Museum Lüneburg. Foto: Lüne-Blog, J. Korn.

Begegnung im Warschauer Ghetto: Szpilman und Hosenfeld – Konzert am 18. April 2023

Ein Pianist im Warschauer Ghetto und ein deutscher Besatzungsoffizier, die sich gegenseitig das Leben retten wollen: Wladyslaw Szpilman und Wilm Hosenfeld. Am Dienstag, 18. April findet dazu ein besonderes Konzert im Zentralgebäude der Universität statt mit Musiker:innen aus dem Projekt Krzyżowa-Music. Am 19. April 2023 wird der Hosenfeld-Szpilman-Preises 2023 feierlich vergeben.


Mitteilung von: Museum Lüneburg
Am: 29.03.2023
Online: https://www.museumlueneburg.de/
Foto: Lüne-Blog.


Wladyslaw Szpilman – Wilm Hosenfeld. Eine Begegnung in den Trümmern des Warschauer Ghettos – 4. April 2023

Dienstag, 4. April 2023, 19:00 Uhr – Foyer, Museum Lüneburg – live und per Videostream

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Universitätsgesellschaftlicher Dienstag“ spricht Prof. Dr. Heike Düselder am Dienstag, 4. April 2023 um 19:00 Uhr im Museum Lüneburg zum Thema

„Wladyslaw Szpilman – Wilm Hosenfeld. Eine Begegnung in den Trümmern des Warschauer Ghettos“.

Wladyslaw Szpilman und Wilm Hosenfeld: Eine besondere Verbindung

Erstmals wird in diesem Jahr der Hosenfeld-Szpilman-Preis wieder vergeben. Er erinnert an den aus einer jüdischen Familie stammenden polnischen Pianisten Wladyslaw Szpilman und den deutschen Besatzungsoffizier im Warschauer Ghetto, Wilm Hosenfeld.

In den letzten Monaten des Jahres 1944 versteckte Hosenfeld den jungen Szpilman auf dem Dachboden des deutschen Verteidigungsstabes, versorgte ihn mit Lebensmitteln und Kleidern und konnte so sein Leben retten. Nach Kriegsende versuchte Szpilman seinerseits, dem in russischer Kriegsgefangenschaft befindlichen Hosenfeld zu helfen.

Der Vortrag beleuchtet die Umstände und die besondere Beziehung zwischen Hosenfeld und Szpilman. Im Anschluss findet eine Diskussion statt.

Mehr Information und Anmeldung

Der Eintritt ist kostenfrei. Es gibt ein begrenztes Kontingent an Live-Karten, die übrigen Interessierten bekommen einen digitalen Einladungscode.

  • Mitglieder der Universitätsgesellschaft erhalten den Zugangscode zu den Veranstaltungen automatisch per E-Mail zugesandt.
  • Externe Zuhörer*innen werden gebeten, sich per E-Mail anzumelden: gf@ug-lg.de
  • Mehr Information: Leuphana Universitätsgesellschaft – https://ug-lg.de/

Hosenfeld-Szpilman-Preis 2023

Preisverleihung: Mittwoch, 19. April 2023 – Leuphana Universität (für geladene Gäste)
Öffentliches Konzert: Dienstag, 18. April 2023, 19:00 Uhr – Leuphana Universität Lüneburg

Am 19. April 2023 jährt sich der Aufstand der im Warschauer Ghetto gefangenen Jüdinnen und Juden zum achtzigsten Mal. Unter ihnen war auch der polnische Pianist und Komponist Wladyslaw Szpilman, der als einziges Mitglied seiner Familie das Ghetto überlebte.

Geholfen hat ihm Wilm Hosenfeld, der deutsche Wehrmachtsoffizier, der ihn versteckte und mit Nahrung und warmer Kleidung versorgte. Seinen Namen nannte er ihm nicht. Erst 1951 erfuhr Szpilman den Namen seines Retters und versuchte vergeblich, ihm zu helfen, aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft freizukommen. Eine beeindruckende und berührende Begegnung und ein Zeichen für Zivilcourage und Menschlichkeit inmitten des Grauens.

Hosenfeld-Szpilman-Preis bis 2017 durch Universität verliehen

In den Jahren 2005-2017 verlieh die Leuphana Universität Lüneburg sieben Mal den Hosenfeld-Szpilman-Preis. Prämiert wurden wissenschaftliche, pädagogische und kulturelle Leistungen, die sich in eindrücklicher Weise mit ethischem Widerstandshandeln im Nationalsozialismus befassten oder auf besondere Weise einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit dieser Geschichte leisten.

Neu: Hosenfeld-Szpilman-Preis für Erinnerungskultur – Gegen das Vergessen

Die Universitätsgesellschaft Lüneburg hat es sich gemeinsam mit der Museumsstiftung und der Hansestadt Lüneburg nunmehr zur Aufgabe gemacht, den Hosenfeld-Szpilman-Gedenkpreis als Preis der Erinnerungskultur – Gegen das Vergessen künftig wieder zu vergeben, erstmals am 19. April 2023. Der Preis soll alle zwei Jahre verliehen werden.

Die Hansestadt beteiligt sich mit 2000 Euro an dem Preisgeld, das insgesamt 5000 Euro umfasst. Die übrigen 3000 Euro stiftet der Lüneburger Rotary Club. Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch begrüßte die Entscheidung des städtische Kultur- und Partnerschaftsausschusses: „Verwaltung und Rat stehen geschlossen zu diesem wichtigen Preis der Erinnerungskultur und möchten diesen unterstützen.“

Preisträger 2023: Projekt Krzyżowa-Music

Das neu gegründete Kuratorium für die Vergabe des Hosenfeld-Szpilman-Preises hat sich zusammen mit den externen Jurymitgliedern Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Direktor des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt, Dr. Elke Gryglewski, Leiterin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, und Prof. Dr. Joachim Tauber, Direktor des Nordost-Instituts in Lüneburg, für einen würdigen Preisträger entschieden: das internationale Projekt Krzyżowa-Music.

Krzyżowa-Music ist ein jährlich stattfindendes Kammermusik-Festival, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Frieden in Europa durch die Begegnung junger Menschen im gemeinsamen Musizieren zu fördern.

Der Geist und die Inspiration, die aus diesem Projekt sprechen, stehen aufs Engste mit den Kriterien der Preisvergabe und der Freundschaft zwischen Wilm Hosenfeld und Wladyslaw Szpilman in Verbindung.

Preisverleihung mit geladenen Gästen am 18. April 2023

Mit geladenen Gästen, darunter auch Angehörige der Familien von Wladyslaw Spzilman und Wilm Hosenfeld, findet die Preisverleihung in der Leuphana Universität statt.

Die Laudatio für die Preisträger hält die ehemalige Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), Professorin Dr. Gesine Schwan. Seine Teilnahme zugesagt hat auch der Generalkonsul der Republik Polen in Hamburg, Pawel Jaworski.

Für die Öffentlichkeit: Konzert mit Musiker:innen aus dem Projekt Krzyżowa-Music

Um auch die Öffentlichkeit mit den Preisträgern bekannt zu machen und sie an der Vergabe des Preises teilhaben zu lassen, findet am Vorabend der Preisverleihung ein besonderes Konzert im Forum des Zentralgebäudes der Universität statt, an dem Musiker:innen aus dem Projekt Krzyżowa-Music teilnehmen.

Miriam Helms Ålien (Violine) aus Norwegen, der spanische Klarinettist Pablo Barragán, der Cellist Alexey Stadler, geboren in Russland, sowie der Pianist Amadeus Wiesensee sind regelmäßig Teil von Krzyżowa-Music und verbinden die Preisverleihung in Lüneburg nicht nur mit einem Konzert, sondern auch mit einem Musikvermittlungsprojekt an der Lüneburger Herderschule.

Ergänzt wird das Konzert durch Ausschnitte aus den Tagebüchern von Wilm Hosenfeld und aus der Autobiographie von Wladyslaw Szpilman, gelesen von dem Lüneburger Schauspieler Niklas Schmidt.

Mehr Information und Tickets

Leuphana Universitätsgesellschaft

Die Leuphana Universitätsgesellschaft sieht sich als Brücke zwischen Universität und Gesellschaft. Sie zählt inzwischen über 150 Mitglieder, darunter gut zwanzig kooperative Mitglieder und zahlreiche Professorinnen und Professoren der Universität.

Die Universitätsgesellschaft nimmt vielfältige Aufgaben wahr: sie bringt die Wissenschaft an der Leuphana Universität und die Zivilgesellschaft unserer Region in einen lebendigen Dialog, fördert Forschung und Bildung und schafft Gelegenheiten für Begegnung, Austausch und Verständigung.

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