B4 Tätendorf-Melbeck: Weniger Unfälle durch Tempo 80 und Entwidmung des Seitenstreifens
Sehr erfolgreich waren die Maßnahmen von Verkehrsunfallkommissionen und Polizei an der B4: Die Anordnung von 80 km/h im September 2020 wirkte praktisch sofort. Leitpfosten, die den Mehrzweckstreifen abgrenzen, trugen zu einem weiteren Rückgang von Unfallhäufigkeit und -schwere bei.
Mitteilung von: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
Am: 21.12.2022
Online: http://presseportal.de/blaulicht/pm/59488/5399663
Abbildung: B4 zwischen Melbeck und Tätendorf. Karte: OpenStreetMap und Mitwirkende. Kartenansicht: mehr
Auswertung der Maßnahmen an der B4 von Tätendorf bis Melbeck
Verkehrsunfallzahlen, Unfallkosten und volkswirtschaftlicher Schaden sinken deutlich
Eine deutliche Reduzierung der Verkehrsunfallzahlen melden die Verantwortlichen der Verkehrsunfallkommissionen – bestehend aus den jeweiligen Straßenverkehrsbehörden, dem Straßenbaulastträger und der Polizei – für die Schwerpunktstrecke der Bundesstraße 4 im Bereich Tätendorf bis zur Ortschaft Melbeck (OpenStreetMap – Kartenansicht: mehr).
Aufgrund des erheblichen Verkehrsunfallaufkommens seit 2018 hatten die beiden Verkehrsunfallkommissionen Lüneburg und Uelzen in Abstimmung mit der Landesstraßenbaubehörde verschiedene Maßnahmen angeregt und umgesetzt:
- Eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 80 km/h und eine damit verbundene Verstetigung und Vereinheitlichung des Verkehrsflusses,
- Die „Einziehung“ (Entwidmung) des Mehrzweckstreifens durch die Installation von Leitpfosten und Anpassung der Straßenmarkierung.
- In Teilen der Schwerpunktstrecke ist zudem die Umgestaltung der vorhandenen Fahrbahnbreite in eine 2+1-Verkehrsführung mit wechselnden Überholspuren in beiden Richtungen geplant.
Auswertung über vier Jahre bringt klares Ergebnis
Im Rahmen einer Vier-Jahres-Darstellung (von September bis August des jeweiligen Folgejahres) hat die Polizei die Verkehrsunfälle für den Abschnitt der Bundesstraße 4 ausgewertet – mit einem deutlichen Ergebnis:
- Die Verkehrsunfallzahlen als Gesamtzahl wie auch die Zahl der Getöteten, Schwer- und Leichtverletzten sind teilweise deutlich zurückgegangen.
- Dabei sank die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle nach Umsetzung der bisherigen Maßnahmen von 48 (2018/2019) auf 31 (2021/2022).
- Die Zahl der bei Verkehrsunfällen leicht verletzten Personen reduzierte sich im gesamten Betrachtungszeitraum von 21 sogar auf den Wert von 1.
- Und auch die Anzahl der bei Verkehrsunfällen getöteten (0) oder schwerverletzten Personen (2) stagniert seit 2021/2022 auf niedrigstem Niveau.
Signifikanter Rückgang bei Unfällen
Die Anordnung von 80 km/h im September 2020 zeigte schon im ersten Betrachtungsjahr merkliche Wirkung – sowohl faktisch als auch gefühlt. Insbesondere die Zahl der Personenschäden sank signifikant.
Die Installation der Leitpfosten zur Einziehung der Mehrzweckstreifen im September 2021 führte dann erneut zu einem signifikanten Rückgang, sowohl bei der Anzahl der Verkehrsunfälle selbst als auch bei den Unfallfolgen.
Volkswirtschaftlicher Schaden erheblich gesenkt
Damit einhergehend konnte der volkswirtschaftliche Schaden bei den Unfallfolgen durch die getroffenen Maßnahmen um mehr als 90 Prozent (2019/2020: 4.272.127 Euro – 2021/2022: 244.967) gesenkt werden. Die Unfallkosten sanken parallel von 1.609.000 Euro (2019/2020) auf einen Wert von 712.000 Euro (2021/2022).
Hinweis: Auf nationaler Ebene ermittelt die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) jährlich, basierend auf einer im Jahr 2005 entwickelten Methodik des Schadenskostenansatzes, die Unfallkosten sowie den volkswirtschaftlichen Schaden.
Im Ergebnis bleibt festzustellen, dass die bisherigen Maßnahmen wie erhofft zu einem stetigen Verkehrsfluss auf der Bundesstraße 4 im Abschnittsbereich geführt haben. Parallel sanken die Verkehrsunfallzahlen, die Unfallkosten sowie der volkswirtschaftliche Schaden deutlich.
Weitere Maßnahmen in Planung
Die Verantwortlichen haben weiterhin den Streckenabschnitt sowie die gesamte Bundesstraße 4 im Blick und legen den Fokus auf weitere bauliche Maßnahmen:
- die Fahrbahnerneuerung mit Rückbau des Mehrzweckstreifens zwischen Grünhagen und Bienenbüttel in 2023,
- die Änderung der Verkehrsführung in eine 2+1-Führung mit wechselnden Überholspuren in beiden Richtungen von Bienenbüttel bis Jelmstorf in 2024
- und folgend im Abschnitt zwischen Jelmstorf und Tätendorf.
Die weitere Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen wird dabei aufmerksam im Auge behalten.
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