Verkehrswende-Bündnis Lüneburg: Keine Benachteiligung Nicht-Autofahrender – Klimaziele umsetzen
Für die Ratssitzung am 8. Dezember 2022 haben FDP und SPD den Antrag gestellt, die bereits beschlossene Ausstattung der Hindenburgstraße mit Radfahrstreifen zu stoppen. Das Verkehrswende-Bündnis Lüneburg fordert jetzt Generationengerechtigkeit ein: Die dringend notwendige und ohnehin schon zu langsam voranschreitende Verkehrswende darf nicht ausgebremst werden.
Mitteilung von: Verkehrswende-Bündnis Lüneburg
Am: 04.12.2022
Foto: Lüne-Blog, J. Korn. Hindenburgstraße Lüneburg.
Verkehrswende-Bündnis Lüneburg: Klimaschutz auch im Verkehr ist Generationengerechtigkeit
Foto: Lüne-Blog. Hindenburgstraße. Gut zu erkennen: Die schmalen Flächen für Geh- und Radweg.
Im Ausschuss für Mobilität und in den Vorlagen für die kommende Ratssitzung deutet sich an, dass ein Bündnis aus FDP und SPD wichtige, lange beschlossene und bereits geplante Verkehrsprojekte blockieren will.
Aktuell: Privater Pkw-Verkehr dominiert in Lüneburg
Lüneburg ist weit davon entfernt, eine Stadt mit einer Priorisierung nachhaltiger Verkehrsmittel zu sein – der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) liegt bei ca. 60 Prozent. Durch das Unternehmen beks EnergieEffizienz wurde ermittelt, dass Lüneburg den MIV bis 2030 um 40-60% reduzieren muss, um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen.
Schritte zur Verbesserung des Radverkehrs werden wieder in Frage gestellt
Die Verwaltung hat einzelne Schritte erarbeitet, wie die Situation des Umweltverbundes (Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV) in einigen Straßen verbessert werden kann. Diesen Projekten liegen teils mehrere Jahre alte Gremienbeschlüsse zugrunde.
So ist der Stadtrat mit großer Mehrheit dem Klimaentscheid und dem Radentscheid beigetreten, eine schnelle Umsetzung des Fahrradstraßenrings ist in letzterem vorgesehen.
Der Umbau der Hindenburgstraße ist bereits in der Radverkehrsstrategie 2025 geplant worden. Diese wurde im August 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt und am 07.05.2019 vom Verkehrsausschuss des Rates der Hansestadt beschlossen. Nun wird diese Entscheidung wieder in Frage gestellt.
Fridays for Future: Blockade von Klimaschutzmaßnahmen benachteiligt Nicht-Autofahrende und schadet Nachfolgegenerationen
„Hier werden gezielt einzelne Maßnahmen der dringend notwendigen und ohnehin schon zu langsam voranschreitenden Verkehrswende ausgebremst.
Besonders absurd ist es, dass im Ausschuss mit dem Begriff der Generationengerechtigkeit argumentiert wurde. Als ‚junge Generation‘ stellt eine Blockade von Klimaschutzmaßnahmen für uns grundsätzlich das Gegenteil von Generationengerechtigkeit dar.
Darüber hinaus sind insbesondere Jugendliche und junge Menschen, die kein Auto fahren dürfen, es sich nicht leisten können oder wollen, auf eine funktionierende Radinfrastruktur angewiesen, um in Lüneburg unabhängig unterwegs zu sein“, sagt Tobias Uhlig von Fridays for Future Lüneburg.
SPD: Im Wahlkampf für die Verkehrswende – jetzt aber Blockade
„Die SPD hat sich 2021 im Wahlkampf für eine Verkehrswende ausgesprochen. Jetzt blockiert sie stattdessen alles, was für eine Verkehrswende nötig ist.
Die bisher getätigten und geplanten Maßnahmen reichen bei Weitem nicht für eine Verkehrswende. Notwendig sind auch provisorische Maßnahmen, die schnell und günstig umzusetzen sind. Die Zeit rennt“, sagt Niels Hapke vom Radentscheid Lüneburg.
Vorbeugende Investitionen sind günstiger als späterer Katastrophenschutz
Einsparungen beim Klimaschutz sind angesichts der sich dynamisch verschärfenden Klimakatastrophe nicht hinnehmbar.
Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen sind letztlich erheblich günstiger als voraussichtlich notwendig werdende Katastrophenschutzmaßnahmen bei einer entgleitenden Klimakrise. Dies hat sich schon 2021 im Ahrtahl gezeigt, wo Starkregen Schäden von bis zu 30 Milliarden Euro verursachten.
Hintergrund: Verkehrswende-Bündnis Lüneburg
Das Verkehrswende-Bündnis Lüneburg ist ein Zusammenschluss von Radentscheid, ADFC, VCD, KlimaKollektiv, FUSS e.V., Klimaentscheid, JANUN Lüneburg e.V., Fridays for Future, Parents for Future und Lastenräder für Lüneburg.
- Hansestadt Lüneburg: Bürgerinformationssystem – Vorlage – VO/10390/22
Anträge von CDU, FDP und SPD – Oben rechts auf „Sammeldokument“ klicken! - Lüneburg Hindenburgstraße: Mehr Raum und Sicherheit für Fuß- und Radverkehr (16.10.2022)
Die Hindenburgstraße aktuell: Nicht viel Platz für Füße und Räder. Und: Gefahr von Dooring-Unfällen. Ein Radfahrstreifen soll im kommenden Jahr mehr Raum und Sicherheit bieten. Entsprechende Vorbereitungen werden aktuell durchgeführt.
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