
Verkehrswacht: Mehr Sicherheit im Fußverkehr – keine gemeinsamen Geh- und Radwege mehr
Die Deutschen Verkehrswacht sprach sich bei ihrer Jahreshauptversammlung am 20./21. Juni 2025 in Lüneburg einstimmig für ein Maßnahmenpaket für mehr Sicherheit im Fußverkehr aus. So soll es keine gemeinsamen Geh- und Radwege mehr geben. Gehwegparken sei weitestgehend aufzuheben und unerlaubtes Parken auf Gehwegen durch Kontrollen zu unterbinden.
Mitteilung von: Deutsche Verkehrswacht e.V. – Am: 21.06.2025
Online: https://www.presseportal.de/pm/80446/6059943 – Grafik: Zeichen 240 durchgestrichen
„Keine gemeinsamen Geh- und Radwege mehr“: Deutsche Verkehrswacht verabschiedet Positionen für mehr Sicherheit im Fußverkehr
Grafik: Zeichen 240 durchgestrichen – Verkehrswacht spricht sich gegen gemeinsame Geh- und Radwege aus.
Zu einer Fachtagung mit anschließender Jahreshauptversammlung traf sich die Deutsche Verkehrswacht e.V. (DVW) am 20./21. Juni 2025 in Lüneburg. Die Fachtagung stand unter dem Titel „Es geht besser! – Perspektiven für einen sicheren Fußverkehr“. Bei der Jahreshauptversammlung sprach sich der Verband für ein Maßnahmenpaket aus, das die Sicherheit im Fußverkehr erhöhen soll. Der Beschluss wurde von den Mitgliedern und Delegierten einstimmig verabschiedet.
Konflikte mit dem Fußverkehr vorprogrammiert
DVW-Präsidentin Kirsten Lühmann erklärt: „Pedelecs, Lastenräder, Elektro-Roller – immer neue Fortbewegungsmittel kamen in den letzten Jahren dazu. Diese sind oft genug auf die Gehwege gelenkt worden – die Konflikte mit dem Fußverkehr waren vorprogrammiert. Durch eine Trennung können wir den Raum für alle Verkehrsteilnehmende sicherer gestalten.“
Fuß- und Radverkehr: Konsequent getrennt, ausreichend breite Wege
- So soll es bei Infrastruktur möglichst keine gemeinsamen Geh- und Radwege mehr geben. Durch die gleichzeitige Nutzung durch Gehende und Radfahrende besteht ein erhebliches Konfliktpotential und die Unfallgefahr steigt. Stattdessen sollten die Verkehrsträger konsequent getrennt werden und beide ausreichend dimensionierte Flächen erhalten.
- Auch sind Gehwege und Querungsstellen durchgängig, barrierefrei und sichtbar zu gestalten.
- Die Grünphasen für den Fußverkehr an Ampeln müssen angemessen lang sein.
Bessere Sicht und weniger Tempo
- Sichtbeziehungen an Kreuzungen und Querungen müssen durch Parkverbote, bauliche Maßnahmen und klare Verkehrsführung gesichert werden.
- Tempo 30 sollte insbesondere in Wohngebieten und vor sensiblen Einrichtungen, beispielsweise Kindertagesstätten, Schulen und Pflegeeinrichtungen, zur Regel werden.
Mehr Technik und Kontrollen
- Fahrzeuge sollen mit Assistenzsystemen zum Schutz von zu Fuß Gehenden ausgestattet werden.
- Verstöße gegen Anhaltepflichten und Halteverbote an Überwegen sind konsequent zu ahnden.
- Das Gehwegparken gilt es weitestgehend aufzuheben und illegales Beparken von Gehwegen durch Kontrollen möglichst zu unterbinden, damit Personen mit Bewegungseinschränkungen, Kinderwagen etc. sich in einem sicheren Raum ungehindert bewegen können und Sichtbeziehungen beim Überqueren von Straßen ungehindert möglich sind.
Verkehrserziehung und Aufklärung
- Kinder müssen frühzeitig auf eine sichere Verkehrsteilnahme vorbereitet werden, beispielsweise im Rahmen der Verkehrserziehung ab dem Vorschulalter oder durch das Üben des sicheren Schulwegs.
- Öffentlichkeitsarbeit soll über Gefahren durch Ablenkung und die Einschränkung der Sichtbarkeit bei Dunkelheit aufklären sowie die gegenseitige Rücksichtnahme fördern.
Koordination vor Ort: Ansprechstelle für den Fußverkehr
- Städte mit über 100.000 Einwohnenden sollen eine zentrale Ansprechstelle für den Fußverkehr einrichten.
- Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit von zu Fuß Gehenden sind als fester Bestandteil in kommunale Verkehrs- und Sicherheitsstrategien aufzunehmen.
Mehr Information und Kontakt
- Verkehrswacht Lüneburg: https://www.landesverkehrswacht.de/verkehrswacht-lueneburg/
- Facebook: https://www.facebook.com/verkehrswacht.lueneburg
- Verkehrswacht Deutschland: https://www.verkehrswacht.de/
Verkehrswacht: „Unsere Vision ist der unfallfreie Straßenverkehr“
Unfälle vermeiden, Leben schützen: Das ist die Aufgabe der Deutschen Verkehrswacht. Sie greift damit das menschliche Grundbedürfnis auf, auf allen Wegen sicher unterwegs zu sein und unverletzt anzukommen. Die Verkehrswacht kümmert sich um alle Verkehrsteilnehmenden, gleich welchen Alters und gleich, wie sie unterwegs sind. Die Verkehrswacht Lüneburg e.V. hat ihren Sitz bei der Samtgemeinde Bardowick. Vorsitzender ist Prof. Dr. Peter Pez, zweiter Vorsitzender Martin Schwanitz.
- Verkehrswacht Lüneburg: https://www.landesverkehrswacht.de/verkehrswacht-lueneburg/
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Mehr bei Lüne-Blog
- Aktion am Stadtring: Getrennte und ausreichend breite Verkehrsführung für Fuß- und Radverkehr gefordert – 18. September 2024
Missstand in der Neuetorstraße und Vor dem Neuen Tore: Hier sollen sich Radfahrende in beiden Richtungen und zu Fuß Gehende einen 1,40 Meter schmalen Weg teilen. Gefährliche Situationen sind da vorprogrammiert. Darauf wies das Verkehrswende-Bündnis am 14. September 2024 mit einer spontanen Aktion hin. Die Forderung: Getrennte und ausreichend breite Führung von Fuß- und Radverkehr – und für solche Gefahrenorte Sofortlösungen statt langwieriger Umgestaltungsprozesse.

Foto: Verkehrswende-Bündnis. Missstand in der Neuetorstraße und Vor dem Neuen Tore: Ganze 1,40 Meter sind hier für Fuß- und Radverkehr in beiden (!) Richtungen vorgesehen – unter Missachtung sämtlicher Regelwerke.

Vorgaben der Regelwerke für Geh- und Radwege innerorts mit Maßangaben. Grafik: Dietmar Rudolph
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