SCALA-Programmkino: Eingangsbereich. Foto: Lüne-Blog.

SCALA-Kino: “Walter Kaufmann – Welch ein Leben!” – Film & Gespräch am 5. Mai 2022

In der Reihe „Film & Gespräch“ zeigt das SCALA Programmkino am Donnerstag, 5. Mai den Dokumentarfilm „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“. Der Film folgt dem jüdischen Schriftsteller durch sein fast 100-jähriges Leben – und Brennpunkte des 20. Jahrhunderts. Regisseur Dirk Szuszies stellt seinen Film persönlich vor.


Mitteilung von: SCALA Programmkino
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Reihe Film & Gespräch: Walter Kaufmann – Welch ein Leben!

Regisseur Dirk Szuszies stellt seinen Dokumentarfilm über den Schriftsteller Walter Kaufmann persönlich im SCALA Programmkino vor
Donnerstag, 2. Mai 2022, 19:30 Uhr –
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Vorstellung in Kooperation mit VVN/BdA Lüneburg e.V., DGB Region Nord-Ost-Niedersachsen und Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Lüneburg e.V.

Kartenreservierung: (04131) 224 32 24

Im Leben des am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf außergewöhnlichste Weise weltweit bedeutende Ereignisse, Katastrophen, Erschütterungen des letzten Jahrhunderts, die bis in unsere Gegenwart wirken.

Der Film ist ein Appell an uns Lebende, die elementaren Menschenrechte und demokratischen Errungenschaften entschlossen zu verteidigen. Walter Kaufmann blieb bis zu seinem Tod unermüdlich kämpferisch. Er setzt mit seinem Leben ein nachwirkendes Zeichen gegen jede Form von Rechtsruck und Antisemitismus, die wieder bedrohliche Ausmaße in unserem Land angenommen haben.

Geboren 1924 in Berlin als Kind einer jüdischen Mutter

1924 kommt er als Sohn namens Jizchak der armen, jungen polnischen Jüdin Rachel Schmeidler in Berlin zur Welt. Drei Jahre später adoptiert ihn ein wohlhabendes Duisburger Ehepaar. Im Gegensatz zu seinen Adoptiveltern Johanna und Sally Kaufmann konnte Walter Kaufmann der Vernichtung durch die Nazis entkommen, rettete sich als Jugendlicher mit einem Kindertransport nach England. Dort wurde er interniert und mit dem berüchtigten Schiff ​„Dunera“ von den Engländern nach Australien verfrachtet, wo er noch fast zwei Jahre in einem Internierungslager verbringen musste.

Australien: Soldat, Fotograf, Seemann und später Schriftsteller

Er wurde australischer Soldat, Hochzeitsfotograf, Seemann und später preisgekrönter Schriftsteller. Bewusst entschied er sich Mitte der 50er-Jahre für ein Leben in der DDR. Er behielt seinen australischen Pass, durfte als Journalist und Schriftsteller ausreisen und verarbeitete diese Erfahrungen in zahlreichen Reportagen und Büchern, die in der DDR in extrem hohen Auflagen erschienen. Von 1985 bis 1993 stand er als Generalsekretär dem PEN-Zentrum vor. Hochrangige Auszeichnungen wie der Fontane-Preis, der Heinrich-Mann-Preis sowie der Ruhrgebiet-Literaturpreis wurden ihm zugesprochen.

Seit 1956 in Berlin, 2021 dort verstorben

Der Film wandelt auf den Spuren seiner Lebenswege an internationalen Schauplätzen: USA, Kuba, Australien, Japan und Israel. In Deutschland sind die Filmstationen Berlin, wo er seit 1956 lebte, Duisburg, wo er seine Jugend erlebte, und Born am Darß, wo er die Sommermonate verbrachte.

Für die Filmemacher*innen zeigen einige Stationen aus dem Leben von Kaufmann: die katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus, die Bürgerrechtsbewegung in den USA, der legendäre Prozess gegen Angela Davis, die Revolution auf Kuba, die Auseinandersetzung mit dem Stalinismus, die Auswirkungen des Atombombenabwurfs in Japan, die unendliche Geschichte der israelisch-palästinensischen Auseinandersetzung, der Zusammenbruch der DDR, die Wiederkehr nationalistischer, antisemitischer Strömungen in Deutschland.

Briefwechsel mit den Adoptiveltern

Ein wichtiges im Film wiederkehrendes dramaturgisches Element ist die Umsetzung des Briefwechsels von Sally und Johanna Kaufmann mit ihrem Adoptivsohn Walter. Dieser erhaltene bewegende Austausch beginnt mit dem Kindertransport von Walter nach England und endet an dem Tag der Deportation der Eltern nach Theresienstadt.

Seit seiner Jugend schlägt sich Walter Kaufmann auf die Seite der Verfolgten und Entrechteten dieser Erde. Seine Abenteuerlust ist Ausdruck eines wachen Geistes, der die Welt mit eigenen Augen erfassen will. Es ist eine seltene letzte Gelegenheit für junge und ältere Zuschauer, die Welt aus der Perspektive dieses Zeitzeugen vermittelt zu bekommen.

Donnerstag, 2. Mai 2022, 19:30 Uhr
Vorstellung in Kooperation mit VVN/BdA Lüneburg e.V., DGB Region Nord-Ost-Niedersachsen und Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Lüneburg e.V.

Kartenreservierung: (04131) 224 32 24


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