Bei sonnigem Frühlingswetter trafen sich rund 200 Radler:innen am Sonntag, 21. April 2024, auf dem Marktplatz in Lüneburg. Foto: Malte Hübner.

Fahrraddemo gegen A39: Frühlingswetter und mehr als 200 Teilnehmende

Über 200 Menschen setzten am Sonntag, 21. April 2024, ein deutliches Zeichen gegen die A39 und für die Verkehrswende. Die Fahrraddemonstration führte vom Marktplatz Lüneburg auf die Ostumgehung bis zum Übergang zur A39. „Neue Autobahnen sind mit Verkehrswende und Klimagerechtigkeit unvereinbar. Es darf keine A39 und keine weiteren Autobahnen mehr geben!“, begründet Catherine Koch vom KlimaKollektiv Lüneburg die Demonstration.


Mitteilung von: KlimaKollektiv Lüneburg – Am: 21.04.2024
Online: https://wechange.de/project/klimakollektiv-lueneburg/  Foto: Malte Hübner.


Mehr als 200 Menschen bei Fahrraddemonstration gegen die A39 und für die Verkehrswende

Bei sonnigem Frühlingswetter trafen sich rund 200 Radler:innen am Sonntag, 21. April 2024, auf dem Marktplatz in Lüneburg zur Demonstration gegen die A39. Foto: Malte Hübner.

Ein deutliches Zeichen gegen den Bau der A39 und für die Verkehrswende setzten über 200 Radler:innen am Sonntag, 21. April 2024. Vom Marktplatz zog die Fahrraddemo auf die Ostumgehung bis zum Übergang zur A39.

„Es gilt nach wie vor: Neue Autobahnen sind mit Verkehrswende und Klimagerechtigkeit unvereinbar. Es darf keine A39 und keine weiteren Autobahnen mehr geben!“, erklärt Catherine Koch vom KlimaKollektiv Lüneburg.

Schlusskundgebung im Lüner Holz

Nach einer Zwischenkundgebung auf der Ostumgehung mit Redebeiträgen von Jannik Reinema (Fridays for Future Lüneburg), vom Aktivisten der „VerkehrsWende-Stadt Wolfsburg“, Tobi Rosswog, und Cécile Lecomte zogen die Teilnehmenden ins Lüner Holz – dorthin, wo Wald weichen soll, um die Straße zur Autobahn auszubauen.

„Hier im Wald zu stehen und vor Augen zu haben, was alles droht, zerstört zu werden für den überflüssigen Ausbau einer Autobahn, die nur noch mehr Autoverkehr bringen wird, macht uns wütend und traurig“, stellte Ena Fölz vom KlimaKollektiv bei der Schlusskundgebung fest.

Geld für Autobahnen statt für den öffentlichen Verkehr?

Laut Medienberichten sollen künftig weniger Bundesmittel in den ÖPNV fließen, so Fölz. Dass dagegen für den Autobahn-Bau Geld da sei, sei einfach absurd. „Warum wird nicht in die Infrastruktur investiert, die benötigt wird? Stattdessen wird ideologisch an der Autobahnpolitik festgehalten.“

„Neue Autobahnen zu bauen, ist mit der notwendigen Verkehrswende nicht vereinbar. Wir fordern nicht nur das Ende der A39, sondern auch ein sofortiges Moratorium für alle Planungen und Baustellen von Autobahnen und Autostraßen!“, beschreibt Theresa Berghof vom KlimaKollektiv Lüneburg die Forderungen.

„Das Bundesverkehrsministerium muss ein Sofortprogramm vorlegen, um einen klimagerechten Umbau des Mobilitätsbereichs einzuleiten. Wir wollen Mobilität für alle und das geht nur mit einer Mobilitätswende hin zu einem gut ausgebauten, flächendeckenden Umweltverbund: Also ÖPNV, Fahrrad- und Fußinfrastruktur“, so Berghof.

Juristisches Tauziehen zum Befahren der A39

Ein Befahren der A39 war von der Lüneburger Versammlungsbehörde verboten worden. Dagegen hatte das KlimaKollektiv erfolgreich vor dem Verwaltungsgericht geklagt. Auf Anweisung der Polizeidirektion ging das Verfahren in die nächste Instanz, vor das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht. Dort wurde das Befahren der A39 untersagt.

Das KlimaKollektiv ging gegen dieses Urteil vor dem Bundesverfassungsgericht vor. Dies erkannte die Dringlichkeit der Angelegenheit jedoch nicht an und die eingereichten Argumente wurden nicht weiter abgewogen.

Lüneburg als Sonderfall?

„Während in Lüneburg also weiterhin mit fragwürdigen Argumenten die A39 tabu für Protest ist, finden an vielen Orten in Deutschland selbstverständlich auch auf Autobahnen Demonstrationen statt – am gleichen Tag zum Beispiel in München mit Tausenden Teilnehmenden“, betont Jonas Korn vom KlimaKollektiv Lüneburg. Fahrraddemonstration auf Autobahnen könnten also nicht grundsätzlich verboten werden, wie auch vorherige Gerichtsurteile festgestellt haben.

KlimaKollektiv Lüneburg

Das KlimaKollektiv Lüneburg ist eine unabhängige, selbstorganisierte Gruppe, die sich mit ihrer Forderung nach Klimagerechtigkeit als Teil einer internationalen Klimabewegung versteht.

Mehr Information und Kontakt

Sonntag, 21. April 2024: Unterwegs auf der Ostumgehung. Foto: Malte Hübner.

Sonntag, 21. April 2024: Unterwegs auf der Ostumgehung. Foto: Malte Hübner.

Lünepedia: A39

Die Bundesautobahn 39 liegt in Niedersachsen und besteht derzeit aus zwei Teilstücken, nämlich einem zwischen Seevetal und Lüneburg sowie einem bei Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter. Der nördliche Teil der A39 ist durch Umwidmung der A250 entstanden.
Seit 01.01.2021 ist die Autobahn GmbH für Planung, Finanzierung, Bau und Instandhaltung der Autobahn verantwortlich. Zwischen 2027 und 2030 soll die so bezeichnete „Lücke“ geschlossen werden und damit über 100 km Autobahn neu gebaut werden. Gegen dieses Bauvorhaben gibt es erheblichen Widerstand, insbesondere auch in der Lüneburger Bevölkerung.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/A39

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