
Teilkapitulation am Timeloberg: Stadt begeht 4. Mai 2025 mit besonderen Gästen
Am 4. Mai 1945 wurde am Timeloberg bei Lüneburg der entscheidende Schritt zum Frieden getan. Mit einem Festakt erinnerte die Hansestadt 80 Jahre danach an die Befreiung vom Nationalsozialismus. Als Gäste waren die Enkel der damaligen Verantwortlichen dabei: Lady Arabella Stuart-Smith, Lord Henry Montgomery und Christoph von Friedeburg.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 04.05.205
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg
Achtzig Jahre nach der Teilkapitulation vor den Toren Lüneburgs: Stadt begeht den 4. Mai 2025 mit besonderen Gästen
Foto: Hansestadt Lüneburg. Gedenken an die Teilkapitulation am Timeloberg am 4. Mai 2025 – Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Von links: OB Claudia Kalisch und die Nachkommen der damaligen Verantwortlichen: Lady Arabella Stuart-Smith, Lord Henry Montgomery und Christoph von Friedeburg.
Vor 80 Jahren stand Lüneburg im Zentrum des Weltgeschehens: Am 4. Mai 1945 wurde auf dem Timeloberg bei Wendisch Evern, nahe Lüneburg, der erste, entscheidende Schritt zum Frieden getan: Mit der Teilkapitulation der Wehrmacht war die Einstellung der Kampfhandlungen in Nordwest-Europa besiegelt. Mit einem Festakt im Fürstensaal des Rathauses erinnerte die Hansestadt am Sonntag, 4. Mai 2025, an die Befreiung vom Nationalsozialismus vor genau 80 Jahren.
OB Kalisch: Demokratie schützen – nicht wegschauen, sondern sich einbringen
„Am 4. Mai 1945 wurde das Ende des historisch schlimmsten Machtmissbrauchs mit der Teilkapitulation von Hitlers Regime eingeläutet“, erinnerte Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch ihrer Rede. „Die Demokratie ermöglicht uns, Macht zu kontrollieren, Machtmissbrauch zu verhindern. Demokratie ist die Macht des Volkes. Aber nur, wenn wir uns auch einmischen und einbringen. Wenn wir nicht wegschauen.“ Wir alle seien verantwortlich den Frieden zu wahren.
Nachfahren der Unterzeichner damals als Gäste bei der Feier
Generalfeldmarschall Montgomery und Generadmiral Hans-Georg von Friedeburg besiegelten damals auf dem Timeloberg den Frieden. Als besondere Gäste waren an diesem Tag ihre Nachfahren angereist: Christoph von Friedeburg, Lady Arabella Stuart-Smith und Lord Henry Montgomery trugen sich beim Empfang im Rathaus der Hansestadt Lüneburg in das Goldene Buch der Stadt ein.
Lord Montgomery dankte allen Redner:innen für die berührenden und symbolischen Worte. Er sei zuversichtlich, dass die Botschaft „never again“ auch künftig von Generation zu Generation weitergegeben werde, betonte der Brite.
Heike Düselder: Den Frieden gewinnen
Prof. Dr. Düselder, Historikerin und Leiterin des Museums Lüneburg, mahnte an, aus der Geschichte zu lernen: „Heute treffen die Enkel von Montgomery und von Friedeburg zusammen (und nicht zum ersten Mal), und sie treffen auf junge Menschen, Schülerinnen und Schüler aus vier Nationen, die in Frieden miteinander in die Vergangenheit blicken.“ Heute gehe es jetzt darum, Gegenwart verantwortungsvoll zu gestalten und das Ziel im Blick zu haben, das Montgomery damals in seiner Ansprache an seine Soldaten zum Ausdruck brachte: ‚Let us now win the peace.‘“
Pastor Diedrik Noordveld: In Verantwortung für die Zukunft
Der gebürtige Niederländer Pastor Dr. Diedrik Noordveld nahm die deutsche Staatsbürgerschaft an. In seiner Rede erklärte seine Gründe – als Teil einer politischen Verantwortung und aus Zuneigung zu seiner neuen Heimat: „Vor Ihnen steht heute der 4. und der 5. Mai in Person. Ich gedenke der Vergangenheit und ich feiere die Freiheit. In Zuneigung für die Menschen. Und in Verantwortung für die Zukunft. Heute für morgen, mit gestern im Gedächtnis. Lassen Sie uns die Fackel mit diesem Feuer gemeinsam weitergeben.“
Friedensfest am 18. Mai 2025
An 80 Jahre Kriegsende erinnert die Hansestadt auch mit dem Friedensfest am Sonntag, 18. Mai 2025, und setzt zugleich ein Zeichen für eine friedliche Zukunft. Jung und Alt sind eingeladen zu einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm auf dem Marktplatz. Als Hingucker mit Symbolwert wird die Blaue Friedensherde von Künstler Rainer Bonk auf dem Platz zu Gast sein.
- Hansestadt Lüneburg: https://www.80jahrefrieden.de – Friedensfest am 18. Mai 2025
Das Programm und viele Informationen rund um das Kriegsende stehen hier online bereit. Am Sonntag, 18. Mai 2025, ab 15 Uhr findet in Lüneburg auf dem Marktplatz ein großes Friedensfest statt – mit Gedenken, Mitmachaktionen und Musik. - Lüne-Blog: 8. Mai 2025: 80 Jahre Befreiung vom Faschismus – Große Feier am Marktplatz – 03.05.2025
Zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus findet am Donnerstag, 8. Mai 2025, auf dem Marktplatz in Lüneburg ein großes Fest statt. Es gibt ein buntes Bühnenprogramm mit Auftritten verschiedenster Künstler:innen und Bands, Informations- und Essensständen. Auf die Kleinen warten Mal- und Bastelaktivitäten. - Lüne-Blog: Museum Lüneburg: „Surrender 45 – Lüneburg im Fokus der Weltöffentlichkeit“ ab 3. Mai 2025 – 02.05.2025
Die Sonderausstellung „Surrender 45“ im Museum Lüneburg stellt ein Ereignis der Weltgeschichte in den Mittelpunkt: Die Kapitulation auf dem Timeloberg, etwa 10 Kilometer entfernt von Lüneburg. Szenisch inszenierte Schauplätze, Originalfotos und Filmaufnahmen machen die dramatischen Stunden eindrucksvoll erlebbar. - NDR: Kriegsende 1945: So endete der Zweite Weltkrieg im Norden – Chronologie und Berichte
Am 8. Mai 1945 wurde der Zweite Weltkrieg in Europa offiziell beendet. Der Tag gilt als Tag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus. Für die meisten in Norddeutschland und Umgebung endet der Krieg aber bereits früher – ihre Wohnorte werden von den Alliierten eingenommen oder kampflos übergeben. Was passierte wann und wie haben die Menschen die letzten Kriegstage erlebt? Ein Überblick mit vielen Erinnerungen von Zeitzeugen und Einordnungen aus der heutigen Perspektive.

Gedenkstein an die Kapitulation am Timeloberg, 4. Mai 1945. Foto: Lüne-Blog.
Lünepedia: Nationalsozialismus in Lüneburg
Die Herrschaft der Nationalsozialisten von 1933 bis 1945 hatte schwerwiegende Folgen für Lüneburg. Viele jüdische Bürger*innen, körperlich oder geistig eingeschränkte Menschen, politische Gegner und andere Personengruppen, die auf Grund der nationalsozialistischen Ideologie verfolgt wurden, unterlagen den Verbrechen.
Als Hauptstadt des Gaus Ost-Hannover war Lüneburg von regionaler Relevanz. Durch den Bergen-Belsen-Prozess und den Selbstmord Heinrich Himmlers gewann Lüneburg auch an überregionaler Bedeutung.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Nationalsozialismus_in_Lüneburg
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