Aktualisierter Lärmaktionsplan zum Straßenverkehr in Lüneburg liegt vor
Lüneburg soll leiser werden, insbesondere mit Blick auf den Verkehrslärm. Der aktualisierte Lärmaktionsplan, beschlossen in der Ratssitzung am 28. November 2024, sieht dafür Tempolimits und Straßensanierung vor. „Ruhige Gebiete“ in Böhmsholz, im Kurpark, am Kreidebergsee und in der Steinhöhe sollen besonders vor einer Zunahme von Lärm geschützt werden.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 11.12.2024
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Aktualisierter Lüneburger Lärmaktionsplan zum Straßenverkehr liegt vor
Foto: Beispielfoto. Der kürzlich beschlossene Lärmaktionsplan sieht Tempo 30 auf einigen viel befahrenen Straßen in Lüneburg als Maßnahme vor.
Lüneburg soll leiser werden, insbesondere mit Blick auf den Verkehrslärm. Welche Straßen und Gebiete sind im Stadtgebiet besonders betroffen? Und was kann die Hansestadt tun, um den Lärm dort zu mindern? Das sind die wesentlichen Inhalte der kommunalen Lärmaktionsplanung. Jetzt liegt der aktualisierte Lärmaktionsplan vor.
Nach der Öffentlichkeitsbeteiligung im Oktober hat der Rat den vorliegenden Plan in der Sitzung am 28. November 2024 verabschiedet. Der beschlossene Lärmaktionsplan wurde anschließend an das niedersächsische Umweltministerium übersandt.
Lärmkarten erstellt und Maßnahmen entwickelt
Für den neuen Lärmaktionsplan haben Gutachter vorhandene Lärmkarten erweitert und aktualisiert und Empfehlungen zur Lärmminderung fortgeführt. Die Belastungen im Stadtgebiet wurden auf der Grundlage von Verkehrszählungen rechnerisch ermittelt und die Lärmbelastung in Lärmkarten übersetzt. Anschließend haben die Experten Maßnahmen zur Lärmminderung für die nächsten Jahre entwickelt und priorisiert.
Tempolimits, Sanierung und „Ruhige Gebiete“
Die Maßnahmen betreffen etwa den baulichen Lärmschutz, die Verlagerung von Verkehren, die Sanierung von Straßen oder eine Reduktion des Tempos. Auf Grundlage dieser Hinweise und Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltung wird die Verwaltung jetzt sukzessive prüfen, wo sich welche Maßnahmen umsetzen lassen.
Der Lärmaktionsplan beinhaltet auch Regelungen über die so genannten „Ruhigen Gebiete“ in Lüneburg. Die dafür identifizierten Bereiche liegen in Böhmsholz, im Kurpark, am Kreidebergsee und in der Steinhöhe. Diese Gebiete sind vor einer Zunahme des Lärms besonders zu schützen.
Keine Rechtswirkung, aber Berücksichtigung bei Entscheidungen
Eine unmittelbare Rechtswirkung hat der Lärmaktionsplan nicht, die in ihm enthaltenen Maßnahmen zur Lärmminderung können nicht eingefordert werden. Allerdings sind die Aussagen des Lärmaktionsplanes für die öffentliche Verwaltung insofern verbindlich, als dass sie bei künftigen Planungen und Entscheidungen der planenden Fachämter zu berücksichtigen sind und in die Abwägungsentscheidung mit einfließen müssen.
Mehr Information
Der Lärmaktionsplan sowie weitere Infos zum Thema sind auf der städtischen Internetseite zu finden.
Hansestadt Lüneburg:
- Information zum Lärmaktionsplan
- Lärmaktionsplan, 12.11.2024 (PDF-Datei, 90 Seiten)
- Lärmaktionsplan: Protokoll der Öffentlichkeitsbeteiligung (PDF-Datei, 64 Seiten)
Mehr bei Lüne-Blog
- Tempo 30 für Lärmschutz: B4-Ortsdurchfahrten Tätendorf und Jelmstorf – 23.09.2023
In Tätendorf und Jelmstorf an der B4 gilt ab kommender Woche, Kalenderwoche 39/2023, Tempo 30 aus Lärmschutzgründen – in Tätendorf durchgängig, in Jelmstorf nachts. Ampeln sollen zusätzlich für mehr Sicherheit sorgen. Das wurde gemeinsam von Polizei, Verkehrsbehörde, Bürgerinitiative B4 und der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr erarbeitet und von der Verkehrsbehörde angeordnet. - Lärmschutz in Winsen/Pattensen: Hannover will Tempo 30 stoppen – Stadt erwägt Klage – 07.01.2023
Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt in Pattensen – das hatte der Winsener Rat auf Grundlage des Lärmaktionsplans beschlossen. Das Verkehrsministerium Niedersachsen wies die Stadt Winsen an, diese Entscheidung aufzuheben. Die Stadt Winsen wollte gegebenenfalls gerichtliche Schritte veranlassen. Wie sich inzwischen – 2024 und ein Jahr später – gezeigt hat, war das nicht nötig. Die Geschwindigkeitsbeschränkung gilt.
Lärmaktionsplan für Lüneburg: In Fünf-Jahres-Schritten Lärmbelastung senken
Ab 55 Dezibel in der Nacht und 65 Dezibel am Tag gilt Lärm als gesundheitsschädigend. Die Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation liegen bereits bei 45 Dezibel nachts und 53 Dezibel am Tag. Einen bundesweit festgelegten Grenzwert gibt es nicht. In Fünf-Jahres-Schritten soll die Lärmaktionsplanung daher die Lärmbelastung senken und die Lebensqualität vor Ort steigern.
Im neuen Lärmaktionsplan werden erstmals alle Straßen im Stadtgebiet mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als 8.200 Fahrzeugbewegungen am Tag gesichtet. Im jetzt abgelaufenen Lärmaktionsplan 2019 waren nur A39, B4, B209, B216 und L216 enthalten.
„Hotspots“: Prüfung auf Tempo 30 empfohlen
Manche Straßen in Lüneburg sind besonders laut und gelten als „Hotspots“ (vgl. Karte unten). Bei der Untersuchung fließt auch ein, wieviel Anwohnende betroffen sind und wie viele durch Maßnahmen geschützt würden.
Zu den Hotspots gehören vor allem Straßen des Stadtrings. Hier, so das Gutachten, „sollte daher seitens der zuständigen Straßenverkehrsbehörde eine verkehrsrechtliche Abwägung für eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h aus Lärmschutzgründen geprüft werden.“ (S. 58 u. a.) In Teilen wird auch die Sanierung der Straßendecke zur Lärmminderung vorgeschlagen.
- Neuetorstraße, Springintgut, Hindenburgstraße (S. 51)
- Reichenbachstraße, Am Schifferwall und Schießgrabenstraße (S. 57)
- Stresemannstraße und Lindenstraße (S. 60)
- Bleckeder Landstraße und Lünertorstraße (S. 63)
- Dahlenburger Landstraße (S. 69)
Ziel ist es, diese Maßnahmen „kurz- bis mittelfristig umzusetzen“ (S. 75).
Mehr bei Lüne-Blog
- Lärmaktionsplanung: Tempo 30 für Lärmschutz? Einwohnende bis 17. Oktober 2024 gefragt – 04.10.2024
An welchen Straßen in Lüneburg ist es zu laut? Was kann die Stadt für den Lärmschutz tun? Der Entwurf für den Lärmaktionsplan liegt vor. Für fünf besonders betroffene Straßenbereiche – darunter Teile des Stadtrings – wird Tempo 30 und die Sanierung der Straßendecken vorgeschlagen. Einwohnende sind nun aufgerufen, bis zum 17. Oktober 2024 Hinweise und Anregungen zu den Vorschlägen abzugeben. - Hansestadt: Verkehrszählung per Video für Lärmaktionsplanung im April 2024 – 03.04.2024
Was für Fahrzeuge und wie viele davon sind auf Lüneburgs Hauptverkehrsstraßen unterwegs? Dazu lässt die Hansestadt Lüneburg im April 2024 per Video Erhebungen durchführen. Aus den Ergebnissen werden die Lärmpegel ermittelt, denen Anwohnende und angrenzende Einrichtungen ausgesetzt sind. Die Stadt muss einen Aktionsplan erstellen, der Maßnahmen zur Lärmminderung enthält.
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