Metronom. Foto: metronom Eisenbahngesellschaft mbH.

Niedersachsen: Verkehrsvertrag mit metronom vorzeitig aufheben – SPD und Grüne begrüßen Entscheidung

Um Verluste zu begrenzen, will die Eisenbahngesellschaft metronom den Vertrag für das Hansenetz zwischen Hamburg, Bremen und Göttingen im Juni 2026 vorzeitig beenden, wie das niedersächsische Verkehrsministerium mitteilte. SPD und Grüne vor Ort begrüßen das als Chance auf Verbesserung. Der Vertrag sollte eigentlich bis Ende 2033 laufen. Rot-Grün müsse für nachhaltige Finanzierung der Schiene sorgen, fordert die CDU.


Mitteilung von: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung – Am: 21.01.2024
Online: https://www.mw.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/ – Foto: metronom Eisenbahngesellschaft mbH.


metronom/Hansenetz: Land startet Verhandlungen über Aufhebung des Verkehrsvertrages

Der Aufsichtsrat der Niedersächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) hat entschieden, mit der metronom Eisenbahngesellschaft mbH über eine vorzeitige Beendigung des Verkehrsvertrages für das Hansenetz zu verhandeln. Gemeinsames Ziel ist, zum Juni 2026 den bestehenden Vertrag aufzuheben. Parallel wird ein neues Konzept für das Hansenetz erarbeitet und zur Ausschreibung gebracht.

metronom: Entscheidung soll Verluste begrenzen

Notwendig wird dieser Schritt, da metronom auf Grund von zuletzt stark gestiegenen Kosten in eine wirtschaftlich schwierige Lage geraten ist. Der metronom hatte Ende Dezember 2023 die LNVG darum gebeten, in entsprechende Verhandlungen einzusteigen, um Verluste aus dem bis Ende 2033 laufenden Verkehrsvertrag zu begrenzen.

Der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies erklärt dazu: „Unser Ziel ist es […] zum einen, die Verkehre auf der Strecke bis Juni 2026 vollumfänglich zu erhalten und das Angebot wieder zu verbessern. Zum anderen wollen wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jetzt Verlässlichkeit und zugleich eine gute Perspektive bieten.“

Verkehrsminister Lies: Angebot wieder verbessern – Mitarbeitende werden direkt übernommen

Dadurch, dass die Fahrzeuge des metronom dem Fahrzeugpool des Landes entstammen, werden bei einem Betriebsübergang bei Neuausschreibung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von jedem künftigen Betreiber direkt übernommen, auch die metronom-Gesellschaft könnte sich wieder bewerben, betonte Lies.

„Wir müssen alles tun, damit wir die Fachkräfte hier im Land und in der Region halten. Denn in den letzten Jahren haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen noch zentraleren Wert für unsere Verkehrsunternehmen erhalten“, so Lies.

Mitteilung von: MdB Dr. Julia Verlinden, Büro Lüneburg – Am: 31.01.2024
Online: https://julia-verlinden.de/


Julia Verlinden (Grüne): Entscheidung ist Chance auf Verbesserung

„Die Initiative der metronom Eisenbahngesellschaft mbH kann eine Chance für die vielen Berufstätigen und Auszubildenden aus unserer Region sein, die z. B. nach Hamburg oder Hannover pendeln. Eine Chance darauf, dass sie wieder verlässlich und pünktlich mit dem Zug von A nach B gelangen. Insofern verdient die Entscheidung der metronom meinen Respekt“, erklärt Julia Verlinden, stellvertretende Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion und Bundestagsabgeordnete aus Lüneburg.

Bestmögliches Zugangebot bis zur erneuten Ausschreibung sicherstellen – Schienen-Infrastruktur verbessern

„Gleichwohl muss auch bis zur erneuten Ausschreibung alles dafür getan werden, dass ein bestmögliches Zugangebot auf den Strecken des Hansenetzes insgesamt sichergestellt wird. Die Verbesserung der Schienen-Infrastruktur ist dafür dringend notwendig. Hier sind massive Investitionen erforderlich, dafür setze ich mich im Bund weiterhin ein.“

Mitteilung von: SPD-Ortsverein Lüneburg – Am: 31.01.2024
Online: https://spd-ortsverein-lueneburg.de/ 


SPD Ortsverein Lüneburg: Druck hat sich ausgezahlt

Land startet Verhandlungen über Aufhebung des Verkehrsvertrags mit metronom

Zum Juni 2026 soll der mit der Betreibergesellschaft Metronom bestehende Vertrag aufgehoben werden. Parallel wird ein neues Konzept für das Hansenetz erarbeitet und ausgeschrieben.

Dazu betont der Co-Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Lüneburg Luca Thieme: „Die Missstände und die Unzuverlässigkeit sind offensichtlich, daher begrüßen wir die anstehenden Verhandlungen über die Auflösung des Vertrags sehr!”

Co-Vorsitzende Merle Sandkühler ergänzt: „Wenn die Pendlerinnen und Pendler immer wieder gezwungen werden, auf das Auto umzusteigen, werden wir diese Menschen nur schwer für den ÖPNV zurückgewinnen. Das Chaos beim metronom stellt für viele tagtäglich eine große Herausforderung dar!”

Mitarbeitenden bei Neuausschreibung direkt übernommen – Interessen der Belegschaft beachten

Dadurch, dass die Fahrzeuge des metronom dem Fahrzeugpool des Landes entstammen, werden bei einem Betriebsübergang bei Neuausschreibung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von jedem künftigen Betreiber direkt übernommen.

„Für die Mitarbeitenden beim metronom ist dies eine schwierige Situation. Wir setzen uns dafür ein, dass die Interessen der Belegschaft ausreichend Beachtung finden“, betonen Sandkühler und Thieme.

Sie stehen mit dem Betriebsrat und einzelnen Mitarbeitenden in Kontakt. Abschließend ergänzen sie daher: „Wir stehen an eurer Seite! Schließlich seid ihr es, die den Laden am Laufen halten!“

Mitteilung von: Büro Anna Bauseneick – Am: 01.02.2024
Online: https://anna-bauseneick.com/


CDU Niedersachsen: Rot-Grün muss für nachhaltige Finanzierung der Schiene sorgen

„Die vorzeitige Beendigung des Vertrages für das Hansenetz durch das Unternehmen metronom stellt zweifellos eine Herausforderung für unsere Region dar“, sagt die Landtagsabgeordnete Anna Bauseneick.

Bauseneick: Zuverlässigen Partner im öffentlichen Nahverkehr finden

„Wir sind darauf angewiesen, einen zuverlässigen Partner im öffentlichen Nahverkehr zu haben, um die Mobilität unserer Bürgerinnen und Bürger in der Fläche sicherzustellen. Die Suche nach einem neuen Partner, der unsere Region verlässlich bedienen kann, muss zu einer Priorität werden!

Es geht nicht nur darum, die notwendigen Transportdienstleistungen zu erbringen, sondern auch langfristig eine stabile und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu ermöglichen. Die regionale Infrastruktur und die Bedürfnisse unserer Bevölkerung müssen dabei im Fokus stehen”, so Bauseneick weiter.

Scharrelmann: Auskömmliche Finanzierung des Schienen-Nahverkehrs durch das Land Niedersachsen nötig

Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Marcel Scharrelmann ergänzt: „Das verantwortungsbewusste und ehrliche Handeln der metronom ist vor allem gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu begrüßen.

Es ist nun an der Landesregierung und dem Verkehrsminister zukunftsfähig zu handeln und den zahlreichen Versprechungen und Ankündigungen im Bereich des Schienenverkehrs endlich Taten folgen zu lassen. Dazu gehört zwingend die auskömmliche Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) durch das Land Niedersachsen.

Regionalisierungsmittel des Bundes fehlen in Niedersachsen

Zugleich ist es nicht vermittelbar, dass der Bundeshaushalt der Ampel-Fraktionen die dringend benötigte Erhöhung der Regionalisierungsmittel zurückgenommen hat. Diese Mittel fehlen in Niedersachsen für viele Projekte der landeseigenen Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG). Offenbar hat die Schiene hier keine Vorfahrt für die rot-grüne Landesregierung.“

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