Training für den Ernstfall: Katastrophenschutz-Übung im Landkreis Lüneburg
Am 7. Oktober 2023 übten 90 Helfer:innen von Verwaltung, Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Militär im Landkreis Lüneburg den Ernstfall: Stromausfall in ganz Norddeutschland. Ihr Ziel: Schnell und effizient den Menschen im Landkreis Lüneburg zu helfen – auch ohne Strom. Die Erkenntnisse aus der Übung fließen in die Sonderpläne für den Katastrophenschutz des Landkreises Lüneburg ein.
Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 18.10.2023
Online: mehr – Foto: Landkreis Lüneburg
Trainieren für den Ernstfall: Übung des Katastrophenschutz-Stabs im Landkreis Lüneburg
90 Helferinnen und Helfer proben Zusammenarbeit in Scharnebeck
Der Katastrophenschutz-Stab im Landkreis – von links: Antje Freudenberg (Polizei), Yvonne Hobro (Erste Kreisrätin und Leiterin Katastrophenschutzstab), Stefan Ostermann (Feuerwehr), Marco Heyner (Kreisverbindungskommando) sowie Peer Henze (Feuerwehr). Foto: Landkreis Lüneburg.
Stromausfall in ganz Norddeutschland? Im gesamten Landkreis Lüneburg wird es zappenduster. Schnell gibt es durch die wegfallende Stromversorgung weder Heizung noch Wasser. Auch Handynetz, Telefon und Internet fallen aus. Tankstellen schließen ebenso wie Lebensmittelläden. Pflegeheime und das Krankenhaus schlagen Alarm.
Übungsszenario: Stromausfall in ganz Norddeutschland
Mit diesem Szenario starteten 90 Einsatzkräfte von Verwaltung, Feuerwehr, Rettungsdienst und den Verbindungsbeamten von Polizei, Technischem Hilfswerk und Bundeswehr am Samstag, 7. Oktober 2023, in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Scharnebeck in die erste großanlegte Übung seit der Corona-Pandemie.
Verwaltungsmitarbeitende, Feuerwehrleute und Fachberatende aus Hilfsorganisationen arbeiten hier Seite an Seite. Ihr Ziel: Wege zu finden, wie sie schnell und effizient den Menschen im Landkreis Lüneburg helfen können – auch ohne Strom.
Aufgaben: Organisation, Information und Koordination
Die Aufgabe des Katastrophenschutz-Teams: „Im Katastrophenfall kümmern wir uns um die Versorgung der Bevölkerung, informieren die Öffentlichkeit und koordinieren die Einsatzkräfte“, berichtet Sascha Westermann vom Landkreis Lüneburg, Fachgebietsleiter für Brand- und Katastrophenschutz.
Er ergänzt: „In der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Scharnebeck befindet sich unsere Kommandozentrale. Ein Notstromaggregat sorgt dafür, dass der Katastrophenschutz jederzeit einsatzbereit ist. Unser IT-Bereich läuft ebenfalls autark.“
Anlaufstellen an den örtlichen Feuerwehr- und Stadtteilhäusern
Um die Bürgerinnen und Bürger zu informieren, wurde ein Botendienst eingerichtet und übers Radio kommuniziert. Um zusätzlich zentrale Anlaufstellen zu bieten, wurden – für die Übung virtuell – sogenannte „Katastrophenschutz-Leuchttürme“ an allen Feuerwehrhäusern im Landkreis Lüneburg und in allen Stadtteilhäusern der Hansestadt Lüneburg gebildet.
Im Katastrophenfall gibt es dort Information und Hilfe, Notrufe können an den Rettungsdienst abgesendet werden.
Bürger:innen sollten für Ernstfall vorsorgen
Neben dem Einsatz der Rettungskräfte spielt die Vorbereitung der Bevölkerung eine große Rolle bei einem Katastrophenfall.
„Alle Bürgerinnen und Bürger müssen wissen, wie sie für den Notfall vorsorgen und sich auch selbst zu Hause vorbereiten. Dazu gehört beispielsweise ein gewisser Vorrat an Grundnahrungsmittel, Batterien, Wasser, ein stromunabhängiges Radio und weitere Dinge zu Hause vorzuhalten. Eine Liste finden Sie auf den Seiten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe“, erklärt Erste Kreisrätin Yvonne Hobro, die an dem Tag auch die Stabsleitung übernommen hatte.
Im Nachgang zur Übung findet nun eine differenzierte Auswertung statt. Die Erkenntnisse daraus fließen in die Sonderpläne für den Katastrophenschutz des Landkreises Lüneburg ein. „So sind wir im Ernstfall bestmöglich vorbereitet“, sagt Sascha Westermann.
Mehr Information und Kontakt
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: Für den Notfall vorsorgen
Bei großflächigen Schadenslagen können die Rettungskräfte nicht überall gleichzeitig sein. Wer vorbereitet ist, kann sich selbst, Angehörigen und Nachbarn helfen, bis die staatliche Hilfe eintrifft. Sorgen Sie vor! Hier finden Sie Anregungen und Empfehlungen für die Planung Ihrer persönlichen Notfallvorsorge. - Landkreis Lüneburg: Warnapp BIWAPP
Zur Information und Warnung der Bevölkerung bei Großschadenslagen, Katastrophen und anderen wichtigen Angelegenheiten setzt der Landkreis Lüneburg die Bürger-Informations- und Warn-App BIWAPP ein. - Landkreis Lüneburg: Katastrophenschutz
Wenn der Landrat den Katastrophenfall ausruft, nimmt der Katastrophenschutzstab des Landkreises Lüneburg die Arbeit auf. Dem Katastrophenschutzstab gehören Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landkreises Lüneburg an, die den administrativ-organisatorischen Teil der Katastrophenarbeit erledigen. Die operativ-taktische Komponente der Krisenbewältigung wird von den Mitgliedern der Technische Einsatzleitung (TEL) abgedeckt. Der TEL gehören Feuerwehrkameraden und Fachberater von Hilfsorganisationen und Behörden an.
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