Foto: Landkreis Lüneburg. Seit 2015 ist die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle im Behördenzentrum auf der Hude untergebracht und teilt sich den Raum mit der Polizei.

Ausschuss zu Gast bei der Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle: Blicke in die Zukunft

Der Landkreis-Ausschuss für Feuer-, Katastrophenschutz und Ordnungsangelegenheiten besuchte bei der Sitzung am 22. Januar 2024 die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle des Landkreises Lüneburg im Behördenzentrum “Auf der Hude”. Hintergrund ist ein Gutachten zu einem möglichen Leitstellenverbund, das bei der Sitzung im November 2023 vorgestellt wurde. Das Gutachten selbst ist auf den Seiten des Landkreises aktuell noch nicht zugänglich.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 06.02.2024
Online: mehr – Foto: Landkreis Lüneburg


Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle: Ausschuss diskutiert vor Ort mögliche künftige Szenarien

Foto: Landkreis Lüneburg. Seit 2015 ist die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle im Behördenzentrum auf der Hude
untergebracht und teilt sich den Raum mit der Polizei. 

Der Ausschuss für Feuer-, Katastrophenschutz und Ordnungsangelegenheiten tagte am 22. Januar 2024 (Tagesordnung: mehr) in der Kooperativen Leitstelle (KLL) im Behördenzentrum “Auf der Hude”. Dort hat die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle des Landkreises Lüneburg ihren Sitz.

Die Kreistagsmitglieder ließen sich durch die Leitstelle führen und diskutierten über die Zukunft der Leitstelle – denn es zeichnet sich ein deutlicher Veränderungsbedarf ab.

Leitstelle Lüneburg: Immer mehr Aufgaben übernommen

Marcel Meyer, Fachgebietsleiter der Kooperativen Leitstelle beim Landkreis Lüneburg, schilderte den Kreistagsabgeordneten zuerst die Historie. Im Laufe ihrer Geschichte hat die Leitstelle Lüneburg immer weitere Aufgaben übernommen und war nach und nach für immer mehr und vielfältigere Aufgaben verantwortlich:

1966 gab es noch getrennte Feuerwehrleitstellen für Stadt und Landkreis Lüneburg, die 1980 zusammengelegt wurden. 1982 kamen die Rettungsdienste dazu, 1984 die Krankentransporte der Hilfsorganisationen von DRK und ASB.

Zahl der Einsätze nimmt zu

Die 23 Mitarbeitenden der Leitstelle sind mit einem stetig wachsenden Aufkommen konfrontiert: 2014 waren es noch 1.100 Feuerwehreinsätze und 30.000 Rettungsdiensteinsätze – 2023 waren es bereits 1.800 Feuerwehreinsätze und 40.000 Rettungsdiensteinsätze.

Problem: Automatisierte Notrufe

Dazu sind in den letzten Jahren zahlreiche weitere Herausforderungen gekommen, etwa durch automatisierte Notrufe, die von Autos oder Mobiltelefonen abgesetzt werden.

“Solche automatisierten Notrufe stellen uns vor große Herausforderungen, können wir doch meist nicht mit dem Anrufer direkt sprechen und Fragen stellen. In diesen Fällen müssen wir nur auf Basis der technischen Notrufdaten die richtigen Einsatzentscheidungen treffen”, erklärt Meyer.

Kassenärztlicher Notdienst 116 117 kommt möglicherweise künftig auch zur Leitstelle

In den kommenden Jahren könnten noch weitere Aufgaben hinzukommen, etwa wenn das Konzept der “Gesundheitsleitstelle” umgesetzt wird und auch die Anrufe beim kassenärztlichen Notdienst 116 117 in den Leitstellen landen. Zudem steht eine Vorgabe der EU zum “barrierefreien Notruf” zur Umsetzung an.

Räumlichkeiten in der Polizeidirektion Lüneburg begrenzt

Seit 2015 teilt sich die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle die Räumlichkeiten mit der Leitstelle der Polizeidirektion Lüneburg. Aber diese Lösung bietet für die Zukunft laut Meyer weder technisch noch räumlich genug Erweiterungsmöglichkeiten.

Der Kooperationsvertrag mit der Polizei läuft noch bis 2030, danach könnte der Landkreis mit der Leitstelle andere Wege beschreiten.

Gutachten: Gemeinsame Leitstelle effizienter und wirtschaftlicher

Die Kreistagsmitglieder diskutierten über mögliche Antworten auf diese Herausforderungen. Ein gemeinsames Gutachten der Landkreise Harburg, Heidekreis, Lüneburg und Rotenburg (Wümme) kommt zum Schluss, dass eine gemeinsame Leitstelle nicht nur effizienter arbeiten, sondern auch wirtschaftlicher sein könnte als einzelne kleine Kreisleitstellen.

Durch eine klare Rollenverteilung bei der Anrufannahme und Disposition der Einsatzkräfte könnte zudem die telefonische Unterstützung in kritischen Situationen verbessert werden – vor allem bei Großeinsätzen, von denen in Zukunft mehr zu erwarten sind.

Gutachten im November 2023 im Ausschuss vorgestellt

Das Gutachten war den Ausschussmitgliedern Ende November 2023 vorgestellt worden. Daraufhin hatte der Ausschuss beschlossen, in der Leitstelle zu tagen und sich ein Bild von der aktuellen Situation zu machen.

  • Ausschuss für Feuer-, Katastrophenschutz und Ordnungsangelegenheiten am 21.11.2023: Vorlage 2023/378 – Gutachteranalyse Lülf+ GmbH zu den Zukunftsformen der Leitstelle
    Die Landkreise Harburg, Rotenburg/Wümme und Heidekreis bilden derzeit einen sog. virtuellen Leitstellenverbund. Die drei Landkreise haben beschlossen, ein Gutachten zur Evaluierung zu beauftragen. Darin soll auch eine mögliche Einbindung des Landkreises Lüneburg ergebnisoffen betrachtet werden. Beauftragt wurde die Firma Lülf+ aus Viersen. Geschäftsbereichsleiter Sven Ohrem wird die Ergebnisse des Gutachtens in der Sitzung vorstellen. Das Gutachten selbst ist in der Vorlage nicht zugänglich.
  • Landkreis Lüneburg: Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle (Notruf 112)
    Die Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle des Landkreises Lüneburg nimmt rund um die Uhr die Notrufe der Bürgerinnen und Bürger über die bekannte Notrufnummer 112 entgegen.


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