Seniorenbeirat Lüneburg: Sperrung Am Sande für Busverkehr nicht akzeptabel
Zur angekündigten Sperrung des Platzes Am Sande meldet sich jetzt auch der Seniorenbeirat zu Wort. Gefordert wird der sofortige Stopp der Planungen und die Einberufung eines runden Tisches. Die monatelange Sperrung sei „nicht akzeptabel“. Auch für FUSS e.V. sind die Vorschläge der Stadt „völlig unzureichend“.
Mitteilung von: Seniorenbeirat Lüneburg – Am: 28.05.2024
Online: https://ratsinfo.stadt.lueneburg.de/ – Foto: Lüne-Blog
Seniorenbeirat: Sperrung Am Sande für den Busverkehr nicht akzeptabel
Der Seniorenbeirat Lüneburg (SBR) hält die Sperrung des Platzes Am Sande über Monate hinweg für nicht akzeptabel. In einer von Ulrich Mädge und Dr. Claus Jahnke unterzeichneten Stellungnahme kritisiert der Seniorenbeirat das Vorgehen der Verwaltung und fordert den Stopp der Planungen und einen runden Tisch.
Seniorenbeirat nicht informiert
Die Pläne wurden am 17. April 2024 im Mobilitätsausschuss unter dem Tagesordnungspunkt „Informationen der Verwaltung“ bekannt gemacht. Der neu gewählte Seniorenbeirat war zu der Zeit noch nicht im Mobilitätsausschuss vertreten. Insbesondere fällt auf, dass erst nach Infos auf „Lüneburg aktuell“ eine Presseinformation der Stadt am 28. Mai 2024 in der Landeszeitung (LZ) erschien. Diese erzeugte aber noch mehr Verwirrung.
Vorschläge der Stadtverwaltung lösen Problem nicht
Die jetzt von der Stadtverwaltung angebotene Shuttleverbindung löst das Problem der Erreichbarkeit des zentralen Platze Am Sande für Senioren, Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Touristen nicht. Ulrich Mädge: „Wir wurden überrascht durch die Kurzfristigkeit der Information, obwohl sicherlich die Techniker die Baumaßnahmen seit Monaten geplant haben. Diese Pläne berücksichtigen nicht die Bedürfnisse der älteren Bürgerschaft.“
Vertretungen der Betroffenen nicht eingebunden
„Besonders stößt uns auf,“ so Mädge, „dass die Vertretungen der Betroffenen, wie der Beirat für Menschen mit Behinderung, der Seniorenbeirat und FUSS e.V. nicht rechtzeitig in die Planungen eingebunden wurden. Die besonderen Bedürfnisse dieser Bürgerinnen und Bürger wurden in der Lösung des Mobilitätsausschusses nicht durchdacht und nicht ausreichend berücksichtigt. Zu Recht führen diese Pläne zu Unruhe in der Bürgerschaft.“
Monatelange Baumaßnahme bedeutet erhebliche körperliche und zeitliche Belastung
Es geht hier nicht um eine Lösung für ein paar Tage, sondern die Baumaßnahmen sollen Monate dauern. In dieser Zeit sind zentrale Dienstleistungen in der Innenstadt wie Geschäfte, Ärzte, Frisöre, Banken nur mit erheblichen körperlichen und zeitlichen Belastungen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erreichbar.
Das gilt auch für Menschen, die aus dem Umland in die Innenstadt, zum Krankenhaus und Pflegeeinrichtungen wollen.
Gravierende Anfragen und Bedenken
Er habe große Bedenken, so Dr. Claus Jahnke, dass mit Taxen vom ZOB die Innenstadt verlässlich erreichbar sei: „Der Zeitraum des Shuttleangebotes von 9:00 bis 18:00 Uhr ist zu kurz. Eine Mindestzeit von 7:00 bis 21:00 Uhr ist notwendig. Auch Senioreninnen und Senioren wollen im Sommer am Abend das vielfältige Angebot der Hansestadt genießen.“
Aus seiner Sicht stellen sich viele weitere Fragen:
- „Gibt es eine zentrale städtische Info-/Koordinationsstelle auf dem ZOB und Am Sande?
- Ist das Taxenangebot für alle kostenlos? Bedarf es einer Berechtigung zur Nutzung?
- Sind die Taxen/Großraumtaxen barrierefrei?
- Gibt es Faltblätter und Infos im Internet?
- Bekomme ich für die Zeit einen Preisnachlass auf die eingeschränkte Nutzung für mein Deutschlandticket?
- Wie ist die Vertaktung mit dem Fernverkehr?“
Forderungen des Seniorenbeirats
Damit alle, auch die Älteren, mobil bleiben und am städtischen Leben teilhaben können, schlägt der Seniorenbeirat vor:
- Stopp der Planungen
- Sofortige öffentliche Einberufung eines runden Tisches der betroffenen Verbände und Beiräte
- Ausreichend Informationsmaterial für die Bürgerschaft
- Ausreichend Vorlaufzeit für die Bürgerschaft
- Kostenloser Shuttle mit Kleinbussen der KVG verlässlich von 7:00 bis 21:00 Uhr von Am Sande zum ZOB und zurück im 20-Minuten-Takt
- Info-Punkte Am Sande und am ZOB durch geschulte Mitarbeitende der Stadt oder KVG von 7:00 bis 21:00 Uhr, die als Lotsen mit Rat und Tat unterstützen.
- FUSS e.V. Lüneburg: Baumaßnahmen Am Sande: Belastung mindern und tragfähiges Konzept für Busverkehr finden – 28.05.2024
Wegen anstehender Baumaßnahmen soll es von Ende Juni bis Anfang Oktober 2024 keine Bushalte Am Sande geben. Wie die Hansestadt am 27. Mai 2024 mitteilte, sollen ersatzweise zwischen Bahnhof und Am Sande Shuttles fahren und die Buslinie 5014 zur Haltestelle Wallstraße geführt werden. FUSS e.V. Lüneburg begrüßt diese ersten Schritten. Angesichts der Vielzahl der Betroffenen sei das jedoch völlig unzureichend. Stadt, Landkreis und die Fachleute von der KVG sollten gemeinsam mit Behinderten- und Seniorenbeirat und betroffenen Verbänden Wege finden, um die Nachteile möglichst gering zu halten. - Hansestadt Lüneburg: Tiefbauarbeiten in der Innenstadt: Kein Busverkehr über den Platz Am Sande – Stadt richtet Shuttle-Service ein – 27.05.2024
Die Buslinie 5014 wird für die Dauer der Baumaßnahmen über die Straße An den Reeperbahnen, die Wallstraße (mit Haltepunkt Wallstraße, Theater) und die Rote Straße (Ersatzhaltestelle Clamart-Park) umgeleitet. So soll die Anbindung der Innenstadt weiterhin bestmöglich gewährleistet werden. Zudem richtet die Stadt einen Shuttle-Service ein. Die Fahrzeuge fahren im Pendelverkehr zwischen ZOB/Bahnhof und Am Sande. - Lüne-Blog: Anstehende Baumaßnahmen: Monatelang kein Bushalt Am Sande? – 24.05.2024
Wie im Mobilitätsausschuss der Hansestadt am 17. April 2024 bekanntgegeben, wird es voraussichtlich von Ende Juni bis Anfang Oktober 2024 keinen Busverkehr Am Sande geben. Die vorgesehenen Umleitungen verlangen von den Fahrgästen teils erhebliche Fußwege. Man sei „überrascht und schockiert“, so Julia Born, Ansprechpartnerin von FUSS e.V. Der Fachverband für den Fußverkehr fordert, das Konzept zu überprüfen und nach akzeptablen Lösungen zu suchen.
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