Rasthütte Kronsbergheide. Die Hütte steht am Rande der Kronsbergheide, unweit der B209 und dem Wanderparkplatz. Foto: Lüne-Blog.

Schutzhütte Kronsbergheide: Gemeinde und Landkreis finden Kompromisslösung

Nach langem Hin und Her gibt es nun einen Kompromiss. Die Hütte in der Kronsbergheide darf stehen bleiben. Jedoch müssen Teile der Seitenwände und der Pflasterboden entfernt werden und der Magerrasen bekommt Schutz durch einen kleinen Zaun. Zusätzlich schafft die Gemeinde ein neues Biotop. Am 11. Juni 2024 stimmte der Rat der Gemeinde Amelinghausen dem zu.


Mitteilung von: Gemeinde Amelinghausen – Am: 11.06.2024
Online: https://www.samtgemeinde-amelinghausen.de/ – Foto: Lüne-Blog


Schutzhütte Kronsbergheide: Kompromisslösung gefunden

Foto: Lüne-Blog. Rasthütte Kronsbergheide. Die Hütte steht am Rande der Kronsbergheide, unweit der B209 und dem Wanderparkplatz. 

Der Rat der Gemeinde Amelinghausen hat bei seiner Ratssitzung am 11. Juni 2024 einem Kompromissvorschlag zugestimmt, den Landrat Jens Böther, Bürgermeisterin Mareike Witte und Gemeindedirektor Christoph Palesch am 30. Mai 2024 verhandelt hatten.

Vorausgegangen war eine erster Kompromissvorschlag, bei dem die Hütte halbiert werden sollte. Diesen Vorschlag lehnte der Rat der Gemeinde Amelinghausen einstimmig ab und unterbreitete in einem gemeinsamen Antrag aller Fraktionen einen Gegenvorschlag.

Seitenteile der Hütte außer auf der Westseite werden entfernt

Der neue Kompromiss lautet nun wie folgt: Die Hütte bleibt nahezu in Gänze erhalten, lediglich die Seitenteile ab Brüstungshöhe auf der Nord-, Süd- und Ostseite müssen entfernt werden. Es entstehen also weitere Fensterausschnitte. Die Westseite als Wetterseite bleibt unangetastet und der Giebelausschnitt auf der Ostseite bleibt ebenso erhalten.

Darüber hinaus müssen Pflasterboden und Außenanlagen entfernt werden. „Das ist aus unserer Sicht grundsätzlich zu verkraften und war auch im Gespräch in der Schutzhütte am 24.08.23 so angeboten worden“, teilt dazu Gemeindedirektor Christoph Palesch mit. Weiter soll ein ca. 30 Zentimeter hoher Zaun den Magerrasen entlang des Peter-Ehlers-Weges vor dem Betreten schützen und dafür sorgen, dass Besucher direkt zum Hütteneingang geführt werden.

Zusätzlich wird neues Biotop geschaffen

„Die Irritation der Ratsmitglieder kann ich durchaus nachvollziehen. Zu keinem Zeitpunkt stand dort ein Zaun, der dieses vorher unbekannte Biotop schützen sollte. Dennoch kommen wir diesem Wunsch der Kreisverwaltung nach“, so Palesch. Den Kompromissvorschlag rundet ein Biotop ab, das auf Kosten der Gemeinde Amelinghausen und in Absprache mit dem Fachdienst Umwelt der Kreisverwaltung geschaffen werden soll.

Vom Landkreis zwar abgelehnt, aber geduldet – Erneuerung verboten

Rein rechtlich werden die Anträge der Gemeinde Amelinghausen auf naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung und Baugenehmigung seitens des Landkreises Lüneburg dennoch abgelehnt, jedoch unter dem genannten Kompromissvorschlag mit einer Duldung versehen. Damit kann die Schutzhütte bleiben. Sie darf jedoch nicht erneuert werden, wenn sie im Laufe der Zeit verwittert.

„Unserem Rechtsempfinden entspricht diese Lösung nach wie vor nicht. Denn wir sind auch heute davon überzeugt, dass die Schutzhütte sowohl nach den Ausnahmetatbeständen der Landschaftsschutzgebietsverordnung als auch nach Bau- und Naturschutzrecht genehmigungsfähig wäre, wenn der Ermessensspielraum in diese Richtung genutzt werden würde. Der angebotene Kompromiss macht aber ein langwieriges Rechtsverfahren unnötig, was aus unserer Sicht zielführend ist“, so Gemeindedirektor Christoph Palesch.

Bürgermeisterin Mareike Witte: Froh über die Lösung

Bürgermeisterin Mareike Witte war nach dem Beschluss des Gemeinderates erleichtert: „Ich bin froh, dass wir hier eine vernünftige Lösung gefunden haben und das Thema nun hoffentlich zu den Akten gelegt werden kann. Um die Hütte und die tolle Leistung der Landjugend wäre es schade gewesen, wenn sie halbiert oder gar versetzt hätte werden müssen. Besonders freue ich mich darüber, dass es uns gelungen ist, Größe und Dach des ‚Heideschlösschen‘ zu erhalten. So ist und bleibt es eine Schutzhütte und die steht an dem Ort genau richtig.“

Dank an Landrat Jens Böther für lösungsorientierte Gespräche zum Abschluss

Sowohl Palesch als auch Witte danken Landrat Jens Böther für den Austausch und die beiden letzten lösungsorientierten Gespräche: „Die Lösungsorientierung hätten wir uns natürlich schon früher gewünscht. Aber manchmal ist der Weg zum Ziel halt ein längerer. Wir sind froh, hier lange hartnäckig geblieben zu sein.“

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Kronsbergheide bei Amelinghausen. Foto: Lüne-Blog.

Blick auf die Kronsbergheide bei Amelinghausen. Foto: Lüne-Blog.

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