es voraussichtlich im Dezember 2025 zur Ausschreibung kommt. Zwischen Mai und Dezember 2026 ist die Umsetzung geplant, bevor die PVT- und Fortluftanlagen planmäßig im ersten Quartal 2027 in Betrieb genommen werden können.
Mehr bei Lüne-Blog
- Kurmittel GmbH Lüneburg: Gradierwerk als Teil eines klimaneutralen Energiekonzepts – 29.10.2023
Das Gradierwerk als „Leuchtturmprojekt“: Neben Erdwärmekollektoren im Kurpark und einer Solaranlage auf dem Dach der Salztherme soll auch das Gradierwerk für Photovoltaik genutzt werden. Damit solle das historische Bauwerk in ein klimaneutrales Energiekonzept für das Kurzentrum integriert werden, so Dirk Günther, Geschäftsführer der Kurmittel GmbH.

Planskizze Gradierwerk. Grafik: Architektengemeinschaft Groger Grund Schmidt. Das sanierte Gradierwerk mit Treppenturm und Dach als Planskizze. Die Dachplatten sind ebenfalls Solarmodule.

Foto: Lünepedia. Das Gradierwerk im März 2021. Es wird seit 1907 für Erholung durch Salzluft genutzt. Sitzmöglichkeiten stehen bereit, um in Ruhe die Salzluft einatmen zu können.
Lünepedia: Gradierwerk
Das Gradierwerk befindet sich im Kurpark Lüneburg und wurde 1907 mit Eröffnung des Parks dank des Salinen-Direktors Bergrat Otto Sachse eröffnet. Ein Gradierwerk ist zur Gewinnung von Salz gedacht, in Lüneburg wird es aber nur zur Erholung durch die Salzluft genutzt.
Die technische Einrichtung funktioniert so, dass die Sole über das Reisig hinunterläuft. Durch immer weitere Zerspaltung des Wasserlaufes kommt es zu einer natürlichen Verdunstung des Wassers, was dazu führt, dass der Salzgehalt im Wasser steigt. Außerdem sorgt das Reisig dafür, dass feine Tröpfchen in der näheren Umgebung versprüht werden. Die Luft ist somit salzhaltig, was gut für die Atmungsorgane und Atemwege ist, da das Salz eine antiseptische Wirkung hat.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Gradierwerk
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