Bahnhof Lüneburg. Foto: Lüne-Blog.

DB zur Bahnstrecke Hamburg-Hannover: Teilsanierung 2026 – Generalsanierung 2029

Mai bis Juli 2026 sollen – bei zehn Wochen Teilsperrung – dringend nötige Sanierungsarbeiten auf der Bahnstrecke Hamburg-Hannover durchgeführt werden. Februar bis Juli 2029 ist die Generalsanierung mit Vollsperrung geplant. So die Information der DB bei einem Treffen mit Stadt und Landkreis Lüneburg. Dennoch reichen die Kapazitäten dann immer noch nicht aus. Ein Neubau sei unumgänglich, fordern Stadt und Landkreis.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 13.09.2024
Online: mehr – Foto: Lüne-Blog.


Stadt und Landkreis zu den Sanierungsplänen der Bahn für 2026 und 2029: Erneuerung ist dringend erforderlich, Kapazitätsprobleme nicht gelöst

Foto: Lüne-Blog: Bahnhof Lüneburg. 2026 soll zehn Wochen lang nur eines der drei Gleise befahrbar sein. 2029 droht eine halbjährige Totalsperrung mit Ersatzverkehr.

Wenn die Deutsche Bahn-Tochter DB InfraGo von einer „Qualitätsoffensive“ für die Strecke Hamburg-Hannover spricht, dann meint sie damit, dass „die drängendsten Mängel“ behoben werden. Die Pläne dazu haben Projektvertreter:innen jetzt Stadt und Landkreis Lüneburg und den Hauptverwaltungsbeamten der Samtgemeinden Bardowick und Ilmenau vorgestellt.

Bahn will notwendige Generalsanierung auf 2029 verschieben – mit Totalsperrung

So wird die Bahn die dringend notwendige Generalsanierung, wie kürzlich angekündigt, verschieben und erst von Februar 2029 bis Juli 2029 durchführen. Dabei soll der gesamte Bahnbetrieb auf dem 163 Kilometer langen Abschnitt eingestellt werden. Um diese Strecke allerdings bis dahin befahrbar zu halten und Probleme – wie die Unpünktlichkeit der Züge – nicht noch weiter zu verschlimmern, will die DBInfraGo der Generalsanierung eine sogenannte „Qualitätsoffensive“ vorwegschicken.

Vorab: Teilsperrung im Sommer 2026 – zehn Wochen lang Sanierungsarbeiten

Nach Aussage der Bahn sollen dafür im Sommer 2026 zehn Wochen lang Oberbau, Weichen, Bauwerke und vor allem das störungsanfällige Stellwerk in Uelzen erneuert werden – im Zeitraum von Mai bis Mitte Juli 2026. Notwendig ist dazu eine Teilsperrung des Bahnbetriebs: Nur ein Gleis von dreien wird zwischen Lüneburg und Hamburg noch befahrbar bleiben. Für voraussichtlich zehn Wochen wird es dann Schienenersatzverkehre geben müssen.

Stadt und Landkreis: Verbesserungen dringend nötig

Alle anwesenden Vertreter:innen aus den Kommunen begrüßen das Sanierungsvorhaben grundsätzlich. „Wir brauchen hier dringend eine Verbesserung und zwar so schnell wie möglich“, sind sich Lüneburgs Erster Stadtrat Markus Moßmann und Kreisrat Rainer Müller einig. Auch Heiner Luhmann, Sprecher der Hauptverwaltungsbeamten, sagt: „Wir können nicht bis 2029 warten. Daher ist es richtig, dass die Bahn auf dieser wichtigen und sanierungsbedürftigen Strecke vorher tätig wird.“

Irritiert über Mitteilung von Verkehrsministerium Niedersachsen und Bundesministerium

Irritiert zeigten sich die Vertreter der Kommunen darüber, dass die skizzierten Pläne der Bahn nicht mit den jüngsten politischen Aussagen zusammenpassten. Markus Moßmann dazu: „Die Aussagen aus Bundesverkehrs- und Niedersächsischem Verkehrsministerium legen den Schluss nahe, dass vor 2029 an der Strecke nicht gebaut wird. Die Bahn stellt jetzt klar, dass es 2026 und 2029 zu erheblichen, mehrwöchigen bzw. mehrmonatigen Beeinträchtigungen auf der Strecke kommen wird. Das ist verwirrend – für uns, vor allem aber für die Menschen in der Region, die sich auf Einschränkungen einstellen müssen.“

Tragfähige Lösungen für Lärmschutz und Schienenersatzverkehr gewünscht

Auch Rainer Müller als Vertreter des Landkreises Lüneburg betont: „Es wäre wünschenswert, hier künftig weniger Hin und Her und mehr Klarheit zu haben.“ Nur so könne man bei den Menschen auch für Akzeptanz für die bevorstehenden, massiven Einschränkungen werben. In dem Kontext sprachen die Kommunalvertreter auch die Themen Lärmschutz und Schienenersatzverkehr im Zuge der Sanierungen an. Hier wünsche man sich gute Lösungen von Bahn und Politik.

Kapazitätsprobleme: Strecke bereits zu 150 Prozent ausgelastet

So wichtig beide Sanierungen auch sind – eines lösen sie nicht: die Kapazitätsprobleme auf der Strecke Hamburg-Hannover. Laut Bahn ist die Strecke zu fast 150 Prozent ausgelastet bzw. damit deutlich überlastet. Im Juli 2024 lag die Pünktlichkeitsquote im Schienenpersonenfernverkehr mit 56 Prozent sogar noch unter dem Bundesschnitt von 62 Prozent.

Durch die Generalsanierung 2029 soll auf der Bestandsstrecke die Kapazität für sechs Züge zusätzlich am Tag hinzukommen. Aber: Für ein drittes Gleis zwischen Lüneburg und Uelzen müsste vorher erst einmal Planrecht geschaffen werden. Das erscheint bis 2029 wohl nicht machbar und bautechnisch in wenigen Monaten auch nicht umsetzbar.

OB Kalisch: Kommen um Neubau der Bahnstrecke Hannover-Hamburg nicht herum

„Das reicht bei weitem nicht aus“, betont Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. „Wenn wir die Schiene in Norddeutschland wirklich zukunftsfähig machen wollen, kommen wir um den Neubau der Bahnstrecke Hannover-Hamburg nicht herum.“ Nur damit sind nach Ansicht von Stadt und Landkreis Lüneburg die dringend notwendige Beschleunigung und Kapazitätserhöhung zu erreichen. „Hierzu muss es endlich auch eine ehrliche Aussage vonseiten der Politik geben“, fordert Kalisch.

„Pendlerinnen und Pendler aus unserer Region leiden schon jetzt jeden Tag unter der Situation, weil die Strecke massiv überlastet ist. Dadurch steigen viele aufs Auto um – das kann nicht gewünscht sein.“ Auch Güterverkehre und damit wirtschaftliche Entwicklungen werden dadurch weiter ausgebremst.

Mehr Information

Die DB informiert über ihre Sanierungspläne auf der Strecke Hamburg-Hannover im Internet.

Mehr bei Lüne-Blog

Fridays for Future: Offener Brief an Lars Klingbeil. Foto: Fridays for Future.

Fridays for Future: Offener Brief an Lars Klingbeil. Foto: Fridays for Future.

Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Verbänden und Zusammenschlüssen. Nachricht an: redaktion@luene-blog.de

Lüne-Blog kannst du auch lesen bei:

X - twitter-Logo neu. Lüne-Blog bei Telegram Mastodon

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Im Rahmen der DSGVO notwendige Bedingungen - bitte lesen und akzeptieren:
Wenn du das Formular abschickst, werden Name, E-Mail-Adresse und der eingegebene Text in der Datenbank gespeichert. Für weitere Informationen wirf bitte einen Blick in die Datenschutzerklärung: mehr

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.