Hühner vor dem Stall. Foto: ELG21, Pixabay.

Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen: Baupläne für Hähnchenmastanlagen zurückziehen

Aufgrund hoher Preise für Futter und Energie und steigender Löhne sind Riesen-Mastställe immer weniger rentabel. Weitere Baupläne sollten daher zurückgezogen werden, fordert der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen (LBU). Stattdessen sei die Umstellung auf artgerechte Tierhaltung nötig.


Mitteilung von: Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen e.V.
Am: 18.05.2022


LBU: Mega-Hähnchenmastanlagen vor ruinösem Markt-Umfeld

Der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) Niedersachsen appelliert an die Antragsteller für den Bau riesiger Hähnchenmastanlagen z.B. in Beedenbostel/Kreis Celle (120.000 beantragte Mastplätze) und in Brome-Altendorf/Kreis Gifhorn (180.000 beantragte Mastplätze), ihre Anträge rasch zurückzuziehen.

Der LBU begründet dies nicht nur damit, dass es zahlreiche Gründe und Verfahrensfehler für aussichtsreiche Klagen gegen Genehmigung und Bau gebe, sondern auch mit den zumindest für die nächsten Jahre zu erwartenden Verlusten in dieser Branche.

Neue Anlagen verschärfen Krise der Hähnchenmast

Der weitere Bau von Hähnchenmastanlagen, so der LBU, werde diese Dauerkrise der Hähnchenmast noch weiter verschärfen. Außerdem würden die Hähnchen-Preise durch den Wegfall von Zöllen für Hähnchenfleisch-Importe aus der Ukraine weiter unter Druck stehen.

LBU-Vertreter Eckehard Niemann verweist in diesem Zusammenhang auf die aktuellen „Notrufe“ (siehe unten) des Präsidenten des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft, denen zufolge die „Geflügelhalter zwischen Tierwohl und Aufgabe“ der Produktion stehen.

Höhere Kosten für Futter und Energie durch Ukraine-Krieg

Die nicht nur infolge des Ukraine-Kriegs extrem gestiegenen Kosten für Futter und Energie würden, so Niemann, wohl noch lange auf diesem Niveau bleiben. Das gelte auch für den Umstand, dass die höheren Verbraucherpreise kaum bzw. in unzureichendem Umfang an die Erzeuger weitergegeben würden.

Bauvorhaben auch von Bürgerinitiativen zu Fall gebracht

Sollten die Antragsteller dennoch an ihren Bauplänen festhalten, so würden diese wohl durch aussichtsreiche Klagen von Bürgerinitiativen und Verbänden zu Fall gebracht werden, so der LBU. Vielleicht, so LBU-Vertreter Niemann, würden die gescheiterten Antragsteller dann später einmal dankbar dafür sein, dass man sie so vor verlustreichen Investitionen bewahrt habe …

Kontakt

Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen e.V. – lbu-niedersachsen.de
Regionalgruppe Ostheide – Eckehard Niemann
Kontakt: eckehard.niemann@freenet.de – Telefon 0151 1120 1634


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