Azubi gesucht. Foto: NGG.

Gewerkschaft NGG: Azubi-Chancen im Landkreis – fast 500 Ausbildungsplätze warten auf Jugendliche

Im August startet das Ausbildungsjahr. Doch viele Betriebe im Kreis Lüneburg suchen noch Azubis: Bei der Agentur für Arbeit sind 489 freie Ausbildungsplätze registriert. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat Tipps für Jugendliche und Betriebe.


Mitteilung von: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Lüneburg – Am: 25.07.2024
Online: https://lueneburg.ngg.net – Foto: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)


Reichlich Azubi-Chancen im Kreis Lüneburg: 489 Ausbildungsplätze warten auf Jugendliche

Im August 2024 startet das neue Ausbildungsjahr. Doch viele Betriebe im Kreis Lüneburg sind nach wie vor auf der Suche nach Azubis: Bei der Agentur für Arbeit sind noch 489 freie Ausbildungsplätze registriert. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.

Freie Stellen bei Herstellung von Lebensmitteln und Getränken, Gastronomie und Hotellerie

„Allein in der Herstellung von Lebensmitteln und Getränken bieten Unternehmen im Landkreis Lüneburg noch 24 Ausbildungsplätze. Und in der Lüneburger Gastronomie und Hotellerie warten ebenfalls 24 Ausbildungsstellen auf Jugendliche, die Spaß daran haben, kreativ zu kochen oder sich um Gäste zu kümmern – und das mit internationalen Kontakten“, sagt Steffen Lübbert von der NGG Lüneburg.

Das seien allerdings nur die freien Ausbildungsplätze, die bei der Arbeitsagentur gemeldet wurden. „Die meisten Betriebe starten längst eigene Initiativen, um Azubis zu suchen. Und das vor allem digital – über Online-Portale und Social-Media-Kanäle“, so Lübbert.

Ausbildung bietet sichere berufliche Basis und ermöglicht Karriere

Der Geschäftsführer der NGG Lüneburg rät jungen Menschen, beim Einstieg ins Berufsleben „die Vorteile, die eine Ausbildung bietet, zu erkennen“. Lübbert wehrt sich dagegen, dass die duale Ausbildung mittlerweile „unter Wert gehandelt“ werde. „Es ist wie ein Reflex: Wer sein Abi oder die Fachhochschulreife in der Tasche hat, meint studieren zu müssen“, so Steffen Lübbert.

Dabei würden gerade Industrie, Handwerk und Dienstleistung im Kreis Lüneburg und der Region enorme Chancen bieten. Wer dort eine Ausbildung mache, dem winke in der Regel eine sichere berufliche Basis und oft auch eine prima Karriere.

Bei Interesse ist Anschluss-Studium möglich

Die Zeiten, in denen nur ein Studium ein überdurchschnittliches Einkommen garantiere, seien lange vorbei. „Außerdem kann auf eine Ausbildung oft auch ein Studium draufgesattelt werden“, sagt NGG-Geschäftsführer Lübbert. Eine duale Ausbildung sei „keine berufliche Einbahnstraße“.

Wer in der Lebensmittelindustrie starte, könne beispielsweise ein Studium in Lebensmittelchemie, Anlagenbau oder Betriebswirtschaft anschließen. In der Gastro-Branche würden sich ein Studium im Tourismus-, Hotel-, Kultur- oder Eventmanagement anbieten.

Tipp: Beratung bei der Arbeitsagentur – oder auch direkt bei Betrieben anfragen

Der Geschäftsführer der NGG Lüneburg rät Jugendlichen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind oder bei denen sich der Wunsch nach einem Studienplatz zerschlagen hat, sich bei der Agentur für Arbeit beraten zu lassen.

„Aber auch die Chancen, durch eine Direkt-Akquise einen Ausbildungsplatz zu bekommen, sind enorm gut. Es bringt etwas, bei einem Betrieb anzuklopfen und zu sagen: ‚Hier bin ich. Was kann ich bei euch machen?‘ Ich kenne viele Betriebe, die locker aus dem Stegreif einen zusätzlichen Ausbildungsplatz schaffen könnten“, so Lübbert.

Azubis von heute sind die Fachkräfte von morgen

Denn der Azubi von heute sei die Fachkraft von morgen. Und ein weiterer Fachkräftemangel verschärfe die Arbeitsbelastung in den Betrieben: „Es ist einfach schlecht für die Produktivität, aber auch fürs Betriebsklima, nicht rechtzeitig für den eigenen Nachwuchs zu sorgen“, so Lübbert.

Die NGG Lüneburg kritisiert eine „bedauerliche Trägheit bei der Nachwuchsförderung“ im Landkreis. Es werde grundsätzlich zu wenig ausgebildet – in der Gastronomie genauso wie in der Industrie. „Die Wirtschaft braucht einen neuen ‚Azubi-Mut‘. Der muss dann allerdings auch politisch unterstützt werden: Wird ein Azubi nach der Ausbildung übernommen, dann darf es dabei künftig keine Befristung mehr geben“, fordert Steffen Lübbert.

Unterstützung leisten: Azubi-Ticket, freie „Lerntage“, gutes Betriebsklima

Die NGG Lüneburg setzt sich außerdem für „mehr Azubi-Komfort“ ein: „In den Branchen, in denen es noch kein Azubi-Ticket gibt, machen wir uns dafür stark. Ebenso für freie Tage zur Vorbereitung von Zwischen- und Abschlussprüfungen“, macht Lübbert deutlich.

Vor allem müssten sich aber auch die Betriebe einen „Pro-Azubi-Push“ geben: „Je nach Branche ist da schon einiges zu optimieren. Das Klima – in den Küchen zum Beispiel – muss besser werden. Bei einem rauen Ton machen viele Jugendliche die Schotten einfach schnell dicht. Und die Generation Z erwartet einen – soweit es geht – digitalisierten Ausbildungsplatz“, so Lübbert.

Noten nicht entscheidend: Praktika anbieten

Außerdem sollten Betriebe manchmal deutlich weniger auf die Noten im letzten Schulzeugnis schielen: „Sie sollten versuchen, die Talente der jungen Leute zu entdecken. Das bedeutet, dass Unternehmen mehr Gespräche zum persönlichen Kennenlernen führen. Aber auch, dass sie mehr Praktika anbieten. Oft ist es nämlich der zweite Blick, der dann zur ersten Wahl wird“, erklärt Steffen Lübbert.

Auch bei Problemen in der Berufsschule müssten sich viele Betriebe mehr engagieren und Azubis unter die Arme greifen. Außerdem biete die Arbeitsagentur durch die „Assistierte Ausbildung“ eine Art „Azubi-Nachhilfe“.

Mehr Information und Kontakt

Informationen erhalten Beschäftigte der Gastronomie und Ernährungswirtschaft bei der NGG Lüneburg.

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