Heiligengeiststift 2023: Blick in eine kleine Wohnung. Foto: Hansestadt Lüneburg.

Hansestadt: Heiligengeiststift vermutlich Sommer 2024 wieder bezugsfertig

Nach sehr aufwändigen Sanierungsarbeiten kann das im April 2019 abgebrannte Heiligengeiststift vermutlich im Sommer 2024 wieder bezogen werden. Die vorherigen Mieter:innen können, wenn gewünscht, wieder einziehen – in 13 kleine, barrierefreie Wohnungen. Der gesamte Wiederaufbau kostet voraussichtlich rund 9,1 Millionen Euro. Einen großen Teil davon finanziert die Gebäudeversicherung.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 26.09.2023
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg


Hansestadt: Heiligengeiststift vermutlich im Sommer 2024 bezugsfertig

Heiligengeiststift 2023: Blick in eine kleine Wohnung. Foto: Hansestadt Lüneburg.

Nach einem mehrjährigen Sanierungsmarathon gibt es Licht am Ende des Tunnels: 2024 soll sich der Heiligengeiststift wieder mit Leben füllen.

„Wenn alles nach Plan läuft, sind die sanierten Wohnungen im Heiligengeiststift im Sommer 2024 bezugsbereit“, sagt Maja Lucht, Leiterin des Fachbereichs Gebäudewirtschaft. Die vorherigen Mieter des Stiftes wurden jetzt über den neuen, verzögerten Einzugstermin informiert.

Nachgründung der Westfassade und Brandschutz verzögerten Umbau

„Zu den Verzögerungen kam es aus mehreren Gründen“, skizziert Lucht. Zum einen habe sich während der Baumaßnahme gezeigt, dass die komplette Westfassade des historischen Denkmals nachgegründet werden muss. Diese Arbeiten können nach mehrfacher Ausschreibung nun endlich stattfinden.

Zum anderen gebe es zusätzliche Anforderungen in Sachen Brandschutz, die ursprünglich nicht eingeplant waren, darunter der Austausch von Fenstern zwischen Heiligengeiststift und Schulgebäude.

Sehr aufwändige Sanierung – Stein für Stein

Insgesamt blickt die städtische Gebäudewirtschaft auf eine extrem aufwändige Sanierung zurück. Nach dem Brand mussten die Balken des Fachwerks zum Trocknen freigelegt und viele Wände Stein für Stein abgetragen werden.

Die aufgearbeiteten Steine wurden Stück für Stück an ihren Ursprungsort zurückgesetzt und durch neue handgefertigte Steine ergänzt, alles unter strengen Denkmalschutzkriterien. Auch die alten Fenster wurden aufbereitet.

Statik musste ertüchtigt werden

Die Statik des Gebäudes musste ebenfalls ertüchtigt werden, da das Gebäude in seiner Struktur durch das Brandereignis und durch die Löscharbeiten stark geschädigt wurde.

Aktuell steht neben der Gründung der Westfassade vor allem der Innenausbau im Fokus: Der Einbau der historischen und neuen Türen, Küchen, Bodenbeläge, Elektro-, Sanitär-  und Heizungsinstallationen sind die nächsten Arbeiten, die anstehen, ebenso Putz- und Malerarbeiten.

13 barrierefreie, kleine Wohnungen in Bau

Nach der langen Bauzeit können sich künftige Bewohnerinnen und Bewohner im Jahr 2024 auf moderne, kleine Wohnungen in historischen Gemäuern freuen: 13 Stück an der Zahl, allesamt nach der Sanierung barrierearm gestaltet und der Großteil der Wohnungen mit einem Fahrstuhl erreichbar.

Dieser wurde ebenfalls im Zuge der Sanierung aufwändig in das Gebäude integriert. Alle vorherigen Mieter:innen haben die Möglichkeit, in das Stift einzuziehen, wenn es von ihnen gewünscht ist.

Brandursache vermutlich nicht ausgeschaltete Herdplatte

Ursache für den Brand in dem Fachwerk-Ensemble aus dem 14. Jahrhundert im April 2019 war damals vermutlich eine nicht ausgeschaltete Herdplatte. Künftig werden die Herde in allen Küchen entsprechende Absicherungen haben und sich selbstständig abschalten.

Der gesamte Wiederaufbau des Heiligengeiststifts wird voraussichtlich rund 9,1 Millionen Euro kosten. Einen großen Teil davon finanziert die Gebäudeversicherung.

Kosten, die durch die Sanierung von Altschäden oder Modernisierungen entstehen, trägt die Stiftung als Eigentümerin. Die Mieten bleiben auch künftig – dem Stiftungszweck entsprechend – auf niedrigem Niveau.

Foto: Hansestadt Lüneburg. Renovierung des Heiligengeiststift: Die Wände wurden bis auf den Kern zurückgebaut.

Foto: Hansestadt Lüneburg. Renovierung des Heiligengeiststift 2019: Die Wände wurden nach dem Brand bis auf den Kern zurückgebaut, damit das Holz freiliegt und trocknet.

Foto: Hansestadt Lüneburg. Renovierung des Heiligengeiststift: Die Steine wurden gereinigt und wieder eingebaut.

Foto: Hansestadt Lüneburg. Renoviertes Heiligengeiststift im Jahr 2023: Die Steine wurden anschließend gereinigt und wieder eingebaut.

Mehr zum Thema

  • Hamburger Abendblatt: Lüneburg – Heiligengeiststift wird wieder aufgebaut – 19.12.2019
    Das Feuer im Heiligengeiststift brach am 12. April 2019 in den Abendstunden aus. Die Feuerwehr rettete sechs Bewohner des Altenheims und zwei Betreuer aus dem brennenden Haus. Sie erlitten Rauchvergiftungen und kamen ins Krankenhaus. Mehr als 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Sie brauchten Stunden, um das Feuer zu löschen, verhinderten aber, dass es auf die angrenzende Grundschule übergriff.
  • Lust auf Lüneburg: Hospital zum Heiligen Geist in der Heiligengeiststraße in Lüneburg
    Im späten 13. Jahrhundert wurde das Hospital zum Heiligen Geist gegründet, um in Not geratenen, kranken und alten Menschen, vorwiegend Angehörige der Saline, eine Bleibe zu geben. 1724 entstand der Ergänzungsbau des heutigen langgestreckten Hospitalbaus. An Stelle der ehemaligen Kapelle zum Heiligen Geist im westlichen Teil des Gebäudes entstand 1867 ein Neubau für den Schulbetrieb. Noch heute dient ein Teil des Gebäudes als Hospital (Altersheim).

LünepediaLünepedia: Heiligengeistschule

Die Heiligengeistschule (HGS) ist eine Grundschule in der Lüneburger Altstadt und gilt als älteste allgemeinbildende Schule Lüneburgs. Bis 2019 wurde ein Teil des Gebäudes als Seniorenheim genutzt.

Am 12. April 2019 wurde ein Teil des Gebäudes durch ein Feuer zerstört. Das Feuer brach im Altenheim, vermutlich durch eine nicht ausgeschaltete Herdplatte, aus. Die angrenzende Schule blieb dabei weitestgehend unbeschädigt.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Heiligengeistschule


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