CDU Lüneburg: Bei Seniorenpass Preisanstieg bei Lüneburger Seniorenabo auffangen
Über 50 Prozent mehr zahlen Senior:innen in Lüneburg ab August 2023 fürs Busfahren. Denn mit der Umstellung aufs Deutschland-Ticket wird die Seniorenkarte für die Tarifzone Lüneburg abgeschafft. Ein Antrag der CDU für die Ratsversammlung am 29. Juni 2023 sieht nun vor, dass zumindest beim Seniorenpass die Differenz aufgefangen wird.
Mitteilung von: CDU Ratsfraktion Lüneburg – Am: 04.06.2023
Online: https://ratsinfo.stadt.lueneburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=10853
CDU Lüneburg: Preisanstieg bei Lüneburger Seniorenabo auffangen
Foto: Lüne-Blog. Bushaltestelle Am Sande, Lüneburg. Wer auf den Busverkehr angewiesen ist, gehört eher nicht zu den reich Begüterten.
Antrag der CDU-Fraktion vom 4. Juni 2023
Zur Sitzung des Rates am 29.06.2023 stellen wir folgenden Antrag:
Der Rat möge beschließen, dass die Verwaltung die Fördersumme für ein ÖPNV-Ticket im Rahmen des Seniorenpasses der Hansestadt Lüneburg erhöht, um die gestiegenen Kosten durch Einführung des Deutschlandtickets zu kompensieren.
Begründung:
Bisher kostete das Senioren-Abo in Verbindung mit dem Seniorenpass 32,00 €.
- Es gab eine Ermäßigung von 10,00 € monatlich.
- Da das Deutschlandticket künftig 49,00 € monatlich kostet, ist das für die Betroffenen eine Steigerung von über 50%.
- Um den Preisanstieg des Tickets nicht zu stark ausfallen zu lassen, ist eine Förderung nötig.
Kontakt
- CDU Stadtverband Lüneburg: https://www.cdu-lueneburg.de/stadtverband-lueneburg/
Hintergrund: Wegfall des Seniorentickets im HVV – Seniorenpass in Lüneburg
1. Tarifänderungen im HVV in Verbindung mit dem Deutschland-Ticket
Bisher gab es im HVV eine Sonderregelung: Senior:innen in Lüneburg konnten für 32,10 Euro eine Monatskarte für die Tarifzone Lüneburg kaufen und damit auch im Landkreis unterwegs sein.
Diese bisherigen Abos für nur eine Tarifzone (Ringe C-H) fallen nach dem 31. August 2023 ersatzlos weg. Alle Zeitkarten werden auf das Deutschlandticket umgestellt. Das bedeutet eine Preissteigerung von 32,10 auf 49 Euro – eine Verteuerung von über 50 Prozent.
Für Hamburg selbst gilt: Hamburger:innen, die existenzsichernde Leistungen bekommen samt Partner:in und Kindern, erhalten einen Sozialrabatt in Höhe von 30 Euro. Sie müssen also nur noch 19 Euro zuzahlen (https://www.hamburg.de/sozialkarte/).
In Lüneburg gibt es nichts dergleichen: Kein Seniorenticket, kein Sozialticket.
2. Der Lüneburger Seniorenpass
Lüneburger:innen ab 65 Jahren, die in der Hansestadt wohnen und Grundsicherungsleistungen (SGB XII) oder Wohngeld bekommen, haben Anspruch auf den Seniorenpass. Sie müssen ihn sich im Senioren- und Pflegestützpunkt abholen und dafür einen gültigen Leistungsbescheid, Personalausweis und Lichtbild vorlegen. Der Seniorenpass gilt jeweils nur für den Zeitraum des Bescheids, bei Änderungen muss er erneuert werden.
In Verbindung mit dem Seniorenpass gab es bisher eine Ermäßigung von 10 Euro beim Kauf des Senioren-Abos für Lüneburg.
Doch: Wenn die Seniorenkarte für eine Tarifzone entfällt, fällt auch dieser Zuschuss weg. Eine Nachfolgeregelung gibt es, soweit bekannt, noch nicht.
- Mehr Information: Lüne-Blog: Seniorenpass in Lüneburg – Hilfen und Beratung für Ältere – 17.10.2022
Von: FUSS e.V. und VCD Elbe-Heide – Am: 23.06.2023
Online: https://niedersachsen.vcd.org/der-vcd-in-niedersachsen/elbe-heide / https://www.lüneburg-zu-fuss.de/
FUSS e.V. und VCD Elbe-Heide: Teilhabe auch für sozial Schwächere ermöglichen
“Gerade ältere Menschen nutzen häufig die öffentlichen Verkehrsmittel. Sie haben ein Recht auf Teilhabe und Unterstützung. Landkreis und Hansestadt Lüneburg sollten zeitnah Angebote schaffen, dass sie weiterhin Busse und Bahnen nutzen können und nicht ausgeschlossen werden”, fordert Julia Born, FUSS e.V. Lüneburg.
“Der Seniorenpass bedeutete eine gewisse Unterstützung. Doch es ist auch bekannt, dass solche Angebote nur verhältnismäßig wenig genutzt werden. Vielen Menschen, die dafür in Frage kommen, sind sie nicht bekannt oder sie scheuen davor zurück, sich als ‘bedürftig’ zu zeigen. Dabei weiß man, dass gerade bei den über 65-Jährigen die Armutsgefährdung bei knapp 18 Prozent liegt”, stellt Born fest.
Sozial- und Seniorenticket
“Sinnvoll wäre ein gefördertes Sozialticket wie in Hamburg, Hessen oder Nürnberg”, erklärt Jonas Korn, Vorsitzender des VCD Elbe-Heide.
“Der Landkreis Lüchow-Dannenberg geht mit gutem Beispiel voran und macht den Busverkehr für Schüler:innen ab dem kommenden Schuljahr komplett kostenfrei. Auch in Lüneburg sollten sozial schlechter Gestellte unterstützt werden. Als ökologischer Verkehrsclub VCD appellieren wir an die Länder, einheitliche Ermäßigungstarife einzuführen.”
- FUSS e.V. Lüneburg: https://www.lüneburg-zu-fuss.de/
- VCD Elbe-Heide: https://niedersachsen.vcd.org/der-vcd-in-niedersachsen/elbe-heide
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