Protestaktion gegen A39 am 17. Juli 2022. Foto: KlimaKollektiv Lüneburg.

Erörterungstermin zur A39 – KlimaKollektiv: Bauvorhaben sofort stoppen

Einen gemeinsamen Schritt Richtung Mobilitätswende und den Stopp aller Autobahn-Neubauprojekte fordert das Lüneburger Klimakollektiv. Anlass sind die Erörterungen zum ersten Bauabschnitt der A39, die am heutigen 22. Juni 2023 in Adendorf stattfinden. An vielen Stellen der Lüneburger Ostumgehung soll der Straßenraum für die A39 von zwei Spuren auf drei Spuren plus Standstreifen verdoppelt werden.


Mitteilung von: Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr / Klimakollektiv A39 – Am: 22.06.2023
Online: https://wechange.de/project/klimakollektiv-lueneburg/
Foto: Klimakollektiv. 


Erörterungstermin zum Bau der A39 am 22. Juni 2023

Im Adendorfer Castanea Resort Hotel findet am heutigen Donnerstag, 22. Juni 2023, die Erörterung im Planfeststellungsverfahren für den Neubau des ersten Bauabschnitts der A39 (Lüneburg-Nord bis Dahlenburger Landstraße) statt.

Die Erörterung beginnt um 10:30 Uhr und werden gegebenenfalls am Folgetag fortgeführt. Der Termin ist nicht öffentlich. Die Teilnahme ist beschränkt auf die, die Einwendungen erhoben oder Stellungnahmen abgegeben haben, sowie auf Betroffene.

Klimakollektiv zur A39 Lüneburg: Bauvorhaben sofort stoppen

Die Planungen für die A39 sollen trotz Klimakrise und Artensterben vorangetrieben werden. Am heutigen 22. Juni 2023 werden die Einwendungen und abgegebenen Stellungnahmen gegen die zweite Planänderung in Adendorf erörtert.

Planungen für A39 veraltet – Verschiebungen seit bald zwanzig Jahren

Die Planungen für das Bauvorhaben A39 liegen lange in der Vergangenheit und viele Berechnungen und Annahmen sind maßlos veraltet, so das KlimaKollektiv Lüneburg.

Im Raumordnungsverfahren 2006 war noch ein Baubeginn im Jahr 2013 angekündigt. Im Planfeststellungs-Verfahren für den Lüneburger Abschnitt 1 (Lüneburg-Nord bis Dahlenburger Landstraße) mussten die Planer:innen schon zweimal nachbessern: 2012 wurden die Pläne zum ersten Mal ausgelegt. Die erste Planänderung gab es 2017, die zweite Planänderung wurde 2022 vorgenommen.

Danach war ein Planfeststellungsbeschluss für Ende 2022/Anfang 2023 angekündigt. Auch dieser Termin musste wieder verschoben werden.

Klimakatastrophe: Weiterer Autobahn-Ausbau nicht mehr vertretbar

Das KlimaKollektiv Lüneburg kritisiert, dass über Details der Autobahn verhandelt wird, obwohl eigentlich klar ist, dass nach Gesichtspunkten der Klimagerechtigkeit keine neuen Autobahnen gebaut werden dürfen.

“Die Planungen der A39 sind ein Relikt des fossilen Zeitalters und müssen sofort gestoppt werden. Alle Neubauprojekte von Autobahnen stehen im Widerspruch zum Pariser Klimaabkommen und Artikel 20a des Grundgesetzes und sind nicht vertretbar. Daher müssen wir nun einen gemeinsamen Schritt in Richtung Mobilitätswende gehen”, so Jonas Korn vom KlimaKollektiv.

Null Prozent CO2-Einsparungen bisher im Verkehr

“Von 1990 bis heute wurde null Prozent CO2 im Verkehrsbereich eingespart! Wir wollen keine neuen Autobahnen, sondern einen barrierearmen, flächendeckenden ÖPNV!”, erläutert Theresa Berghof vom KlimaKollektiv.

“Anstatt über die Details dieser klimaschädlichen Autobahn zu diskutieren, sollten wir lieber darüber sprechen, ob solche fossilen Infrastrukturprojekte überhaupt noch zeitgemäß sind. Die Antwort kann ich verraten: Sind sie nicht!”

A39 befeuert Klimakatastrophe

“Auch die A39 wird viele Naturschutzgebiete zerschneiden, große Flächen versiegeln und damit den Klimawandel antreiben”, erläutert Volker Constien vom KlimaKollektiv.

Das KlimaKollektiv Lüneburg ist eine unabhängige, selbstorganisierte Gruppe, die sich mit ihrer Forderung nach Klimagerechtigkeit als Teil einer internationalen Klimabewegung versteht.

Projektatlas zeigt Umweltzerstörung durch Ausbau der A39

Die interaktive Karte der Autobahn GmbH zu den Planungen für die A39 macht das Ausmaß der Umweltzerstörung in und um Lüneburg sichtbar. Darauf weist das KlimaKollektiv Lüneburg hin.

Denn an vielen Stellen der Ostumgehung soll der Straßenraum von zwei Spuren auf drei Spuren mit Standstreifen verdoppelt werden. Diese Verdopplung bedeutet die Zerstörung von Wäldern und Baumbestand.

  • Autobahn GmbH: Projektatlas, Planungsabschnitt 1 – Lüneburg Nord und östlich – mehr

„Der interaktive Projektatlas zeigt sehr deutlich die massive Umweltzerstörung, welche der Bau der A39 alleine in dem Bereich bedeutet, in dem Straßen ‘nur’ ausgebaut werden. Hinzu soll noch die Zerstörung und Zerschneidung intakter Ökosysteme kommen.

Wir fordern den Planungsstopp der A39 und aller anderen Autobahnprojekte. Stattdessen muss die sozial-ökologische Verkehrswende vorangetrieben werden“, erklärt Jonas Korn vom KlimaKollektiv.

Screenshot: Interaktive Karte zu den A39-Planungen - erster Bauabschnitt im Nordosten von Lüneburg. Atlas: Autobahn GmbH.

Screenshot: Interaktive Karte zu den A39-Planungen – erster Bauabschnitt im Nordosten von Lüneburg. Atlas: Autobahn GmbH. ©YUNO – Project Atlas v6.2210.19 | XKP | ©MapTiler | ©OpenStreetMap. Beim Aufrufen der Karte kann man zwischen Ist-Zustand und Planung hin- und herschalten (unten links). Der Vergleich macht das Ausmaß des zusätzlichen Flächenbedarfs besonders deutlich.

Erörterungstermin A39 am 22. Juni 2023 – Tagesordnung

Donnerstag, 22.06.2023, Beginn 10:30 Uhr, Ort: Castanea Resort Hotel – Großer Saal, Scharnebecker Weg 25, 21365 Adendorf
Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr: Öffentliche Bekanntmachung vom 17.05.2023 – PDF-Datei

Der Termin ist nicht öffentlich. Die Teilnahme ist beschränkt auf die, die Einwendungen erhoben oder Stellungnahmen abgegeben haben, sowie auf Betroffene. Wenn die Erörterung am 22.06.2023 nicht abgeschlossen werden kann, wird die Verhandlung am Freitag, 23.06.2023 ab 9:00 Uhr am selben Ort fortgesetzt (bis spätestens 13:00 Uhr).

▪ Begrüßung / organisatorische Hinweise und Fragen / Einleitung
▪ Vorstellung der geänderten Planung durch die Vorhabenträgerin
▪ Optimierungen und Kritik der Planung im Hinblick auf verkehrliche Belange und Verkehrs-
ziele
▪ Optimierungen und Kritik der Planung im Hinblick auf Umweltbelange
a. Artenschutz
b. Gebietsschutz
c. Belange des Klimaschutzes
d. wasserrechtliche Anforderungen
e. Schutzgut Menschen / Immissionsschutz
f. andere Schutzgüter
▪ Beweissicherungskonzept
▪ Sonstiges / Erörterungsschluss

LünepediaLünepedia: KlimaKollektiv

Das KlimaKollektiv Lüneburg ist eine unabhängige, selbst organisierte Gruppe, die sich mit ihrer Forderung nach Klimagerechtigkeit als Teil einer internationalen Klimabewegung versteht. Dabei wird die Klimakrise nicht nur als Umweltproblem, sondern als komplexe Frage globaler und sozialer Gerechtigkeit verstanden. Im Bewusstsein eines globalen Problems agiert das KlimaKollektiv auf lokaler Ebene.

Das KlimaKollektiv ist Teil des Verkehrswende-Bündnis Lüneburg.
Kontakt: klimakollektiv_A39@riseup.net

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/KlimaKollektiv


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