Gewerkschaft NGG Lüneburg: Faire Rente und faire Löhne wählen
„Wer im Alter genug Geld zum Leben haben will, muss sich am 23. Februar darum kümmern“, weist Steffen Lübbert, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Lüneburg hin. Entscheidend für eine Rente, die zum Leben reicht, sei auch ein guter Lohn. Bei rund 17.900 Jobs im Landkreis Lüneburg verdienen die Menschen weniger als 15 Euro pro Stunde. „Eine Armutsfalle fürs Alter“, so Lübbert.
Mitteilung von: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Lüneburg – Am: 16.01.2025
Online: https://lueneburg.ngg.net/ – Foto: NGG Region Lüneburg
Gewerkschaft NGG Lüneburg: Beim Wählen auf Rente, Mindestlohn und Tariftreue-Gesetz achten
Heute leben rund 36.200 Menschen im Landkreis Lüneburg, die im Rentenalter sind. In zehn Jahren, 2035, werden rund 47.400 Menschen der „Generation Ü67“ angehören – ein „Senioren-Plus“ von 31 Prozent gegenüber heute. Das geht aus einer „Ruhestands-Prognose“ hervor, die das Pestel-Institut im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gemacht hat.
Über die Rente kann jeder mitentscheiden – auf seinem Wahlzettel
Die NGG Lüneburg warnt jetzt vor zu niedrigen Renten. „Wer im Alter genug Geld zum Leben haben will, muss sich am 23. Februar darum kümmern. Denn wie hoch die gesetzliche Rente sein wird, das kann jeder mitentscheiden – und zwar per Kreuz in der Wahlkabine bei der Bundestagswahl“, weist Geschäftsführer Steffen Lübbert hin.
Denn der neue Bundestag und die Bundesregierung müssten dringend eine Rentenreform anpacken. „Der wichtigste Punkt dabei ist das Rentenniveau: Je höher es ist, desto mehr Geld haben die Senioren im Portemonnaie. Da geht es um jeden Prozentpunkt – auch hinterm Komma“, so Steffen Lübbert.
Gemeinsame Rentenkasse für alle
Parteien, die versuchten, das Renteneintrittsalter nach oben zu schrauben, machten eine „Weit-weg-Politik vom Arbeitsleben der Menschen“. Schon die Rente mit 67 sei für viele jetzt unerreichbar. Außerdem fordert die NGG Lüneburg einen „Rententopf für alle“: „Von der Rechtsanwältin bis zum Lebensmitteltechniker, von der Köchin, Kellnerin und Konditorin bis zum Arzt, Apotheker und Architekten – für alle muss es künftig eine Rentenkasse geben“, sagt NGG-Geschäftsführer Lübbert.
Faire Löhne als Voraussetzung für faire Renten
Entscheidend für eine Rente, die zum Leben reicht, sei vor allem aber auch ein guter Lohn. Aktuell gibt es nach Berechnungen, die das Pestel-Institut für die NGG gemacht hat, rund 17.900 Jobs im Landkreis Lüneburg, in denen die Menschen weniger als 15 Euro pro Stunde verdienen. „So ein Niedriglohn ist nichts anderes als eine Armutsfalle fürs Alter“, sagt Lübbert.
Und: Endlich Bundestariftreue-Gesetz einführen
„Das Stichwort heißt: Bundestariftreuegesetz. Auch darauf warten viele Niedriglohn-Beschäftigte im Kreis Lüneburg“, sagt Steffen Lübbert. Es gehe immerhin darum, dass bei öffentlichen Aufträgen künftig konsequent der Tariflohn gezahlt werde.
- Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Lüneburg: https://lueneburg.ngg.net/
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