Foto: Landkreis Lüchow-Dannenberg. Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Christian Diller (Universität Gießen) bei der Abschlussveranstaltung des bundesweiten Förderprogramms „Aktive Regionalentwicklung“ vom 11. bis 13. März 2024,

Förderprogramm C2C-Modellregion endet – Connect Circular e.V. führt Vorhaben im C2C-Innovationslabor weiter

Durchgängige Kreislaufwirtschaft – Cradle to Cradle oder C2C – das heißt, Materialien nutzen, die direkt wiederverwendet werden können. Nach Auslaufen des bundesweiten Förderprogramms endet das Projekt C2C-Modellregion der Kreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg im April 2024. Der Verein Connect Circular e.V. führt die Arbeiten zur Kreislaufwirtschaft im C2C-Innovationslabor in Dannenberg weiter. Bei einer Projektabschluss- und Lab-Eröffnungsveranstaltung am Freitag, 12. April 2024, können die Räumlichkeiten besichtigt werden.


Mitteilung von: Landkreis Lüchow-Dannenberg – Am: 18.03.2024
Online: https://www.luechow-dannenberg.de– Foto: Landkreis Lüchow-Dannenberg. 


Von der Cradle to Cradle-Modellregion zum Innovationslabor in Dannenberg

Abchluss des bundesweiten Förderprogramms – Weiterführung durch Verein Connect Circular e.V.

Foto: Landkreis Lüchow-Dannenberg. Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Christian Diller (Universität Gießen) bei der Abschlussveranstaltung des bundesweiten Förderprogramms „Aktive Regionalentwicklung“ vom 11. bis 13. März 2024 im C2C-Innovationslabor in Dannenberg.

Zum Abschluss des bundesweiten Förderprogramms „Aktive Regionalentwicklung“ trafen sich vom 11. bis 13. März 2024 Vertreter:innen von fünfzehn bundesweiten Modellvorhaben im Dannenberger C2C-Innovationslabor. Das Cradle to Cradle(C2C)-Modellprojekt der Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg war Teil des Förderprogramms und richtete die Abschlussveranstaltung aus.

Projektergebnisse vorgestellt und diskutiert

Die Teilnehmenden diskutierten gemeinsam die Ergebnisse der verschiedenen Modellvorhaben. So etwa zum klimabedingten Strukturwandel im Naturpark Diemelsee (Nordrhein-Westfalen) oder zur regionalen Versorgung in Oberspreewald-Lausitz (Brandenburg).

Die Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg informierten gemeinsam mit den Projektpartnern, der Technischen Universität Hamburg, der Leuphana Universität Lüneburg und der Süderelbe AG über Möglichkeiten der Regionalentwicklung im Rahmen der Kreislaufwirtschaft – eines der innovativsten Modellvorhaben des Förderprogramms, so die Rückmeldung der Begleitforschung.

C2C: Produkte so entwickeln, dass kein „Abfall“ entsteht

Bei der vollkommenen Kreislaufwirtschaft geht es nicht nur um Wiederverwerten und Recycling. Prof. Michael Braungart, ehemals Leiter der Chemiesektion von Greenpeace und wissenschaftlicher Leiter des Hamburger Umweltinstituts, formuliert ein übergeordnetes Ziel: „Die Vorstellung, Abfall als Designerprinzip abzulegen, bedeutet, Dinge – Produkte, Verpackungen und Systeme – von vornherein unter der Voraussetzung zu konzipieren, dass Abfall überhaupt nicht vorkommt.“

„Es geht nicht darum, zu recyceln, sondern grundsätzlich Baustoffe und Materialien zu verwenden, die direkt kompostierbar sind und nach ihrer Nutzungszeit der Umwelt Nährstoffe zurückgeben“, so Baumgart (vgl. Grafik unten).

Nachhaltige Beschaffungsrichtlinie, Beratung für Unternehmen, Masterplan für C2C-Projekte entstanden

„Die Region Nordostniedersachsen zeigt, dass Innovationen und Nachhaltigkeitsstrategien auch im ländlichen Raum erfolgreich entwickelt werden können“, freut sich Landrätin Dagmar Schulz und bedankt sich bei allen Projektpartnern. „Durch die Einrichtung eines Innovationslabors ist es uns gemeinsam gelungen, die Arbeit des Modellprojekts zu verstetigen.“

Im Landkreis Lüneburg leitet Janna Hoveida die Stabsstelle Klimaschutz I Kreisentwicklung I Wirtschaft. Sie blickt ebenfalls positiv auf das Modellvorhaben zurück: „Es hat handfeste Ergebnisse geliefert und maßgeblich Prozesse angestoßen, die das Thema in der Region vorantreiben.“ So liegt im Landkreis Lüneburg jetzt eine nachhaltige Beschaffungsrichtlinie vor.

Für die Region Nordostniedersachsen wurde ein Masterplan (SREK) für die Umsetzung von Cradle to Cradle-Projekten verfasst. 18 kleine und mittelständische Unternehmen aus der Region wurden zu C2C-Themen beraten und begleitet.

So geht es weiter: Verein Connect Circular e.V. nimmt Aufgaben auf

Das Modellprojekt läuft noch bis Ende April 2024. Im Anschluss führt der Verein Connect Circular e.V. die Arbeit des Projekts, die Vernetzung und Beratung zu dem Themenkomplex „Kreislaufwirtschaft“ im C2C-Innovationslabor in Dannenberg für die gesamte Region fort. Damit werden Ansätze einer nachhaltigen Wirtschaft und die Entstehung innovativer Projekte in den strukturschwachen Gebieten der Landkreise vorangetrieben.

Eröffnungsveranstaltung am 12. April 2024

Das C2C-Innovationslabor steht in Dannenberg, Marschtorstraße 20, und wird vom Connect Circular e.V. geleitet. Die Räumlichkeiten des Labs können im Rahmen der gleichzeitigen Projektabschluss- und Lab-Eröffnungsveranstaltung am Freitag, 12. April 2024, ab 14:00 Uhr besichtigt werden. Interessierte können sich per Mail an regionalentwicklung@luechow-dannenberg.de anmelden. Über aktuelle Aktivitäten des Vereins informiert ein Newsletter.

Mehr Information und Kontakt

  • Verein Connect Circular e.V.: https://www.connectcircular.com/
  • EPEA GmbH – Michael Braungart: https://epea.com/ueber-uns/cradle-to-cradle
    EPEA (Environmental Protection Encouragement Agency) wurde von Michael Braungart, dem damaligen Leiter der Chemiesektion von Greenpeace, gegründet, um Umweltprobleme aufzuzeigen, Unternehmen zum Handeln zu motivieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln

Hintergrund: Cradle to Cradle (C2C)

Cradle to Cradle steht für eine vollkommene Kreislaufwirtschaft. Produkte werden von Beginn an so entwickelt und so hergestellt, dass die eingesetzten Materialien gesund, umweltverträglich sowie mit positiver Wirkung für Mensch und Umwelt verbunden sind. Nach der Nutzung können die Materialien so entwickelter Produkte in gleichbleibender Qualität vollständig wiederverwendet werden.

Die Produktion erfolgt unter Einsatz erneuerbarer Energien, geschlossener Stoffkreisläufe und fairer Arbeitsbedingungen. Dadurch gelingt es, einen positiven Fußabdruck für Klima und Umwelt zu erzeugen sowie Materialkosten einzusparen und dadurch Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand zu steigern.

Die C2C-Modellregion

„Neue Strategien und Strukturen für eine Cradle to Cradle-Modellregion in Nordost-Niedersachsen“ ist ein gemeinsames Projekt der Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg. Für das Projekt machen sich die beiden Landkreise gemeinsam auf den Weg, um das Thema regionale Kreislaufwirtschaft nach C2C in ausgewählten Feldern voranzutreiben – beispielsweise im produzierenden Gewerbe oder im Baubereich.

Kooperationspartner des Projekts sind die Leuphana Universität Lüneburg, die Technische Universität Hamburg sowie die Wachstumsinitiative Süderelbe AG. Gefördert wird das Vorhaben innerhalb des Förderprogramms Region gestalten mit Geldern der Initiative „Aktive Regionalentwicklung“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Mehr bei Lüne-Blog

  • Cradle-to-Cradle-Modellregion lädt ein zur kreislauffähigen Zukunft am 2. und 20. März 2023 – 28.02.2023
    Ende 2021 starteten die Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg mit dem gemeinsamen Projekt “Cradle-to-Cradle-Modellregion in Nordost-Niedersachsen“. Im März 2023 finden nun Informations- und Mitmachveranstaltungen statt: Am 2. März 2023 im Landkreis Lüchow-Dannenberg, am 20. März 2023 im Landkreis Lüneburg. Interessierte sind herzlich willkommen.
Bei der Abschlussveranstaltuung des bundesweiten Förderprogramms „Aktive Regionalentwicklung“ vom 11. bis 13. März 2024 im Dannenberger C2C-Innovationslabor. Von links: Prof. Dr. Michael Braungart (Leuphana), Landrätin Dagmar Schulz (LK DAN), Tilmann Buchholz (BMWSB), Janna Hoveida (LK LG) und Dr. Jürgen Glaser (Süderelbe AG).

Bei der Abschlussveranstaltung des bundesweiten Förderprogramms „Aktive Regionalentwicklung“ vom 11. bis 13. März 2024 im Dannenberger C2C-Innovationslabor. Von links: Prof. Dr. Michael Braungart (Leuphana), Landrätin Dagmar Schulz (LK DAN), Tilmann Buchholz (BMWSB), Janna Hoveida (LK LG) und Dr. Jürgen Glaser (Süderelbe AG).

Cradle to Cradle. Grafik: Felix Jörg Müller - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=121594742

Cradle to Cradle. Grafik: Felix Jörg Müller (CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=121594742) – Mehr Information: https://de.wikipedia.org/wiki/Cradle_to_Cradle

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