Warnschild Wildwechsel. Foto: Goran Horvat, Pisabay.

Sicher durch die kalte Jahreszeit: Tipps und Hinweise für unterwegs

Ein Reh kreuzte die Fahrbahn – und ein 19-Jähriger im Pkw kollidierte mit dem Tier, kam von der Fahrbahn ab und überschlug sich. So geschehen am 7. Dezember 2022 gegen 18:00 Uhr im Bereich Lüdersdorf. In Herbst und Winter müssen Verkehrsteilnehmer “ihr Verhalten anpassen, um weiterhin sicher und unfallfrei unterwegs zu sein”, weist Verkehrssicherheitsberater Martin Schwanitz hin und gibt Tipps.


Mitteilung von: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
Am: 28.09.2022 / 08.12.2022
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Sicher in der kalten Jahreszeit – Tipps und Hinweise von Verkehrssicherheitsberater Martin Schwanitz

Erst jüngst kam es in der Region wieder zu einem Zusammenstoß eines Pkws mit einem Reh, so eine Polizeimeldung am 8. Dezember 2022. In der kalten Jahreszeit müssen Verkehrsteilnehmer “ihr Verhalten anpassen, um weiterhin sicher und unfallfrei unterwegs zu sein”, so der Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-D./Uelzen, Martin Schwanitz.

Geringere Temperaturen können für überfrierende Nässe sorgen. Dann vertrauen die meisten Autofahrer auf gute Winterreifen, die dann bessere Haftungseigenschaften besitzen.

Kürzer werdende Tage und auftretender Nebel schränken die Sichtverhältnisse ein. Wirksamstes Gegenmittel: Geringere Geschwindigkeiten und größere Abstände.

Wildwechsel: Langsamer fahren und Beschilderung beachten

Nachts und bei Dämmerung kommt es vermehrt zu Wildwechsel, denn das Wild will bei der Futtersuche Fressfeinde meiden. Dies sollte bei der Fahrt auf der Landstraße beachtet werden.
Die Morgen- oder Abenddämmerung fällt jetzt in den Berufsverkehr. Da steigt die Unfallwahrscheinlichkeit.

Geringere Geschwindigkeiten helfen den Anhalteweg zu verringern und so eine Kollision mit Wild zu verhindern. Auch bei einer nicht vermeidbaren Kollision mit Wild helfen geringere Geschwindigkeiten, die Schwere von etwaigen Verletzungen und Schäden am Fahrzeug zu reduzieren.

Die Behörden warnen mit Schildern “Wildwechsel” bei besonders betroffenen Streckenabschnitten. Den Straßenrand kann man nur im Blick behalten, wenn man aufmerksam fährt und nicht im Fahrzeug abgelenkt ist! Achtung: Quert ein Tier die Fahrbahn, können weitere Tiere folgen.

Was tun, wenn man Wildwechsel vor sich sieht?

  1. Abblenden und Hupen.
  2. Unter Beachtung des Nachfolgeverkehrs kontrolliert abbremsen.
  3. Beim Ausweichen besteht die Gefahr, mit dem Gegenverkehr zusammenzustoßen, von der Fahrbahn abzukommen, ins Schleudern zu kommen und eventuell an einen Baum zu fahren. Daher im Zweifel: Den Zusammenstoß mit dem Tier zulassen.
  4. Bei Unfall: Warnweste anziehen, Warnblinker anschalten, Unfallstelle mit Warndreieck absichern. Folgeunfälle durch Auffahren müssen unbedingt vermieden werden!

Schlechtere Sicht: Reflektierende Kleidung hilft in Fuß- und Radverkehr

Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, sollte gut sichtbar gekleidet sein. Helle Kleidung, reflektierende Flächen und Streifen helfen, erkannt zu werden.
Reflektierende Schulranzen helfen Autofahrenden, Kinder rechtzeitiger zu erkennen.

Eltern sollten die Fahrräder ihrer Kinder kontrollieren: Funktioniert die Beleuchtung? Sind alle Reflektoren vorhanden? Gern übersehen werden die so wichtigen Speichenreflektoren.

Auch viele erwachsene Fahrradfahrer tragen mittlerweile selbstverständlich einen Fahrradhelm und reflektierende Kleidung bzw. Warnwesten.

E-Scooter: Warnweste steigert Sichtbarkeit, Helm die Sicherheit

Helmtragen auf dem E-Scooter liegt voll im Trend und schützt nebenbei den Kopf. Eine gute Sichtbarkeit wie das Tragen einer Warnweste würde deren Sicherheit sehr gut stehen.

Natürlich ist es nicht zu empfehlen, bei Glätte einen E-Scooter zu nutzen.

Bei Nebel: Nicht schneller fahren als die Sichtweite!

Faustformel: Sichtweite ist gleich Fahrgeschwindigkeit.

Nebelschlussleuchten dürfen in Deutschland nur benutzt werden, wenn die Sichtweite durch Nebel weniger als 50 m beträgt. Als Anhaltspunkt: Der Abstand von Leitpfosten in Deutschland beträgt auf Landstraßen 50 Meter.

DVR-Kampagne sensibilisiert für Gefahren auf Landstraßen

58,5 Prozent aller Getöteten im Straßenverkehr kamen im Jahr 2021 auf Landstraßen ums Leben. Insgesamt waren es 1.498 Menschen, das sind fast doppelt so viele wie in Ortschaften und sogar fünfmal so viele wie auf Autobahnen. Hinzu kamen noch rund 22.000 Personen mit schweren Verletzungen.

Die Unfallfolgen sind auf Landstraßen besonders schwer. Das ist eine Kombination verschiedener Faktoren, wie z.B., dass es keine bauliche Trennung vom Gegenverkehr gibt und hohe Geschwindigkeiten gefahren werden.

Der DVR ruft deshalb unter dem Motto “Fahr sicher!” zu verantwortungsbewusstem Fahren auf Straßen außerorts auf.

Die Landstraßen-Kampagne wird seit 2021 gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) durchgeführt, um so für die Gefahren auf Landstraßen zu sensibilisieren.


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