Frau mit Handy. Foto: Luisella Planeta, Pixabay.

Verbraucherzentrale Niedersachsen: Altes Handy? Zeit für ein Comeback!

Weihnachtsgeschenk: Ein neues Handy! Und was mit dem alten? Hochrechnungen zufolge lagern in deutschen Schubladen rund 210 Millionen ausrangierte Mobiltelefone … Tipps für Weitergabe oder richtiges Entsorgen hat die Verbraucherzentrale. Und der HandyHelfer hilft bei der Entscheidung. 


Mitteilung von: Verbraucherzentrale Niedersachsen – Am: 17.09.2024
Online: https://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/ 


Für die Schublade zu wertvoll: Alte Handys weitergeben oder recyceln

In deutschen Haushalten verstauben schätzungsweise 210 Millionen ausrangierte Mobiltelefone. Dabei haben diese Geräte noch viel zu bieten. Die Verbraucherzentralen sagen Ihnen, was Sie mit Ihrem alten Handy tun können – und sogar sollten. 

Erst mal in die Schublade? Besser nicht

Werden alte Handys durch neue ersetzt, legen laut einer Umfrage der Verbraucherzentralen 40 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher diese in eine Schublade, weil sie noch einmal gebraucht werden könnten. Hochrechnungen zufolge lagern rund 210 Millionen ausrangierte Mobiltelefone in deutschen Haushalten.

Dabei haben die technischen Helfer ein wertvolles Innenleben. Viele der verbauten Materialien, davon gut 50 Metalle, werden unter Einsatz von umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien gewonnen. Hinzu kommen die energieintensive Produktion und der oft weite Transport der Geräte rund um die Erde. „Deshalb haben Smartphones ein langes Leben und Schubladen-Handys ein Comeback mehr als verdient“, sagt Kathrin Bartsch, Expertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Tipps der Verbraucherzentralen

  • Handys länger nutzen
    „Wer sein Smartphone länger nutzt, spart Geld, klimaschädliches Kohlendioxid und wertvolle Ressourcen“, fasst Bartsch zusammen. Außerdem sei die Einrichtung eines neuen Gerätes ziemlich zeitintensiv und für viele Verbraucherinnen und Verbraucher oft nervenaufreibend.
  • Altes Handy verkaufen oder verschenken
    Steht tatsächlich eine Neuanschaffung an, sollten noch funktionsfähige Altgeräte möglichst sofort weiterverwendet werden und nicht ungenutzt zu Hause herumliegen. Sie lassen sich beispielsweise auf Secondhand-Plattformen oder direkt über Kleinanzeigenportale online verkaufen. Auch eine Weitergabe an die Handy-Sammlungen gemeinnütziger Organisationen ist möglich. „Wichtig ist jedoch, vorher alle auf dem Smartphone gespeicherten Daten sowie verknüpfte Konten zu löschen und das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen“, rät die Expertin.
  • … oder fachgerecht entsorgen
    Kommt das nicht in Frage, sind Mobiltelefone fachgerecht als Elektroschrott zu entsorgen. „Gebrauchte Smartphones gehören nicht in den Hausmüll“, so Bartsch. Für die Abgabe zum Recycling kommen nicht nur Wertstoffhöfe und der Fachhandel in Frage, auch Supermärkte, Discounter und Drogeriemärkte um die Ecke können Anlaufstellen sein, wenn diese mehrmals im Jahr Elektro- und Elektronikgeräte anbieten.
  • Der „HandyHelfer“ hilft bei der Entscheidung! 
    Du hast ein altes oder kaputtes Handy und fragst dich, was du damit tun kannst? Oder du suchst ein neues Handy, das möglichst lange hält und damit die Umwelt weniger belastet? Dann bist du beim HandyHelfer von mobilsicher genau richtig: https://handy-helfer.de/

Forderung: Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen

„Auch Unternehmen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden. Sie sollten nachhaltigen Konsum fördern, anstatt mit gezielten Anreizen den Kauf neuer Smartphones immer weiter zu forcieren“, fordert Bartsch. Die ständige Einführung verbesserter Funktionen wie längere Akkulaufzeiten, schnellere Prozessoren oder neue Displaytechnologien machen den Umstieg auf ein neues Gerät für viele Menschen attraktiv. Tauschprogramme, bei denen für alte Handys Prämien gezahlt werden, um aktuelle Modelle zu vermarkten, schaffen einen zusätzlichen Konsumdruck.

Und auslaufende Softwareupdates führen dazu, dass selbst funktionsfähige Handys aus Sicherheitsgründen früher abgestoßen werden als eigentlich nötig. „Erst ab 2025 müssen Hersteller Verbraucherinnen und Verbrauchern beim Kauf eines neuen Smartphones mindestens fünf Jahre funktionale Updates und Sicherheitsaktualisierungen garantieren“, erklärt die Expertin.

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