Fernwärme-Kraftwerk. Foto: Quartiersmanagement Hanseviertel.

Kommunale Wärmeplanung: Niedersachsen unterstützt mit Geld, Personal und Knowhow

Mit 11,7 Millionen Euro pro Jahr für Personalstellen und Konzeption unterstützt das Land Kommunen und Kreise bei Wärmeplanung und Klimaschutz. „Statt theoretischer Debatten geht es jetzt darum, Planungs- und Investitionssicherheit für die Zukunft der Wärmeversorgung in den Kommunen zu schaffen“, so Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. Vielfältige Angebote des Landes erleichtern die Aufgaben vor Ort.


Mitteilung von: Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz – Am: 12.01.2024
Online: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/


Minister Meyer: „Land unterstützt Kommunen bei Klimaschutz und kommunaler Wärmeplanung“

Foto: Quartiersmanagement Hanseviertel. Lüneburg setzt in manchen Stadtvierteln auf Fernwärme. Hier das Fernwärme-Kraftwerk der Avacon im Hanseviertel. In Reppenstedt wird derzeit ein innovatives Nahwärmekonzept für rund 270 Wohneinheiten realisiert (Avacon: mehr).

Herausforderung der Zukunft ist es, die Wärmeversorgung zunehmend von fossiler auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Der rechtliche Rahmen für die Wärmewende in Bund und Land ist geschaffen: Durch das Gebäudeenergiegesetz des Bundes mit der von Niedersachsen eingeforderten gesetzlichen Verpflichtung zur Erstellung kommunaler Wärmepläne und durch das niedersächsische Klimagesetz (NKlimaG).

Kommunen müssen Wärmepläne erstellen

Ziel einer Wärmeplanung ist es, vor Ort die beste und effizienteste Lösung für eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu ermitteln. Danach sind durch das NKlimaG alle Mittel- oder Oberzentren in Niedersachsen verpflichtet, Wärmepläne zu erstellen.

„In unseren 95 Mittel- und Oberzentren leben mit ca. 4,3 Mio. Menschen mehr als die Hälfte aller Niedersächsinnen und Niedersachsen. Sie bekommen nun Planungssicherheit für ihre künftige Wärmeversorgung“, so Klimaschutzminister Meyer.

Kommunen und Landkreise erhalten Mittel für Personalstellen

Ab 2024 unterstützt das Land erstmalig alle Landkreise und kreisfreien Städte, damit sie Klimaschutzkonzepte erstellen und ab 2026 umsetzen können. Jede verpflichtete Kommune erhält für diese Aufgaben Mittel für insgesamt 1,5 Personalstellen bis 2026 bzw. zwei Personalstellen ab 2026, für die das Land in diesem und im nächsten Jahr jeweils 7,48 Mio. Euro und ab 2026 dann 9,5 Mio. Euro zur Verfügung stellt.

Die Landkreise haben den gesetzlichen Auftrag, ihre jeweiligen kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Klimaschutzfragen und Fördermitteln zu beraten. Dafür bekommen sie dauerhaft Mittel für eine halbe Personalstelle vom Land (insgesamt 1,59 Mio. Euro jährlich).

Planungs- und Investitionssicherheit vor Ort schaffen

Die Wärmeplanung macht klar, wo welches System räumlich nutzbar ist: Wo etwa Abwärme einer Industrieanlage genutzt werden kann oder die Wärme einer Biogasanlage. Und wo Quartierskonzepte mit Wärmepumpen Sinn machen.

Klimaschutzminister Christian Meyer: „Wir sind hier auf einem guten Weg durch Nutzung von Nah- und Fernwärme, Wärmepumpen oder Geothermie. Fossile Energien werden Schritt für Schritt durch klimaneutrale Heizungen ersetzt.

Statt weiterer theoretischer Debatten geht es jetzt darum, Planungs- und Investitionssicherheit für die Zukunft der Wärmeversorgung in den Kommunen zu schaffen“, so der Umweltminister.

Hannover: Wärmeplanung schon eingereicht

Manche niedersächsischen Kommunen sind bei der klimaschonenden Wärmeplanung schon sehr weit. Die Landeshauptstadt Hannover hat diese Woche ihre kommunale Wärmeplanung beim Umweltministerium eingereicht.

„Damit können viele Menschen schneller zu sauberer, erneuerbarer und kostengünstiger Wärme kommen“, freut sich Meyer.

Digitale Wärmebedarfskarte für ganz Niedersachsen liegt bereits vor

Umfassende Hilfsangebote gibt es auch durch die Klima- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN). Im Auftrag des Ministeriums hat die KEAN in 2023 eine digitale Wärmebedarfskarte für ganz Niedersachsen erstellen lassen.

Die Karte enthält eine gebäudescharfe Auflösung des Wärmebedarfs und potenzielle Versorgungsgebiete. Das bietet eine erste Einschätzung des Status-Quo und eine Grundlage für die Wärmeplanung. Bislang wurden die Wärmebedarfskarten schon von mehr als 260 Kommunen angefordert.

Demnächst können die Kommunen bei KEAN auch ein Muster-Leistungsverzeichnis abrufen – als Hilfestellung zur Ausschreibung und Vergabe der Kommunalen Wärmeplanung an Dienstleistungsunternehmen.

Mehr Information und Kontakt

  • Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN): https://www.klimaschutz-niedersachsen.de
    Informationen, Förderprogramme und mehr für Hauseigentümer, Kommunen und Unternehmen
  • Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN): Leitfaden für die kommunale Wärmeplanung
    Der Leitfaden unterstützt Städte und Gemeinden beim Aufbau einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung – mit praktischen Arbeitshilfen, Informationen zu Förderprogrammen und Praxisbeispielen aus Niedersachsen.
  • Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN): Digitale Wärmebedarfskarte – 24.10.2023
    Die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) hat im Auftrag des niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz eine digitale „Wärmebedarfskarte für Niedersachsen“ erstellen lassen. Diese Daten dürfen zweckgebunden an alle niedersächsischen Kommunen für die Erstellung ihrer Kommunalen Wärmeplanung weitergegeben werden, um die Datenbeschaffung für einige der erforderlichen Inhalte dieser Aufgabe zu erleichtern.

Mehr bei Lüne-Blog

  • Klimaneutral heizen: Landkreis Lüneburg unterstützt Kommunen bei der Wärmeplanung – 02.12.2023
    Wo vor Ort besteht Bedarf an Wärme? Wo gibt es Möglichkeiten, Wärme zu erzeugen? Laut aktuellem Gesetzentwurf müssen alle Kommunen diese Fragen beantworten und einen Wärmeplan erstellen. Bei einem Workshop am 27. November 2023 informierte der Landkreis Lüneburg, welche Informationen bereits vorliegen und wie die Kommunen im Kreisgebiet unterstützt werden.
  • Hansestadt Lüneburg: Das steht an für 2024 – 06.01.2024
    Kommunale Wärmeplanung: Die Hansestadt ist optimal vorbereitet und startet als erste Kommune im Landkreis mit der Erstellung einer Kommunalen Wärmeplanung.
  • Umweltminister Meyer: Neues Klimagesetz – Niedersachsen als Vorreiter – 12.12.2023
    Kampf gegen die Klimakrise: Am 11. Dezember 2023 wurde das von SPD und Grünen entworfene Klimagesetz im niedersächsischen Landtag beschlossen. „Niedersachsen wird damit zum Energiewende- und Klimaschutzvorreiter in Deutschland”, erklärt Klimaschutzminister Christian Meyer. Das weite Bereiche umfassende Gesetz stärkt auch die Finanzierung der Aufgaben durch die Kommunen, so der Minister.

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